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Ausbildung und Praxis: Steindl, Fagerer, Kogler, Bojanovsky, Reinhardt und Kianek (v. li.) im HTK-Schärfraum © Nöstler

Neu ausgerüstet

Ein Artikel von Administrator | 23.04.2003 - 00:00
Die feierliche Übergabe von insgesamt 10 Anlagen von Vollmer, Biberach-Riss/DE, ging am 10. April im Holztechnikum in Kuchl über die Bühne.
Der Spezialist für Werkzeug-Instandsetzung hat dem österreichischen Holz-Ausbildungs-Zentrum großzügig Anlagen für den praxisnahen Unterricht zur Verfügung gestellt. „Wir haben die von uns gelieferten Maschinen so ausgestattet, dass ein normaler Betrieb möglich ist”, berichtet Vollmer-Prokurist Lothar Reinhardt.
Schüler und Studenten sollen mit der aktuellen Technik konfrontiert werden, damit sie sich im Berufsleben in der Holz verarbeitenden Industrie etablieren können, so der Grundgedanke.
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Ausbildung und Praxis: Steindl, Fagerer, Kogler, Bojanovsky, Reinhardt und Kianek (v. li.) im HTK-Schärfraum © Nöstler

Gute Zusammenarbeit. Zwischen dem deutschen Anlagenbauer und dem HTK gibt es seit langem eine gute Verbindung. Hinter dem steht auch Vollmer-Vertriebspartner Schirnhofer, Enzesfeld. „Wir bringen uns mit Beratung und Servicediensten ein, wo es notwendig ist”, so Ing. Reinhold Kianek. Der Maschinen-Händler zeigte auf der BWS in Salzburg vom 9. bis 11. April die Neuheiten am Schärfmaschinen-Sektor.
Der Schärfraum des HTK dient beiden Unternehmen quasi als Referenz-Objekt. So können Interessierte gerne zur Praxis-Vorführung nach Kuchl kommen, um die Maschinen in Betrieb zu sehen. Vollmer stellte folgende Anlagen zur Verfügung:
- 1 CHD 251 (Hartmetall-Schleifmaschine mit Ölkühlung)
- 3 CV-Schleifmaschinen für Kreissägen
- 1 Depomatic-Stellitieranlage
- 1 MA 311 (Bandsägen-Schweißmaschine)
- 1 Bandsägen-Walzmaschine, die in eine bestehende Richtbank integriert wurde
- 2 Schränkmaschinen (werden nachgeliefert)
- 1 Winkel-Messeinrichtung
Des weiteren installierte man eine Flach-Schleifmaschine für Hobelmesser, die von Göckel, Darmstadt/DE, zur Verfügung gestellt wurde.
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Schüler führer kompetent und stolz die neu installierte CHD vor © Nöstler

Vielfältiger Einsatz. Besonders stolz ist man auf die CHD 251: Diese lässt eine komplette Bearbeitung der Zahngeometrie von HM-Kreissägeblättern mit nur einer Aufspannung zu. „Mit 4 CNC-gesteuerten Achsen sind auch komplizierte Zahnformen kein Problem”, erläutert Reinhardt. 2 Diamantschleif-Scheiben als Doppelscheibe sind am Schleifkopf befestigt und werden automatisch - ohne Scheibenwechsel - umgestellt. Die Ausführung CHD 251 ist für Sägeblatt-Durchmesser von 80 bis 840 mm ausgelegt. Das Besondere an der Maschine: Sie ist mit einer Ölkühlung ausgestattet.
Als weiteren wichtigen Baustein sieht Vollmer die PMC-Multiprozess-Steuerung. Hohe Speicherkapazität sowie die Möglichkeit, beliebig viele Kunden bezogene Programme auf einzelne Memory-Cards zu speichern, vereinfachen die Arbeit mit den Anlagen. Viele Schleifprogramme sind am mitgelieferten Rechner gespeichert, die durch weitere Zahnformen ergänzt werden können. Die Software stammt ebenfalls aus Biberach-Riss.
Für ein effektives Arbeiten wurden die Nebenzeiten so weit wie möglich reduziert: So ermittelt etwa der Computer aus Sägeblatt-Durchmesser und Zähnezahl den kürzest möglichen Weg für den Vorschubfinger. Daneben gibt es auch die Möglichkeit, mit unterschiedlichen Schleifgeschwindigkeiten pro Fläche zu arbeiten.Lange Lebensdauer garantiert. Bereits seit langem bewährt hat sich der Cana E - Schärfautomat für Kreis-, Gatter- und Bandsägeblätter. In Kuchl wurden 3 dieser Automaten für das Instandsetzen von Kreissägeblättern installiert. „Mit kompakter, schwerer und geschlossener Bauweise können wir eine lange Lebensdauer garantierten”, wirbt Reinhardt.
Das stufenlose Regel-Getriebe erlaubt Arbeitsgeschwindigkeiten von 30 bis 75 Zähnen pro Minute. Nach Kundenwunsch werden 4 verschiedene Zahnform-Kurven eingebaut - die gewünschte Form wird dann durch ein einfaches Umlegen des Hebels festgelegt. Für den ausschließlichen Betrieb mit Kreissägeblättern bis 1000 mm Durchmesser kann optional eine Vollverkleidung geordert werden. Schleifscheiben mit 250 mm Durchmesser sorgen für hohe Leistung.
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Schirnhofer präsentierte die Schärf-Neuheiten auf der BWS © Nöstler

Tolle Leistung. „Die Maschinen wurden sukzessive seit Ende Jänner geliefert”, erzählt Werkstätten-Leiter Georg Fagerer. Der Unterricht im Schärfraum wurde dadurch aber nicht wesentlich beeinflusst. Seit Anfang März herrscht wieder Vollbetrieb.
Im Zuge der Umbauarbeiten konnte auch der theoretische Teil der Übungen in den Schärfraum verlegt werden. „Dadurch kann der Unterricht noch praxisnaher gestaltet werden”, erläutert Fagerer.
„Wir am HTK sind natürlich interessiert, an neuer Technik teilhaben zu können”, freut sich HTK-Geschäftsführer Dr. Erhard Bojanovsky. Darum pflege man auch einen guten Kontakt zur Wirtschaft. Im umfangreichen Ausbildungsprogramm in Kuchl - HTL, Fachschule, Fachhochschule - bieten den Absolventen gute Berufsaussichten, ist man in der Führungsebene überzeugt, vor allem durch die Kombination von Grundlagen- und Allgemeinbildung, Wirtschaft, Technik und Praxis.
Kooperationen mit Wirtschaftsbetrieben bilden seit Jahren einen Schwerpunkt am HTK. „Mit den neuen Schärfmaschinen können wir unseren Schülern den aktuellen Stand der Technik vermitteln”, so Bojanovsky.Studieren in Kuchl. Auch die Studenten der Fachhochschule bekommen durch die modern eingerichteten Werkstätten in Kuchl einen umfangreichen Einblick in die Praxis. Der 1995 gegründete 1. Studiengang für „Holztechnik und Holzwirtschaft” sieht seine Hauptaufgabe darin, Führungskräfte auf technisch-wirtschaftlicher Ebene der Holzwirtschaft bereitzustellen.
Seit Herbst 2002 wird auch der Studiengang Design- und Produktmanagement mit Schwerpunkt Holz und Möbelbau angeboten. Zuletzt hat man sich entschlossen, ab September 2003 einen FH-Studiengang „Baugestaltung Holz” zu starten. Am 10. Mai findet für Interessenten in der Fachhochschule ein Tag der offenen Tür statt (sh. Kasten rechts).
Dieser soll eine Symbiose zwischen dem klassischen Architektur- und dem Bauingenieur-Studium darstellen, wobei auch hier Holz eine zentrale Rolle einnehmen soll. „Anmeldungen für die FH werden gerne angenommen”, wirbt Bojanovsky.
Tag der offenen Tür in Kuchl
Am 10. Mai findet in der Fachhochschule in Kuchl der Tag der offenen Tür statt. Für angehende Studenten stehen von 10 bis 16 Uhr Verantwortliche der FH Rede und Antwort.
Folgende Studiengänge können ab Herbst besucht werden:
- Design- und Produktmanagement: 8 Semester, Abschluss mit Mag. (FH), Karrierevorschlag: internationale Wirtschaftstätigkeit im Möbelbau
- Holztechnik und Holzwirtschaft: 8 Semester, Abschluss mit DI (FH), Karrierevorschlag: technisch-wirtschaftliche Führungsposition in der Holzindustrie
- Baugestaltung Holz: ab Herbst, 8 Semester, Abschluss mit DI (FH), Karrierevorschlag: Planungs- und ArchitekturbürosInformation: FH-Studiengänge, Holztechnikum Kuchl, Tel.: +43/6244/53 72-113,
@ office@holztechnikum.at, www.holztechnikum.at