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Holtec lieferte an Binderholz in Baruth die neue Zuführung für die Sägelinie © Holtec

Holtec

Maximale Leistung ist gefragt

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 21.11.2023 - 16:38
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Die Anlage ist auf Durchmesser von 11 bis 55 cm sowie Längen von 2,5 bis 5 m ausgelegt © Holtec

Baruth in der Mark, rund 50 km südöstlich von Berlin, ist in die waldreichen Nordhänge des Baruther Urstromtales eingebettet und seit dem Sommer 2022 Standort eines der modernsten und größten Sägewerke Europas. Rund 75 Mio. € hat Binderholz in die Modernisierung und den Ausbau des Werkes in Brandenburg investiert. Die Leistungen der Anlage sind beeindruckend. Pro Minute laufen rund 170 m Holz über die Hochleistungssägelinie von Linck. „Die neue Anlage vereint alles, was modernste Zuführungs- und Sägetechnologie heute zu bieten hat“, weiß Thomas Schick, Projektleiter von Holtec, Hellenthal/DE, und erklärt: „Sie arbeitet sehr flexibel und ist für Stämme von 110 bis 550 mm Durchmesser sowie Längen von 2,5 bis 5 m ausgelegt.“

Neben der Wertschöpfung ist Binderholz ein verantwortlicher Umgang mit dem Rohstoff Holz wichtig. So wird immer der ganze Stamm, vom Kern bis zur Rinde, nach dem Zero-Waste-Prinzip genutzt. Auf dieser Basis entstehen Massivholzprodukte, die höchsten Qualitätsanforderungen entsprechen. Wichtig ist Binderholz auch eine nachhaltige und kontrollierte Waldwirtschaft.

Schnell und zentimetergenau getaktet

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Um die Säge laufend mit Stämmen zu versorgen, ist eine ausgefeilte Beschickung notwendig © Holtec

Im Baruther Sägewerk sind die Anforderungen an die Beschickung sehr ambitioniert. Um diese Anlage permanent mit Stämmen zu versorgen, ist ein ausgefeiltes Beschickungskonzept mit modernster Zuführungstechnik notwendig. Für diese Aufgabe hat Binderholz die Spezialisten von Holtec mit ins Boot geholt. Neben der kontinuierlichen Förderleistung ist für einen optimalen Sägebetrieb eine definierte Lücke zwischen Stämmen zwingend. „Im Prinzip ist die Sägebeschickung ganz konventionell aufgebaut“, erläutert Schick. „Wir haben zwei parallellaufende, baugleiche Beschickungslinien installiert – die zweite Linie bietet dem Kunden maximale Flexibilität bei maximaler Auslastung.“

Jede Linie verfügt zur Vereinzelung über den Stufenschieber und den Tandemzutakter. Für Längstransport bringt dann jeweils ein Logrunner mit V-Rollengängen die Hölzer mit minimalem Schlupf auf die vorgegebene Transportgeschwindigkeit.

Die neue Anlage vereint alles, was modernste Zuführungs- und Sägetechnologie heute zu bieten hat.


Thomas Schick, Holtec-Projektleiter

Messblockzug mit Beruhigungsstrecke

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Die Holtec-Anlage arbeitet bei Vorschüben von 170 m/min auf ±10 cm genau © Holtec

Vor dem Messblockzug detektiert ein Metallsuchband die Stämme auf Fremdkörper. Um bei einer Geschwindigkeit von bis zu 200 m/min genaue Daten zu ermitteln, hat Holtec eine kurze „Beruhigungsstrecke“ eingebaut. Besondere Mitnehmer sorgen dafür, dass die Stämme optimal aufliegen und ruhig, also ohne Schwingung durch die Messstrecke laufen. Genau vermessen, gibt es drei Optionen: entweder weiter zum Quertransportpuffer, aussortiert in die Sonderbox für metallbehaftete Stämme oder in die Ausschussbox.

„Die Quertransportpuffer mussten wir einbauen, um die durch die Ausschleusung entstehenden Lücken vor der Sägelinie zu schließen“, führt Schick aus. „Eine kontinuierliche Versorgung ist für einen optimalen Sägebetrieb wichtig und mit diesem Anlagenkonzept können wir das zuverlässig sicherstellen.“

Definierte Lücken

Vom Quertransportpuffer geht es – in wohlgeordnetem Abstand – direkt auf den Längstransport zur Säge. Je nach Sortiment und Optimierungsmodus gibt die Säge einen Lückenabstand zwischen 30 und 150 cm vor. „Um diese Vorgaben durchgehend zu erfüllen, setzen wir auf innovative Holtec-Technologie, den Logrunner und das Gap-Control-System“, sagt Schick.

Drei hintereinander angeordnete Logrunner übernehmen die Stämme aus dem Querpuffer. Die Logrunner sind in der Lage, die Hölzer nahezu ohne Schlupf auf die vorgegebene Geschwindigkeit zu bringen. Zusammen mit dem Holtec-Gap-Control-System sorgen die Logrunner für den vorgegebenen Lückenabstand. Dabei ermittelt Gap-Control den tatsächlichen Abstand der Stämme und optimiert ihn mittels der Logrunner auf das gewünschte Maß.

„Mit diesem System schaffen wir die optimale Abstandsregelung bei jeder Geschwindigkeit. Bei 170 m/min arbeitet das System auf 10 cm genau, bei einer Vorschubgeschwindigkeit von 100 m/min reduzieren sich die Abweichungen auf 5 cm“, erläutert Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele stolz und fügt hinzu: „In dem umfassenden Abnahmeprozess haben wir diese Ergebnisse eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“