Die Rodungsflächen in Böhmen, Mähren sowie im Wald- und Mühlviertel nehmen Ausmaße von mehreren 1000 Hektar an, was seit dem Mittelalter nicht mehr erreicht wurde. Der Käfer lebt offenbar weiter und vermehrt sich ungehemmt, ohne natürlichen Feind oder Regulativ.
- Wenn der Borkenkäfer allerorts die Nadelwälder um ihre Existenz bringt, wo bleibt dann die Bekämpfung dieser Plage?
- Was schadet effektiv der Borkenkäfervermehrung und verhindert eine Infektion der Bäume?
- Wer forscht auf dem Gebiet der sterilen Insektentechnik (sterile insect technology, SIT)?
- Was ist mit Pilzen gegen Käferlarven?
- Hemmt eine Pheromon-Überdosierung die Käferfortpflanzung?
- Wäre der Einsatz von Enzymen hilfreich?
- Welche Biozide oder Pestizide kann man einsetzen, wenn sonst nichts nützt, und wo bekommt man diese?
- Wie weit ist die Erforschung käferresistenter Nadelholzsorten sowie trockenheits- und hitzeresistenter Arten?
- Gibt es Konzepte zur Wasserrückhaltung in den Wäldern?
- Welche Maßnahmen für die Bewässerung gäbe es, wenn Trockenheit die Ursache wäre?
- Was wird aus den erodierenden Rodungsflächen, wenn die Trockenheit nichts aufkommen lässt?
- Welche Auswirkungen hat das auf den Wasserhaushalt, das Grundwasser und Mikroklima?
- Aus wie vielen 1000 ha wird die Fichte abgezogen?
- Was heißt das für den Erlös, was für die Holzwirtschaft?
- Wie viele 100.000 fm Fichte werden über dem nachhaltigen Zuwachs entnommen?
Gesucht sind Antworten, die einer modernen, zivilisationsbegabten Zeit entsprechen und die Lösungen oder Wege zur Waldgesundung aufzeigen. Eine Konzentration im Bemühen von Politik, Forstinspektionen, Forschungsstellen und Universitäten muss auf ganzer Front den Erhalt unseres Rohstoffes zum Ziel haben, nicht dessen Auflösung! Investitionen in die Holzindustrie sind mit diesen Rohstoffaussichten nur mehr sportliche Abenteuer. Der Forst braucht dringend eine Zukunftsplanung, nicht bloß eine Zustandsbeschreibung.
Johannes Zwickl, Schrems