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Trocknungverantwortlicher Jochen Hoffmann (li.), mit drei Generationen Hans Weinzierl © Kanzian

Flexibel mit Trocknung

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 09.11.2004 - 00:00
Komplett umgesattelt von Bauholz auf KVH-Rohlamellen hat das Sägewerk Weinzierl, Vilshofen/DE. „KVH nach Liste kommt mehr und mehr. Innerhalb von 48 Stunden können wir alle Dimensionen ausliefern”, berichtet Geschäftsführer Hans Weinzierl. Fichte maßhaltig, dimensionsstabil und herzgetrennt. Geliefert wird technisch getrocknete oder frische Ware, nach DIN 4074 S 10 NSI oder SI. 48 Dimensionen von 60 mal 100 mm bis 140 mal 280 mm werden angeboten in Längen zwischen 3 und 5 m. Um schnelle Lieferungen zu ermöglichen, sind 5000 m3 Rohlamellen ständig vorrätig. Die Lieferzeit beträgt zwei bis fünf Tage.
„Viel S10 und S13 wird produziert, das wird von den KVH-Herstellern am meisten nachgefragt”, erläutert Weinzierl.Heimmarkt Deutschland. Hauptabsatzgebiet ist Deutschland. Die Märkte England, Italien, Tschechien und Holland werden ebenfalls beliefert. 27% der Produktion gehen in den Export.
„Die Linck-Spanerlinie V40 hat sich bewährt. Bisher setzen wir auf Einschicht-Betrieb, wobei vorwiegend mittelstarkes Holz verarbeitet wird”, so Weinzierl.
Bis zu 20 verschiedene Sortimente werden pro Tag eingeschnitten. Drei Sortierwerke stehen zur Verfügung. Das Dritte von Springer, Friesach, wurde kürzlich in Betrieb genommen und ist speziell auf starke Lamellen ausgelegt. Die Leistung beträgt 170 Stück pro Minute. Die KVH-Rohlamellen werden über eine Brücke zum Sortierwerk auf der anderen Straßenseite transportiert. Dieser Förderer dient auch als Puffer. Die Anlagen sind auf 5 m ausgelegt.
„Besonders wichtig sind gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter. Bei unserer Größe kennen wir noch jeden der 52 Be-schäftigten persönlich”, so Weinzierls Philosophie.
Weinzierl-Facts
Gegründet: 1937 von Johann Weinzierl
Geschäftsführer: Hans Weinzierl
Mitarbeiter: 52
Einschnitt: 300.000 fm/J
Hauptprodukt: KVH-Rohlamellen
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Trocknungverantwortlicher Jochen Hoffmann (li.), mit drei Generationen Hans Weinzierl © Kanzian

Einkaufsgemeinschaft realisiert. „Durch die Konzentration an Sägewerken - vor allem der großen Österreicher - ist bei uns der Rundholzpreis immer am oberen Limit”, berichtet der Geschäftsführer. Deshalb haben sich die Sägewerke Schwaiger, Hengersberg/DE, Bayerl, Kirchroth/DE, und Weinzierl dazu entschlossen, den Rundholz-Einkauf gemeinschaftlich durchzuführen.Trocknung immer wichtiger - Qualität muss passen. „Getrocknete Ware wird immer wichtiger. Heute sind 20 Kammer im Einsatz. 1999 haben wir die ersten Mühlböck-Kammern angeschafft. Bei Mühlböck war das Service sehr gut und die Qualität der Trocknung passt. 100.000 m3/J werden heuer getrocknet”, so Weinzierl.
Die Trockenkammern sind auf derzeit 4500 m3 Kammervolumen ausgelegt. „Die Holzfeuchte beträgt zwischen 14 und 15%, wobei wir darauf achten, dass wir eher 14% ausliefern”, berichtet Trocknungsmeister Jochen Hoffmann.Drei Generationen im Einsatz. Auch der 82-jährige Vater des Geschäftsführer steht mit Rat und Tat zur Seite und ist täglich im Sägewerk anzutreffen. Über Nachfolgeprobleme braucht man sich keine Gedanken zu machen. Sohn Hans absolvierte die Holzfachschule Rosenheim und ist ebenfalls im elterlichen Betrieb tätig. Planung geht weiter. In Planung ist der Umbau des Rundholzplatzes. Es soll eine Ab-schnittsortierung errichtet werden.
Ebenfalls wird in eine Kraft-Wärme-Kopplung investiert. 6 MW thermisch und 1,1 MW elektrisch sollen produziert werden, da das derzeitige Kohlbach-Heizwerk für die geplanten Trockenkammern-Kapazitäten zu klein wird.