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Anton Goller sen. und jun. im neu errichteten Schärfraum © Dr. Johanna Kanzian

Qualität nicht Menge

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian aus Obertilliach/T | 23.11.2005 - 00:00
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Anton Goller sen. und jun. im neu errichteten Schärfraum © Dr. Johanna Kanzian

Größere Flexibilität durch eine neu installierte Esterer-Blockbandsäge – darauf setzt man im Sägewerk Goller, Obertilliach. Im vormals reinen Gatterbetrieb im Lesachtal wurde vor einem Jahr das zweite Gatter durch die Bandsäge ersetzt. Rundholz ab 40 cm Zopfdurchmesser wird jetzt auf der neuen Anlage verarbeitet.
„Damit wir mit den Großen mithalten können, müssen wir flexibel produzieren. Deshalb haben wir uns auch auf Zentimeterware für Tischler spezialisiert“, so Geschäftsführer Anton Goller jun., der in der dritten Generation das Sägewerk führt. „Durch den Anlagentausch werden wir heuer 20.000 fm einschneiden. Bei uns zählt nicht die Menge, sondern die Qualität“, erläutert Goller jun. weiter.
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Flexibilität war der ausschlaggebende Punkt, warum sich Goller für die Bandsägentechnik entschied © Dr. Johanna Kanzian

B>Erweiterungen notwendig. Da die bestehende Sägehalle für die neue Anlage zu klein war, wurde dazugebaut. Im Anbau ist auch der neue Schärfraum untergebracht. Mit einem Schärfautomat von Iseli, Schötz/CH, werden die Bandsägeblätter instandgesetzt.
Die Blockbandsäge sowie die gesamte Mechanisierung und Entsorgung im Sägewerk wurde von WDT, Kindberg, aufgestellt. Installiert wurde ein Rudnick & Enners-Hacker 650x220. Auch die Schnittholz-Etagen- sowie die Rundholz-Sortierung hat WDT installiert.
„Wir arbeiten schon lange mit WDT zusammen. Die technischen Lösungen und die angebotenen Maschinen weisen ein gutes Preis-Leistungsverhältnis auf und die Monteure sind sehr gut“, so der Geschäftsführer.
Mit der Bandsäge vorgeschnittene Prismen können am Gatter nachgeschnitten werden. Für die Besäumung der Schnittware steht ein automatischer WD-Besäumer FR 9 zur Verfügung. Auch die alte Besäumanlage wurde installiert, um Sondereinschnitte der Bandsäge aufzuarbeiten. Die Beschickung der Besäumkreissäge erfolgt direkt vom Bandsägenrollgang und über eine Fremdaufgabe.
„Beim Sägewerk Goller ist es gelungen, nach vielen Planungsvarianten auf engstem Raum eine leistungsfähige Anlage aufzustellen“, so WDT-Geschäftsführer Mag. Ernst Wöls.
Veredelte Produkte. Es stehen zwei Trockenkammern zur Verfügung. Die Energie dafür liefert die Mawera-Heizung. Auch eine Hobelanlage ist im Einsatz. Jährlich werden 2000 m³ gehobelt. Als nächstes soll der Rundholzplatz in Angriff genommen werden. So ist beispielsweise ein Wurzelreduzierer geplant.Traditionsreicher Handel mit Italien. Im Lesachtal hat der Handel mit Italien eine lange Tradition. Goller liefert 95% des Schnittholzes nach Italien. Die Tradition war auch Anlass für eine ORF-Dokumentation „Diesseits von Afrika“.
„Für Historiker ist es unumstritten, dass Venedig mit Rundholz aus dem Lesachtal erbaut wurde“, so die Dokumentation. Den Handelsweg über die Gail, die Piave zur Adria zeichnete der ORF auf und auch das Sägewerk Goller stand für Dreharbeiten zur Verfügung.

Goller-Facts

Gegründet: 1958
Geschäftsführer: Anton Goller jun.
Mitarbeiter: 13
Technologie: Gatter und Blockbandsäge
Einschnitt: 20.000 fm/J
Exportquote: 95%
Hauptabsatzgebiet: Norditalien

WDT-Facts

Gegründet: 1986
Geschäftsführer:Mag. Ernst Wöls
Mitarbeiter: 18
Produkte: Rund- und Schnittholz-Sortieranlagen, Entstapel- und Paketieranlagen, Service und Lieferung gebrauchter Sägewerksmaschinen aller Fabrikate
Märkte: Österreich, Deutschland, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Rumänien, Russland