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Jürgen Köstens, Geschäftsführer Rettenmeier Hirschberg, verweist auf steigenden Star KVH © Dr. Johanna Kanzian

Positiver Ausblick

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus Bologna/IT | 31.10.2005 - 00:00
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Jürgen Köstens, Geschäftsführer Rettenmeier Hirschberg, verweist auf steigenden Star KVH © Dr. Johanna Kanzian

1850 Aussteller – davon 450 aus dem Ausland – ein Zuwachs von 8% bei den ausländischen Besuchern: Diese Zahlen der SAIE 2005 stehen für eine positive Entwicklung der Baukonjunktur Italiens.Bewährtes Konzept. „KVH ist nach wie vor ein steigender Star. Unser Ziel ist es, 200.000 m³/J Duolam und KVH abzusetzen. Daneben ist an die Produktion von 50.000 m³/J BSH gedacht“, erläuterte Jürgen Köstens, Geschäftsführer bei Rettenmeier Hirschberg in Hirschberg/DE.
„Derzeit liegen wir bei 110.000 m³/J Duolam und KVH. Unsere Umstellung auf das Stützpunkthändler-Konzept hat sich bewährt. Mit dem Mengenabsatz bei KVH sind wir zufrieden, die Preise sind aber unter Druck“, so Köstens weiter. Es sei eine eindeutige Bewegung vom nassen Bauholz hin zum trockenen erkennbar.
„Durch die Rundholzpreis-Erhöhung muss es auch für die Fertigprodukte sofort eine Preiserhöhung geben“, argumentierte er. 500.000 fm/J werden bei Rettenmeier Hirschberg verarbeitet. Ziel für nächstes Jahr sind 650.000 fm, 2007 sind 800.000 fm geplant. „Für die Industriequalität ist Selbstversorgung sichergestellt. Für die Sichtqualität kaufen wir nordische Ware zu“, erklärte Köstens. 70% der KVH-Produktion wird in Deutschland abgesetzt. Hauptexportmärkte sind Frankreich, Spanien, Österreich, Schweiz, Italien und USA.Innovative Holzbaukultur. „Italien ist ein großer Markt, jedoch mit hohen Qualitätsansprüchen und die Kunden wollen nur wenig dafür zahlen. Die Holzbaukultur geht jedoch weiter in die innovative Richtung“, meinte Köstens. Rettenmeier setzt auf Flexibilität durch Kommissionierung und Teilladungen.
„Um eine optimale Kundenbetreuung zu gewährleisten, haben wir in Italien ein Vertriebsbüro eröffnet. Eine gute innerbetriebliche Abwicklung, schnelle Lieferung und gleich bleibende Qualität, dieser Mix ist unsere Stärke“, ist sich Köstens sicher.
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Erstmals am Gemeinschaftsstand von German Timber war Schneider, Eberhardzell-Kappel/DE, in Bologna/IT vertreten © Dr. Johanna Kanzian

Marktsondierung. Zum ersten Mal auf der SAIE war Schneider, Eberhardzell-Kappel/DE, vertreten. „Wir haben uns für eine Ausstellung am Gemeinschaftsstand German Timber entschlossen, weil wir den Markt sondieren möchten“, so Verkaufsmitarbeiterin Petra Fischer. Die Exportquote liegt derzeit bei über 50%. Die Jahresproduktion beläuft sich auf 130.000 m³. Seit Jänner ist das zweite Leimwerk in Betrieb, ab Jahresende soll im Dreischichtbetrieb gearbeitet werden. BSH bis 18 m, Duolam bis 16 m und KVH bis 14 m Länge werden hergestellt.
Vor kurzem wurde eine Kraft-Wärme-Kopplungsanlage errichtet. Ein vollautomatisches System zur Lkw-Verladung gewährleistet die schnelle Auslieferung der Ware (sh. Holzkurier Heft 17, S. 27). Die Produktion erfolgt nach Liste. Es werden vorwiegend Zimmereien aus der Region beliefert. „Zu unserer Spezialität gehören Lärchen-Produkte. Dazu wird Lärche aus Österreich verarbeitet. Mit den acht eigenen Lkw können wir zeitgerecht unsere Kunden beliefern“, erklärte Verkaufsmitarbeiter Franz Hengge.
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Geschäftsführer Alexander Pircher (li.) mit einem Teil seines Panalex-Teams auf der SAIE © Dr. Johanna Kanzian

Holz hat große Zukunft. „Holz hat sicher eine größere Zukunft als Stahl und Kunststoff“, ist man sich am Panalex-Messestand in Bologna sicher. Schaltafeln, Schalungsträger und BSH bezieht Panalex als Großimporteur aus Österreich und Deutschland. „Wir finden nach wie vor einen schwierigen Markt vor. Umsatz-Einbußen in den Wintermonaten konnten bis jetzt noch nicht vollständig aufgeholt werden“, berichtete Geschäftsführer Alexander Pircher.
Bei den Schalungstafeln ist der Preis eher stabil. Dort und bei BSH-Stangenware hat sich durch Aufrüstung der alten Anlagen der Hersteller, aber auch durch die eine oder andere neue Produktion in den neuen EU-Ländern, teilweise eine Produktionsüberkapazität eingestellt. „Zum Glück sind wir am Bausektor mit einem gut abgerundeten Produktprogramm von namhaften Erzeugern in ganz Italien präsent“, zeigt sich Pircher zufrieden.
Panalex war auf der SAIE mit zwei getrennten Ständen vertreten.