Die vier Forstminister Peter Kullgren (Schweden), Sari Essayah (Finnland), Irena Šinko (Slowenien) sowie Norbert Totschnig (Österreich) bei der Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung, um die Grundsätze der verstärkten Kooperation bei der Waldpolitik in der EU zu bekräftigen © Philipp Matzku
Die vier Gründungsmitglieder der im vergangenen Jahr auf Österreichs Initiative gegründeten strategischen Partnerschaft „haben eine hohe fachliche Expertise, die sie in die EU-Waldpolitikprozesse einbringen können und womit sie eine nachhaltige Waldpolitik sichern würden“, betonte Forstminister Norbert Totschnig. Die Kaufkraft des Wald- und Holzsektors werde bis heute in der EU unterschätzt, so der Minister weiter. Mit 1,1 Billionen € trage dieser 7% zur EU-Wirtschaftsleistung bei. 17,5 Millionen Arbeitsplätze gibt es in der Forst- und Holzindustrie der EU.
Finnland sei zu 75% mit Wald bedeckt, 80% des Gesamtjahresexportes entfielen allein auf Holz. Ein gesunder Wald würde Schäden sowohl am Wald selbst als auch an der Infrastruktur vermeiden, erklärte die finnische Forstministerin Essayah und betonte die Bedeutung der Bioökonomie. Der schwedische Forstminister Kullgren hob den wichtigen Zeitpunkt dieser Erklärung im Zusammenhang mit den 2024 stattfindenden EU-Wahlen hervor. Er bekräftigte die Bedeutung der Biomasse für die Transformation in fossilfreie Energieformen.
„60% Sloweniens sind mit Wald bedeckt“, informierte die slowenische Forstministerin Šinko. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung sei ein zentraler Faktor in der slowenischen Forstpolitik. „Ohne den Wald, auch wenn es ihn selbst stark getroffen hatte, wären die Sturmschäden im Sommer in Slowenien noch viel schlimmer geworden“, konstatierte die Ministerin. Es sei wichtig, die nationalen Besonderheiten der Forst- und Waldpolitik der einzelnen Staaten wahrzunehmen und diese herauszustreichen. Entscheidungen über Waldmanagement sollten national geregelt werden.