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Holzwerk Kübler

Automatisiert optimieren

Ein Artikel von Dinah Urban | 29.01.2018 - 07:51
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Die Greifzange am Kran bringt einen oder auch mehrere Stammabschnitte gleichzeitig an ihren Bestimmungsort
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Effizienz beginnt im Holzwerk Kübler, Haiterbach/DE, bereits auf dem Rundholzplatz. Mit dem neuen Rundholzsortier- und -transportwagen von Baljer & Zembrod, Altshausen/DE, gleichen die Einteilung und Sortierung von 27.000 fm/J Fichten-, Tannen- und Douglasienlangholz eher einem Ballett als einem groben Akt mit schwerem Gerät. Leise und präzise gleitet der Wagen samt Kran auf den Schienen dahin und unterstützt Rundholzplatzmeister Michael Raible tatkräftig. In fließenden Bewegungen greift der Kran einen Langholz-Stamm und zieht ihn auf den Bearbeitungstisch (Polter). Dort wird das Holz exakt vermessen. Auf Basis der ermittelten Daten (Länge, Durchmesser, Krümmung) und anhand der aktuellen Aufträge errechnet das Baljer & Zembrod-Computersystem daraus die optimalen Längen. „Und dann braucht es nur einen einzigen Knopfdruck des Bedieners und die Maschine kappt das Langholz automatisch an den richtigen Stellen“, erklärt Geschäftsführer Jörg Kübler begeistert. Unmittelbar nach dem Kappschnitt, für den das Holz angehoben wird, erfolgt die automatische Beschriftung der Stirnflächen. „So bleibt in der Führerkabine bei all dem Trubel auch mal Zeit, um sich auf den nächsten Auftrag vorzubereiten beziehungsweise den Überblick zu behalten.“ Raible kann sich so beispielsweise Wege ersparen, indem er eine gewisse Menge an Stammabschnitten, die sofort zur Sägezubringung gebracht und nicht zwischengelagert werden sollen, auf dem Wagen sammelt und zu gegebenem Zeitpunkt gemeinsam dort ablegt.

Details, die überzeugen

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Die verantwortlichen Herren besprechen die nächsten Schritte
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„Für die sanfte Fahrweise sorgt unter anderem die neue Pumpe, die über vier geschlossene Hydraulikkreise jedes Rad einzeln antreibt. Spitzendrücke werden so vermieden und der Gesamtdruck wird auf 150 bar halbiert“, weiß Baljer & Zembrod-Projektleiter Karl Heinz Würtele. Das und der ausbleibende Schlupf durch die weiche Differenzialsperre erhöhen zudem die Standzeit. In dieselbe Kerbe schlägt der in den Hydrauliktank integrierte Magnet, der Späne davon abhält, durch den Kreislauf zu wandern.

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Nach der Baljer & Zembrod-Technologie übernimmt im Sägewerk eine EWD-Säge des Typs DWK den Einschnitt
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Seit Juni 2017 sorgt die Investition in Haiterbach für eine erhöhte Produktivität. „Statt früher in zwölf schafft die Maschine ihr Soll nun in etwa zehn Stunden“, bemerkt Kübler. „Wir führen bei einigen unserer Kunden Testserien durch, um den Effekt genau beziffern zu können“, ergänzt Baljer & Zembrod-Geschäftsführer Peter Schaeidt. Über die nächste Optimierung wurde beim Vororttermin auch gleich beraten: Die Gegenrollen des Wagens sollen eine Dämfung erhalten, um den Komfort für den Bediener zu erhöhren. „Wir sind stets dankbar für solch konstruktive Kunden, die uns ihre Ideen und Wünsche mitteilen und bei der Umsetzung mit im Boot sind“, erklärt Schaeidt
abschließend.

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Zwei Abbundanlagen von Hundegger bewältigen die starke Verarbeitungstiefe bei Kübler: 1000 Holzbauprojekte bestückt das Unternehmen jährlich mit abgebundenem Bauholz oder ganzen Elementen © Dinah Urban