Rumänien

Rundholzexportverbot in Nicht-EU-Länder ab 2021

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 14.05.2020 - 11:41
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Protestaktion im Nationalpark Domogled-Valea Cernei von Euronatur und Agent Green um auf den Raubbau an den Urwäldern aufmerksam zu machen   © Matthias Schickhofer/EuroNatur

Weniger als 1% der rumänischen Holzausfuhren fiel 2018 auf Rundholz (91.500 fm, 15,7 Mio. €). Die Rundholzeinfuhren beliefen sich auf 1,26 Mio. fm. Schnittholz machte 2018 mit 1,61 Mio. m3 (410 Mio. €, 87%) den größten Holzexportanteil in Länder außerhalb der EU aus. Bei Verletzung des Ausfuhrverbotes wird der Gegenwert des Holzes, welches zum Export bestimmt war, behördlich eingezogen und das Holz konfisziert. Es drohen ferner Freiheitsstrafen bis zu 3 Jahren oder eine Geldstrafe von 100.000 RON (21.000 €), berichtet romania-insider.com.

Die drei Umweltorganisatoren Agent Green, Client Earth und Euronatur haben im April Klage bei der Europäischen Kommission gegen das rumänische Umweltministerium eingereicht, da dieses den illegalen Holzeinschlag in geschützten Waldbeständen und Urwäldern in den Regionen Fogarasch, Maramuresch und im Nationalpark Domogled-Valea Cernei nicht unterbindet, berichtet die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ) in ihrer Onlineausgabe.

Im Februar kam es im Bereich der Sighet-Forstbehörde in Maramuresch zum laut rumänischem Umweltministerium größten illegalen Einschlag der vergangenen fünf Jahre. Auf einer Fläche von 340 ha wurden mehr als 100.000 fm mit einem Schaden von 12 Mio. RON (2,5 Mio. €) für den rumänischen Staat gestohlen, berichtet romania-insider.com.

Die Europäische Kommission hat bereits im Februar ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Rumänien eingeleitet. Dem Land wurde eine einmonatige Frist eingeräumt, um Maßnahmen gegen den illegalen Holzeinschlag in die Wege zu leiten.