Pauls Holz ist auf die Verarbeitung von Fichte spezialisiert. Der nötige Rohstoff stammt dabei aus den umliegenden Wäldern der Eifel, der Ardennen und des Bergischen Landes. Der Eifeler Sägespezialist verarbeitet das Holz hauptsächlich zu CE-zertifiziertem Konstruktionsholz. 17 Mitarbeiter veredeln jährlich rund 100.000 fm Rundholz. Die Vermarktung erfolgt europaweit über die Unternehmenszentrale in St. Vith/BE.
Bei Pauls Holz arbeitet man ressourceneffizient und auftragsbezogen. Die Aufträge aus der belgischen Unternehmenszentrale werden dabei an den deutschen Standort übermittelt. Hier erfolgt der Einschnitt. Um die Schnittstellen zu optimieren und sich noch vielfältiger hinsichtlich der Rundholzversorgung aufzustellen, war die Familie Pauls auf der Suche nach einem auf ihren Betrieb adaptierten Gesamtkonzept für die Rundholz-Vermessung und -Optimierung. Beim ursprünglichen Aufbau des Rundholzplatzes war ein reiner Langholz-Betrieb mit der Möglichkeit eines späteren Anbaus für Kurzholz vorgesehen. Dieser zweite Schritt wurde im Sommer realisiert.
Da entweder Kurzholz sortiert oder Langholz gekappt wird, gibt es nur einen Entrinder. Je nach Sortiment durchläuft das Rundholz dabei zwei verschiedene Messstationen. Während das Langholz den schon vorher befindlichen Produktionsweg durchläuft, ließ das Unternehmen für Fichtenabschnitte einen zusätzlichen Bypass mit Messung installieren.
Der Herausforderung, Messergebnisse zweier Stationen miteinander zu kombinieren, stellte sich Jörg Elektronik, Oberstaufen/DE. Hierbei lag ein wesentliches Augenmerk auf der Schaffung und Optimierung von Schnittstellen. Seit August ist der modernisierte Rundholzplatz mit Kurzholz-Sortierung in Betrieb. Die Verantwortlichen des Unternehmens Pauls sind zufrieden mit der Installation: „Mit einem Gesamtkonzept für Vermessung und Datenverarbeitung hat Jörg Elektronik unsere Vorstellungen umgesetzt. Mit der Plattformlösung wurden entscheidende Schnittstellen geschaffen.“
Plattformlösung: Die Software teilt den Langholzstamm direkt nach der Messung ein, eine Optimierung ist bis zum Restschnitt möglich © Jörg Elektronik
Zwei Scanner, eine Plattform
Ein Anlagenbediener ist für den Ablauf am Rundholzplatz zuständig. Zwei Joro-3D-Scanner unterstützen ihn bei der auftragsbezogenen Einteilung der Stämme. Ausgestattet mit jeweils drei Laser-Kamera-Einheiten, detektieren die Messungen dabei die Kontur des Stammes. In Echtzeit werden die Messdaten an den Messrechner übertragen.
Da es sich um zwei Messstationen handelt, sind zwei Messrechner vonnöten, die sich im Bedienstand auf die hinterlegte Plattform, einen Steuerrechner, zuschalten. Auf dem Bedienfeld hat der Anlagenbetreuer die Möglichkeit, die Vermessungen zu überwachen. Im System hinterlegte Berechnungsalgorithmen teilen dabei das Langholz in Abschnitte ein. Das Bedienpersonal ist jederzeit in der Lage, in den Prozess einzugreifen und die Optimierungsvorschläge zu modifizieren. Verschiedene Optimierungsparameter stehen dabei zur Verfügung.
Die Boxenzuteilung erfolgt auf Grundlage der Daten der zweiten Messung. Die aufgenommenen Daten beider Messungen gelangen zur Abrechnung in die Zentrale. Zusätzlich zur Optimierung am Rundholzplatz wurde ebenfalls eine Rundholz- und Polterverwaltung integriert, welche die Sägewerks- und Rundholzplatz-Daten der beiden Standorte kombiniert.
„Die Installation bei Pauls Holz in Zingsheim zeigt, wie wichtig es ist, Lösungskonzepte den Kundenbedürfnissen anzupassen“, schließt Jacob Fehr, Vertrieb Jörg Elektronik, ab.