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Dieser Tage wurde das letzte Teilstück des Rundholzplatzes asphaltiert: Das neue Werk Kaml & Huber verfügt auch über Gleisanschluss © Spannlang

Säge für alle Fälle

Ein Artikel von Administrator | 26.08.2003 - 00:00
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Dieser Tage wurde das letzte Teilstück des Rundholzplatzes asphaltiert: Das neue Werk Kaml & Huber verfügt auch über Gleisanschluss © Spannlang

„Dort drüben stand die alte Sägehalle.” Der Co-Geschäftsführer des traditionsreichen Sägewerks Kaml & Huber, Rottenmann, Rupert Huber deutet auf ein Grundstück jenseits des Bahndammes. Neubau und Umsiedelung an den heutigen Standort war 1996 aufgrund beengter Platzverhältnisse im alten Werk notwendig geworden.
Die erfolgreiche Kooperation der beiden Familien währt nun schon fast ein halbes Jahrhundert: 1955 legten Rupert Kaml sen. und Josef Huber den Grundstein für das Sägewerk, das heute jährlich 120.000 fm Nadelholz einschneidet.Geklotzt, nicht gekleckert. Viel Platz am neuen Standort, langjährige Erfahrung bei der Führung einer Säge sowie an künftigen Bedürfnissen orientierte Betriebsziele standen Pate bei Gestaltung und Dimensionierung des Neubaus.
Der Maschinenpark in der mit viel natürlichem Licht erhellten Sägehalle umfasst 1 Spaner-Linie und 1 Gattersäge von EWD, Altötting/DE, womit die Steirer für den Einschnitt von Durchmesser 15 bis 60 cm Zopf gerüstet sind. Auf Produkte des selben Herstellers verließ man sich auch beim Doppelbesäumer mit opto-elektronischer Schnittoptimierung, bei der Sortierung und der Paketierung. „Wir sahen keinen Grund, bei der Bestückung des neuen Werkes den Ausrüster zu wechseln”, zollt Huber den Bayern Lob.Technische Sonderlösungen. An mehreren Punkten am Werksgelände stößt man auf patentreife Spezial-Lösungen. Doch Erfahrung und Innovationsgeist können erst in praxistaugliche Anlagen umgesetzt werden, wenn man einen kompetenten Maschinenbauer zur Seite hat: Friedrich Pilch, Wörschach, (sh. Beitrag „Zum Mond und zurück”) realisierte für Kaml & Huber unter anderem einen KVH-Verteiler, der über einen schwenkbaren Querförderer die Stangen unterschiedlicher Dimension und Qualität direkt aus dem Produktionsfluss in 7 Etagen sortiert. Ebenso wurde von Pilch vor wenigen Wochen eine Sammler-/Vereinzeler-Einheit geliefert, über die die Models selektiv dem Nachschnitt zugeführt werden.
Auch bei den übrigen Anlagen setzte man auf Bewährtes: Der Rundholzplatz wird mechanisert von Springer, Friesach, die Vermessung stammt von Sprecher Automation, Linz. Für die elektronische Einschnitt-Optimierung wird ein System von EWD eingesetzt, die Entsorgung lieferte Klöckner, Hirtscheid-Nistertal/DE. Getrocknet wird in 5 Vanicek-Kammern.
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Die Spaner -Kreissägen-Linie von EWD übernimmt den Schwachholz-Einschnitt © Spannlang

Internationaler Einkauf. „Bei einer Umwälzung des Rundholz-Lagers innerhalb von 2 Wochen sind verlässliche Lieferanten besonders wichtig”. Huber hat sie: Mit den ÖBf, regionalen Waldverbänden und privaten Forstbetrieben verbinden ihn langjährige Geschäfts-beziehungen. 15% des Rundholzes bezieht er aus dem Ausland, speziell Lärche in A-Qualität.
Dass der deutsche Konjunkturmotor stottert, merkt Kaml & Huber stark: Direkte Exporte ins Nachbarland reduzierten sich um ein Drittel. Entlastung bringen die Exportmärkte - vor allem Italien. Steigende Absätze bei österreichischen Kunden, darunter Systemholz, Gaishorn, hält dem 2-Familienbetrieb daheim den Rücken frei.
Kaml & Huber-Facts

Mitarbeiter: 37
Umsatz: 12 Mio. €/J (2002)
Einschnitt: 120.000 fm/J
Einschnitt-Technik: Spaner-Kreissägenlinie, Gatter
Produkte: KVH, BSH-Lamellen, Brett-, Bau- und Tischlerware, Rohhobler, Spezialeinschnitte
Holzarten: Fichte, Tanne, Lärche
Export: 70 % (IT, DE, CH, NL)