Sennebogen

Totholzbeseitigung mit Fällbagger

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 22.09.2023 - 11:48

In Asien ein harmloser Blattpilz – in Europa eine große Plage für die Natur: Ein eingeschleppter Pilz löst seit vielen Jahren das Eschentriebsterben, auch bekannt als Eschenwelke, aus. Gerade im Sommer werden zunächst die Blätter der Esche infiziert, ehe dann der Erreger bis zum Absterben der Triebe führt. Bisher sind keine praxistauglichen Maßnahmen bekannt, die ein Eindämmen des Pilzbefalls ermöglichen. Eschen, bei denen die Kronen sichtlich stark befallen sind oder der Stammfuß Nekrosen aufweist, müssen aus Sicherheitsgründen entlang von Verkehrswegen zügig entfernt werden.

 

Zeit- und Kostenersparnis

Auch in Oberfranken zeigt das Eschentriebsterben starke Auswirkungen. Geschäftsführer Sven Messingschlager hat sich daher entschieden, seinen Fuhrpark um einen Sennebogen-Fällbagger des Typs 718 E zu erweitern, um künftig unter anderem komplexe Baumfällungen im Rahmen der Totholzbeseitigung infolge des Eschentriebsterbens umzusetzen. Betreut wurde er dabei von der Sennebogen Vertriebsgesellschaft mit Sitz in Straubing/DE. Neben seinem ursprünglichen Fokus, dem Holzhandel sowie forstwirtschaftlichen Dienstleistungen, kann Messingschlager nun ein noch breiteres Angebot im Bereich der Verkehrssicherung, Baumpflege und Gefahrbaumfällungen übernehmen. „Ich habe viele Kunden, bei denen ich vorher aufgrund der Komplexität des Einsatzes bei Gefahrbaumfällungen Hebebühne und Harvester einsetzen musste. Mit dem Fällbagger kann ich solche Einsätze wesentlich kosteneffizienter, sicherer und angenehmer für den Kunden abwickeln. Auch für meine Kunden spielt Zeitersparnis eine große Rolle, insbesondere wenn Straßen gesperrt werden müssen“, erklärt Messingschlager.

Sicherer und effizienter Einsatz

Einen der ersten Aufträge mit seinem neuen 718 E erledigte Messingschlager im Gebiet des Naturdenkmals „Lillachtal“ in Franken. Im Frühjahr ereignete sich entlang eines Wanderweges ein tödlicher Unfall durch einen herabfallenden Ast. Schnellstens musste eine große Zahl an abgestorbenen Eschen entfernt werden. Der Einsatz wurde erschwert von Herausforderungen, wie etwa einem schmalen Wanderweg, der den Einsatz von anderen Maschinen, zum Beispiel Harvestern, unmöglich machte. „Gerade hier in diesem Gebiet mussten wir die für die Natur schonendste Variante zum Fällen der Bäume wählen. Mit einer Maschinenbreite von knapp 3,5 m bei abgestützten Pratzen passt der 718 E gerade mal so auf den engen Wanderweg. Alles andere wäre für uns unmöglich gewesen“, zeigt Messingschlager auf. Der Schwenkradius der Sennebogen-Maschine liegt bei 2,4 m, die Reichweite bei 13 m. Die Fahrerkabine kann bis zu einer Höhe von 6 m ausgefahren werden.

Neben dem Wanderweg erstreckt sich der Kalktuffbach Lillach, ein jahrtausendealter Gewässerlauf, der viele seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten beherbergt. Um das Naturdenkmal zu schützen, musste eine Fällmethode gewählt werden, die sämtliche Berührungen oder Veränderungen am Wasserlauf vermeidet. Messingschlager erklärt, warum die Verwendung von Seiltechnik eine mögliche, aber ineffizientere Alternative gewesen wäre: „Mit Seiltechnik hätten wir niemals den Bachlauf ohne Beeinträchtigungen hinterlassen können. Außerdem wäre der Einsatz aufwendiger und auch für unsere Mitarbeiter gefährlicher gewesen. Der 718 E hat auch die notwendige Reichweite, dass wir die Bäume vom Wanderweg aus absägen und über den Bachlauf hinweg zur anderen Seite ablegen konnten.