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100.000 m³ Steine überrollten das Sägewerk Kuprian kurz nach dem Wiederaufbau 1999 © Nöstler

Lawine folgte Brand

Ein Artikel von Administrator | 23.07.2001 - 00:00
Kuprian-Facts
Geschäftsführer: Emil Kuprian
Mitarbeiter: 5
Ausstattung: Schwingrahmengatter, ferngesteuerte Gatterbeschickung, automatischer Besäumer
Neue Hallen: je 600 m² Lager- und Sortierhalle, 800 m² Sägehalle, 160 m² für Restholzlagerung
Bestehende Lagerhalle: 750 m²
Holzarten: Lärche, Zirbe, Kiefer, Fichte
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100.000 m³ Steine überrollten das Sägewerk Kuprian kurz nach dem Wiederaufbau 1999 © Nöstler

Gleich zwei Mal traf das Tiroler Sägewerk Kuprian, Huben, das Schicksal: ein Brand und eine Steinlawine zerstörten den Betrieb binnen eines Jahres.
Im Mai 1998 brach im Sägewerk ein Feuer aus, das teilweise auf das Lager und das Wohnhaus übergriff. Nach langer Überlegung entschlossen sich Emil Kuprian und seine Frau Maria zum Wiederaufbau. „Das Problem war, dass wir total unterversichert waren”, erklärt Kuprian. Steinlawine kurz vor Eröffnung. Die Inbetriebnahme sollte am 22. März 1999 erfolgen, doch neun Tage vorher brach eine Felswand hinter dem Gelände ab und stürzte auf das Sägewerk. Eine Steinlawine mit über 100.000 m³ Geröll kam den Berg herunter. Kuprian schaffte es, mit Hilfe des Katastrophenfonds des Landes Tirol und der Nachbarschaft, das Sägewerk erneut aufzubauen.
Geologen haben festgestellt, dass diese Naturkatastrophe nach menschichem Ermessen nicht mehr passieren sollte. Trotzdem baute man als Vorsichtsmaßnahme die neuen Hallen weiter vom Berg weg. Außerdem wurde ein Damm zwischen Betrieb und Berg errichtet.
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Automatische Besäumkombination für mehrstieligen Einschnitt © Nöstler

Aufbau und Renovierung. Die neuen Hallen wurden großteils in Holzbauweise von Thurner-Bau, Oetz, aufgestellt (Fläche: 2160 m²). Der Bau gestaltete sich durch die Aufräumungsarbeiten sehr schwierig. Die ehemalige Sägehalle im hinteren Teil des Betriebsgeländes wurde teilweise renoviert und dient jetzt als Lagerhalle (750 m²).
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Neues Schwingrahmengatter GDZGE 76 © Nöstler

Flexibel mit Gatter. Kuprian entschied sich, wieder ein Gatter zu installieren: „Da wir hauptsächlich Holzlisten für den örtlichen Bedarf, aber auch Spezialaufträge für das In- und Ausland fertigen, sind wir mit dem Gatter sehr flexibel.”
Die Hauptmaschinen wurden von EWD, Rottenburg/D, geliefert und innerhalb von 5 Monaten installiert. Das Schwingrahmengatter GDZGE 76 mit asymmetrischer Breitenverstellung wird mit einer ferngesteuerten Beschickungsanlage H38 mit Ware versorgt. Maximaler Vorschub: bis 13 m/min.
Mit der Einhang-Breitenverstellung lässt sich jede Seite extra positionieren. Während der Positionierung der Sägeblätter für den nächsten Stamm öffnen sich die Spaltkeile automatisch und stellen sich selbstständig auf die neue Schnittbreite ein.
Die Seitenware wird am Gatter mit einer QSW 10 selbsttätig abgelängt und mit dem automatischen H 90-DK 90 besäumt. Der Waldkantenverlauf wird mit dem EWD-Tastkopfsystem erfasst. Frequenzgeregelter Vorschub: bis 160 m/ min. Der Hacker für die Restholzzerkleinerung stammt von Rudnick & Enners, Alpenrod/D.
Ausbaumöglichkeiten. Der Ausbau ist noch lange nicht abgeschlossen. Auf eine Entrindungsanlage und eine Trockenkammer wurde aus finanziellen Gründen vorläufig verzichtet. Mit dem Kleinverkauf an Private und den Handel sowie an weiter verarbeitende Betriebe wurde wieder begonnen, wobei die Ware verkaufsfreundlich in großzügig gestalteten Hallen gelagert wird. Als Besonderheit werden auch Zirbenplatten hergestellt.