Nach turbulenten Jahren, die 2000 mit der Übernahme von Timberjack durch John Deere begonnen hatten, gab es etwa acht Monate lang keine funktionierende John Deere-Vertretung für Österreich ”, erzählt Ing. Christian Freitag, Geschäftsführer von Öforst. In dieser Zeit mussten die österreichischen John-Deere-Kunden Ersatzteile anderweitig beziehen. Mittlerweile konnte der junge, umtriebige Geschäftsführer zusammen mit seinem Team durch gezielte Marketingaktionen den Großteil der John-Deere-Besitzer wieder „einfangen”. „Gleich zu Beginn haben wir unsere Kunden nach Judenburg zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. 300 Gäste sind erschienen”, schildert Freitag.
Durch Muttergesellschaft abgesichert
Dass es Öforst besser ergehen wird als dem Vorgängerunternehmen, dessen ist er sich sicher. „Als 100 %ige Tochter der Obersteirischen Molkereigenossenschaft (OM) stärkt uns eine finanzkräftige Muttergesellschaft den Rücken”, begründet Freitag. Innerhalb kurzer Zeit hat Öforst in Judenburg ein gut sortiertes Ersatzteillager angelegt. „Im Vordergrund stehen für uns Kundenservice und Ersatzteilversorgung. Das Schlimmste bei einer Maschine sind Stehzeiten”, betont Freitag. Deshalb gehören vier Servicekräfte zum Team, ein Mitarbeiter kümmert sich rein um Garantieabwicklung und Lagermanagement.Die seit der Gründung getätigten Verkaufserfolge sind beachtlich. Mit der zweiten Jahreshälfte 2008 hat John Deere die neuen Modelle der E-Serie auf den Markt gebracht. Einen Harvester 1170 E, zwei Harvester 1270 E, zwei Forwarder 1210 E und einen Achtrad-Forwarder 1010 E konnte Öforst bisher als Neumaschinen an den Mann bringen. Zusätzlich wurden drei weitere neue und vier gebrauchte Maschinen verkauft.
Einfach grün fahren
Unter anderem wurde ein Allround-Harvester 1170 E mit H 414 Fällkopf für Stämme bis 62 cm Durchmesser an Forstunternehmer Fritz Haas verkauft. Angesprochen hat diesen vor allem das neue Design, praktische Staufächer und das einfache Öffnen der Motorhaube über Gasdruck, erfährt man. „Unsere Verkaufszahlen können wir uns nicht alleine über den Nachholbedarf erklären, der sich aus dem Vakuum ohne John-Deere-Vertretung ergab”, meint Freitag. „Die am Markt etablierten Unternehmer investieren laufend in neue Maschinen. Sie wollen nicht, dass ihr Maschinenpark veraltet. Außerdem ist John Deere eine etablierte Marke. Viele wollen einfach grün fahren.”Software zur Leistungserfassung
„Ein Highlight der E-Serie ist die dreh- und nivellierbare Kabine, die dem Rückezug ganz neue Einsatzmöglichkeiten eröffnet”, berichtet Freitag. Die Kabine folgt schnell und präzise den Kranbewegungen, sodass das Aufladen der Stämme noch effizienter und sicherer ist. Zudem sind die neuen Maschinen mit der Software TimberLink ausgestattet, die alle Maschinendaten auf die Wirtschaftlichkeit überprüft. Für jeden Bearbeitungsschritt misst das Programm Leistung und Kraftstoffverbrauch. Durch die permanente Betriebsüberwachung kann der Bediener auf Änderungen der Maschinenleistung umgehend reagieren.Mobilbagger mit patentiertem Kopf
Für den Einsatz im Gebirge bietet Öforst den Mobilbagger Doosan DX 210W an. Bei einer bereits verkauften Maschine installieren die Öforst-Techniker derzeit einen Woody-60-Kopf. Bei diesem patentierten Prozessorkopf können die Antriebswalzen weggeklappt werden, sodass über die Zange das Holz sortiert werden kann. Der so gerüstete 20 t-Bagger eignet sich besonders für die Zusammenarbeit mit einem Seilkran oder Skidder.Freitag erwartet für heuer eine eher kurze Holzeinschlagssaison. „Trotzdem könnte es für uns im nächsten Jahr durchaus in der gleichen Tonart weitergehen wie heuer”, ist er optimistisch. „Gerade die Bereiche After Sales und Ersatzteilversorgung unserer Kunden mit Schienen, Ketten und anderen Produkten (s. Kasten) wollen wir 2010 weiter verstärken.
Öforst
Gründung: 2009Standort: Judenburg
Geschäftsführer: Ing. Christian Freitag
Mitarbeiter: 9
Produkte: Harvester, Forwarder, Skidder, Bagger mit Prozessoren, Oregon-Harvesterschienen und -ketten, Olofsfors-Boogiebänder, Stahlseile, Gunnebo-Geländeketten, Waratah-Aggregate