11054698494385.jpg

© Holzkurier

Unsicherheit im Oktober

Ein Artikel von Administrator | 16.10.2002 - 09:46
Nach einem erwarteten normalen Nadelschnittholzgeschäft mit Österreich im September, vielfach noch zu Juli-Preisen aber mit der Ankündigung eines Preisaufschlages von 3 bis 8 €/m³ frei Ankunft für neue Schlüsse ab 1. Oktober, ließ überraschend in der 1. Oktoberwoche das Kaufinteresse nach. Momentan leichte Flaute. Auch bis Redaktionsschluss in der 2. Woche blieben die Anfragen der Kunden eher zögerlich. Gleiches hört man auch von deutschen Lieferanten. Die Kunden sprechen von einer Flaute im Weiterverkauf.
Hobelfähige Ware für Bau und Innenausbau ist von der Flaute kaum betroffen - aber derzeit auch nur beschränkt lieferbar.BSH-Preisanhebung schwer. Für fertige Leimbinder bester Provenienz (vor allem aus Deutschland) ist zur Zeit ein Aufpreis von 10 €/m³ für Balken und komplette Ladungen oder von 20 €/m³ für Kommissionen und nicht komplette Ladungen, nur schwer durchsetzbar.
Schweden hingegen hat nach Italien seine Preise mit eher weiter steigender Tendenz für Rot- und Weißschnittholz nach seiner Ferienpause im Juli voll durchgezogen. Für Weißholz frei Ankunft Bahnhof oder frei Lkw Kunde zahlt man für u/s Qualität 230 bis 240 €/m³ für die Fensterdimensionen in den Stärken von 50/63/75 mm und Breiten von 175/200 mm, wobei die mit anfallende Quinta (die aber in Italien wenig gefragt ist) zu 190 €/m³ notiert.
Schweden auf hohem Niveau. Für Rohhobler in der Qualität skandinavischer saw falling (u/s mit guter Quinta), in Längen von 4 m und etwas 5 m verlangen die Schweden 210 bis 215 €/m³ frei Ankunft, wobei die Kunden bisher nur zu 206 €/m³ mit Spitzen von 210 €/m³ abgeschlossen haben sollen. Rotholz in obigen Dimensionen, gute u/s, wird zu 280 bis 285 €/m³, mit anfallender Quinta zu 215 €/m³ gekauft.
Finnland hat - wie berichtet - schon vor den Ferien sein Weißschnittholz für Italien gut verkauft und ist derzeit zusätzlich nicht lieferfähig. Eventuelle Restposten werden erst in 1 bis 2 Monaten auf den Markt kommen. Kanada verteuert Top-Qualitäten. Westkanada hat seine Preise für Verschiffung im 4. Quartal definitiv erhöht. Beste Qualität in Hemlock 85/15 Clear (= 85 % Nr. 2 und 15 % Nr. 3) werden für Italien in Stärken von 2, 3 und 4 Zoll zu 2250 kan-$/1000 bft, cif, verkauft, das sind 610 €/m³. Die Nr. 4 Clear notieren bei 1800 bis 1900 kan-$/1000 bft oder 490 bis 515 €/m³ cif.
Die Nachfrage aus Italien wird als normal bis gut bezeichnet: „Das Angebot ist schleppend, aber im guten Gleichgewicht mit der Nachfrage”. Den Kanadiern ist es gelungen, obwohl seit Jahresbeginn der Wechselkurs des kanadischen Dollars gegenüber dem Euro-Kurs fast 12% verloren hat, durch die neuen Preise einiges aufzuholen. Dies sei auch dringend notwendig, denn im 1. Halbjahr konnte man Hemlock-Clears nicht mehr Kosten deckend erzeugen.Was passiert bei Douglasie? Für Douglas fir in Fensterqualität ist in USA und Kanada die Preisentwicklung noch unklar. Diese Ware wird in beiden Staaten in US-Dollar fakturiert. Die Nachfrage beim Hauptabnehmer Italien ist ruhig, die Produktion entsprechend niedrig - kein Druck der Produzenten. Der Preis für beste Ware 85/15 Clear liegt bei 1900 US-$/1000 bft, das sind 820 €/m³ cif Italien.
Infolge von arbeitsrechtlichen Problemen in Häfen der US-Westküste haben amerikanische Exporteure versucht, die Ware per Lkw ins kanadische Vancouver zur Verschiffung zu liefern. Teilweise haben kanadische Hafenarbeiter aus Solidarität mit ihren Kollegen die Verschiffung durch „Verladung nach Vorschrift” boykottiert.Wer kann zählen? Italiens Importstatistik des 1. Halbjahres für Nadelrund- und -schnittholz zeigt andere Zahlen als die Statistik Austria. Holzhandelskreise glauben nicht, dass ein Rückgang der Schnittholzlieferungen aus Österreich nach Italien um über 7% gegenüber dem 1. Halbjahr 2001 voll den Tatsachen entspricht.Halbe Million Differenz. Die Statistik Austria (sh. Holzkurier Heft 39, S. 6) ortet mit 2 Mio. m³ eine relativ stabile Entwicklung. Eine Differenz von 500.000 m³ ist wohl schwer erklärbar.
Bei Nadelrohholz nennen beide Statistiken gegenteilige Entwicklungen. Eine Harmonisierung der statistischen Erhebungsmethoden der EU-Länder ist zumindest bei Holz noch nicht erreicht ...
11054698494385.jpg

© Holzkurier

11054698494384.jpg

© Holzkurier