Karl Thierrichter †

Ein Artikel von FD DI Wolfgang Loidl | 17.01.2012 - 16:44
FD DI Karl Thierrichter ist am 9. Jänner im 92. Lebensjahr verstorben. In einfachen Verhältnissen in Wien geboren, maturierte Thierrichter 1938 und wurde unmittelbar danach zum Militärdienst eingezogen. Nach einer schweren Verwundung konnte er noch vom Lazarett aus sein Studium an der Universität für Bodenkultur Wien aufnehmen und graduierte 1947 als einer der ersten Nachkriegsabsolventen.

Seine ersten Forstjahre von 1947 bis 1951 absolvierte Thierrichter bei der Kammer für Land- und Forstwirtschaft in Graz und Knittelfeld. Nach der Staatsprüfung 1950 trat er 1951 als Wirtschaftsführer der Forstverwaltung Wasserberg in die Dienste des Stiftes Heiligenkreuz ein. Mit außerordentlichem Engagement arbeitete Thierrichter unter schwierigen Nachkriegsverhältnissen am Aufbau dieses Gebirgsforstbetriebes. Die Besitzfestigung mit umfangreicher und schwieriger Grenzvermarkung und Kartenerstellung, der Aufbau einer modernen Forsteinrichtung sowie der Bau eines fast 300 km langen Forststraßennetzes waren seine großen forstlichen Leistungen.

Der Bau des 1957 modernsten Eingattersägewerkes Österreichs in Zeltweg sowie der Aufbau des von ihm betriebenen Direktexportes nach Italien bildeten wertvolle Grundsteine für die gute wirtschaftliche Lage des Forstbetriebes über Jahrzehnte. Ab 1972 war Thierrichter auch 14 Jahre lang Leiter des Forstbetriebes Heiligenkreuz mit ebenfalls eigenem Sägewerk, ehe er 1986 nach 35 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand trat.

Nach seiner Pensionierung war Thierrichter viele Jahre als gerne in Anspruch genommener forstlicher Berater tätig und pflegte bis ins hohe Alter Holzhandelsbeziehungen zu vielen Abnehmern in Italien.