11054698619650.jpg

Wir sind der westlichste Lärchenverarbeiter Österreichs - Fritz Haltmeier (Mitte), Erhard Sieder (li.) und Albert Laubichler © Horacek

Lärchen-Individualist

Ein Artikel von DI Jan Horacek | 08.12.2004 - 00:00
11054698619650.jpg

Wir sind der westlichste Lärchenverarbeiter Österreichs – Fritz Haltmeier (Mitte), Erhard Sieder (li.) und Albert Laubichler © Horacek

Als Lärchen-Spezialist als auch Lärchen-Universalist kann das Hobelwerk Profi Holz Fritz Haltmeier, Hörbranz, getrost bezeichnet werden. So bilden Produkte dieser Holzart den größten Umsatzposten. Erzeugt werden jedoch kaum Massenware, sondern etwa 40 verschiedene Profile aus sechs Standard-Dimensionen.Eigene Werkzeugfertigung. Nicht selten legt ein Kunde ein Muster dem Auftragsschein bei. Bei Profi Holz werden dann die für das Profil benötigten Werkzeuge gefertigt und die gewünschte Serie produziert. Die Werkzeugdaten sind am Computer gespeichert und können bei Nachfolge-Aufträgen jederzeit abgerufen werden.
„Mit Vorarlberger Architekten und Holzbau-Unternehmen besteht eine enge Zusammenarbeit”, so Profi Holz-Geschäftsführer und Inhaber Fritz Haltmeier. „Unterschiedlichen Profile werden nach deren Plänen gefertigt.” Auch ist das Unternehmen Mitglied und Zulieferer der Vorarlberger Qualitätsgemeinschaft Holzbaukunst.
Verarbeitet wird 15.000 bis 20.000 m³/J Schnittware, wobei ein großer Anteil Lärche ausmacht. Wuchsgebiete sind die Steiermark, Kärnten und Salzburg. Weiters wird Fichte, Kiefer, Tanne sowie eine kleinere Menge an Thermo- und Laubholz weiterverarbeitet. Der Einkauf ist ausgelagert und erfolgt über Erhard Sieder von ES-Holz-Know-how, Schladming, ausgenommen dem Bezug aus regionalen Sägewerken.
11054698619651.jpg

Anlage ausgelegt auf große Produktvielfalt © Horacek

Kooperation. Die frische Ware wird per Bahn direkt zum Sägewerk Steurer, Schwarzach, angeliefert, sortiert und teilweise getrocknet. Täglich erfolgt dann der Transport nach Hörbranz. Im Gegenzug wird die fertige Ware geladen. Haltmeier verfügt auch über drei eigene Trockenkammern von Mühlböck-Vanicek, Eberschwang, mit einer Kapazität von 90 m³. „Die wichtigsten Kundengruppen sind Zimmerer, Tischler, der Holzhandel sowie andere Hobelwerke, die mit Spezialprofilen ihr Sortiment abrunden”, erläutert Haltmeier.Keine Einbahn. 60% der bei Haltmeier erzeugten Produkte gehen in den Export. Mit der Steirischen Lärche schaffte es Haltmeier, den Warenfluss von Skandinavien nach Österreich auch umzukehren. „Die österreichische Gebirgslärche mit typisch rotem Farbton, einem harmonischen Erscheinungsbild und ihren technischen Eigenschaften ermöglicht viele Argumente für den Verkauf - auch in holzreiche Länder”, so Haltmeier. Weitere langjährige Exportmärkte sind die Schweiz sowie Deutschland.Flexible Fertigung. Aufgetrennt wird das Schnittholz mit einer Bandsäge von Primultini, Marano/IT. Je nach Produkt wird die Ware dann dem Hobelautomaten von Weinig zugeführt.Aufschiefern minimieren. Terrassendielen werden nachdem Hobeln einer Anti-Spriessbehandlung unterzogen. „Dadurch wird das Aufschiefern verhindert”, so Haltmeier. Um den Konkurrenzvorteil nicht zu gefährden, möchte er jedoch nicht mehr über das rein mechanische Verfahren verraten.
Auf diese Art behandelte Produkte werden für Terrassen, Balkonböden und Bootsstege eingesetzt.
„Der Trend geht bei der Fassade zu astarmer Tanne 0/II fein sägerau in verschiedenen Profilen”, so Haltmeier. Im Außenbereich dominiere jedoch nach wie vor die Lärche. Diese erfahre eine verstärkte Nachfrage aus der Schweiz.
Profi Holz Fritz Haltmeier-Facts
Gegründet: 1900 durch Johann Georg Haltmeier
Geschäftsführer und Inhaber: Fritz Haltmeier (in der 3. Generation)
Mitarbeiter: 12