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Realisiert Top-Vorschübe bei hoher Schnittgenauigkeit, Oberflächenqualität und Flexibilität: Kreissägen-Gatter im Sägewerk Kübler © Spannlang

Nägel mit Köpfen

Ein Artikel von Administrator | 01.07.2003 - 00:00
Nicht das unbedingte Miteinander-Wollen, eher schon beinharte ökonomische Notwendigkeit angesichts der gegenwärtigen deutschen Baukrise stand am Beginn der Säger-Kooperationen, gibt Georg Kübler, Haiterbach/DE, schwäbischer Bauholz-Säger in 4. Generation zu verstehen. Anders wäre die Vorwärts-Strategie zum Überleben der Bauholz-Säge, die er mit Bruder Karl-Heinz seit deren Übernahme im Jahr 1986 verfolgt, nicht zu realisieren gewesen.Kooperieren besser als einsam sterben. Als Mitglied der Schliffkopf-Runde süddeutscher Säger betreiben die Kübler-Brüder seit 10 Jahren überdies 2 Abbundanlagen von Hundegger, Hawangen/DE, zusammen mit dem Sägewerk Graf, Nagold/DE. „Während dieser Zeit hat fast jede 4. der vielen kleinen Sägen im westlichen Schwarzwald aufhören müssen”, bekennt Kübler. Eine vor einem Jahr installierte Vakuum-Trockenkammer von Eberl, Bodenkirchen/DE, wird mit einer anderen Säge ebenso gemeinsam genutzt. Der Effekt: Kübler ist heute einer der erfolgreichsten Anbieter von technisch getrocknetem MH-Massivholz, das als konkurrenzfähige Alternative zu KVH bereits seinen Markt gefunden hat: Immerhin 40% des verkauften Bauholzes wird als MH-Plus, MH-Fix oder MH-Natur ausgeliefert (sh. Reportage "Frei von Zinken und Leimen"). Zudem bietet der offensive Bauholz-Säger an, innerhalb von 10 Tagen komplette Dachstühle abzubinden.
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Realisiert Top-Vorschübe bei hoher Schnittgenauigkeit, Oberflächenqualität und Flexibilität: Kreissägen-Gatter im Sägewerk Kübler © Spannlang

Untertourig unterwegs. Das 1999 installierte Kreissägengatter von EWD, Altötting/DE, fahre bei derzeit 25.000 fm/J Einschnitt nur mit halber Kapazität, betont Kübler - ein Tribut an den dahindümpelnden Bausektor. Bei einem Vorschub von 40 m/min schaffen die in Sekunden verstellbaren 8 Blatt der Teleskop-Doppelwellen Durchmesser bis 60 cm Zopf. Auch die Oberflächenqualität der Schnittware sei mit jener der Rahmengatter kaum erreichbar, verweist Kübler auf weitere Vorteile. Dafür nimmt er eine Schnittfugen-Breite von über 5 mm in Kauf. „Eingeschnitten wird nur, was schon verkauft ist”, verrät der findige Säger seine Devise.Veredeln beruhigt. Auch wenn das in der Vakuum-Kammer schonend getrocknete Bauholz bei geeigneten konstruktiven Maßnahmen einen chemischen Holzschutz überflüssig macht, bietet Kübler dennoch auch imprägnierte Ware an. Schließlich möchte er seine Kunden mit einem kompletten Bauholz-Programm bedienen.
Kurze Transportwege.
Im Hinblick auf die Einführung des Road-Pricings auf deutschen Autobahnen per 1. September scheint Georg Kübler froh, seine Kundenschaft - darunter 10 Großabnehmer - in einem Umkreis von 50 km zu haben. Eine optimierte Logistik wäre in Zukunft unabdingbar, ist sich der Säger aus dem Schwarzwald gewiss. Dies gelte vermehrt im Hinblick auf zur Neige gehende Reserven des billigen Lothar-Sturmholzes und Restholz-Preisen im absoluten Tiefflug.
„Noch mehr mit Architekten und Bauträgern zusammenarbeiten”, nimmt sich der Sägewerks-Leiter für die Zukunft vor. Immerhin habe man einiges aus einer Hand zu bieten, fügt er hinzu.
Kübler-Facts

Mitarbeiter: 9
Holzarten: Fichte, Tanne, Douglasie, Lärche
Einschnitt: 25.000 fm/J
Technik: Kreissägen-Gatter, 2 Abbundzentren, 1 Vakuum-, 1 Frisch-/Abluft-Trocknungsanlage, 1 Tauch- und Druckimprägnierung, 3 Hobel- und Profilierungszentren
Produkte: MH-Massivholz, Bauholz, Leimholz, Blockware, Latten; Kommissionen
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Computer- und sprachgesteuerte Sägen-Kommandozentrale © Spannlang