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Führen lange Tradition weiter: Prokurist Christian (li.) und Geschäftsführer Albin Neumayr über dem Rundholz-Platz © Breitfuss

Der Bauholz-Säger

Ein Artikel von Dipl.-Ing. (FH) Martina Nöstler | 23.08.2004 - 00:00
Auf Bauholz hat sich das Sägewerk Neumayr, Maishofen, im Laufe der 100-jährigen Unternehmens-Geschichte spezialisiert. Kunden in Salzburg und Tirol sowie der Schweiz und Deutschland werden mit diesen Sortimenten beliefert. Auch (Nord-) Italien ist für Neumayr ein guter Absatzmarkt. „Etwa 14.000 fm des Gesamteinschnittes von 20.000 fm werden jährlich zu Bauholz verarbeitet”, erläutert Geschäftsführer Albin Neumayr, der gemeinsam mit seinem Bruder Christian die Geschicke des Traditions-Betriebes leitet.
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Führen lange Tradition weiter: Prokurist Christian (li.) und Geschäftsführer Albin Neumayr über dem Rundholz-Platz © Breitfuss

7 Monate pro Jahr bewässert. 4000 bis 5000 fm befinden sich in Maishofen ständig auf Lager. Um das Holz vor Verfärbungen zu schützen, wird etwa 7 Monate bewässert.
Die Rundholz-Übernahme erfolgt ausschließlich per Werksvermessung. Die gesamte Manipulation der bis zu 10 m langen Stämme absolviert ein Liebherr-Portalkran. „Wir bekommen per Lkw oder Bahn auch Langholz bis 18 m angeliefert, das wir je nach Bedarf ausformen”, so Christian Neumayr, der sich für den Rundholz-Einkauf und dessen Organisation verantwortlich zeichnet.
20.000 fm/J PEFC-zertifiziertes Holz bewältigt ein EWD-Gatter HDN 600. Durchmesser von 24 bis 65 cm werden damit geschnitten. „Stämme mit 40 bis 60 cm Durchmesser werden hauptsächlich zu Listen-Bauholz verarbeitet - kerngetrennt und kernfrei”, erklärt Albin Neumayr. Rundholz über 65 cm Durchmesser schneiden Säger-Kollegen in der Region ein. An das Gatter sind eine Nachschnitt-Kreissäge von Costa sowie ein EWD-Besäumer des Typs DKNV angeschlossen. Die elektronisch gesteuerte Schnittholz-Sortieranlage samt Stapelung und Paketierung wurde von Springer, Friesach, geliefert.
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Rundholz bis 18 m Länge und 65 cm Durchmesser wird zu Neumayr geliefert © Faistauer

Eigenes E-Werk. Um das Holz bedarfsgerecht bereithalten zu können, wurde bereits vor 10 Jahren eine Trockenkammer von Mühlböck, Eberschwang, in Betrieb genommen. An die Säge, die 11 Monate im Jahr produziert, ist eine eigene Energie-Versorgung angeschlossen. Das E-Werk mit 2,3 MW Leistung erzeugt Strom für die Maschinen sowie die betriebseigenen Wohnhäuser. Außerdem wird bei Bedarf Strom ins öffentliche Netz eingespeist.
80% der 20.000 fm/J werden auftragsbezogen eingeschnitten, der Rest ist Handelsware für regionale Verbraucher wie Tischler oder private Kunden - „die haben bei uns einen hohen Stellenwert”, bestätigt Neumayr.
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Hauptprodukt: Bauholz für Holzbau-Betriebe © Faistauer

100 Jahre Sägewerk. Anlässlich des 100-jährigen Betriebs-Jubiläums feierte Familie Neumayr Ende Juli mit über 400 geladenen Gästen in der umfunktionierten Schnittholz-Lagerhalle. Im Zuge des Festes wurden auch 5 langjährige Mitarbeiter des Unternehmens geehrt.
Albin Neumayr sen. ließ die vergangenen 100 Jahre des Unternehmens - 50 davon selbst als Geschäftsführer - Revue passieren. Besonders betonte er die Unterstützung im Betrieb durch die Frauen - auch angesichts dessen, dass Maria Eder, Gattin des Gründers Josef Eder, von 1912 bis 1922 das Sägewerk leitete.
Bis zum nächsten großen Jubiläum hat man bei Neumayr einiges vor: So sollen Investitionen in Richtung Betriebsablauf, Restholz-Entsorgung sowie zur innerbetrieblichen Manipulation getätigt werden. Außerdem widmet man sich verstärkt dem getrockneten Bauholz.
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Glückwünsche zum großen Fest: Albin sen. mit Gattin Maria Neumayr, Bürgermeister Ing. Franz Eder, Margarethe und Albin jun. Neumayr sowie Christine und Christian Neumayr (v. li.) © Faistauer