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Umtriebiger Institutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Matthias Zscheile © DI Michael Gasser

Eliteschmiede

Ein Artikel von DI Michael Gasser, Rosenheim/DE | 13.03.2007 - 00:00
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Umtriebiger Institutsleiter: Univ.-Prof. Dr. Matthias Zscheile © DI Michael Gasser

"Die Fachhochschule und insbesondere das Institut für Holztechnik Rosenheim, bietet den größten Fundus an Spezialisten im gesamten deutschsprachigen Raum. Das in den vergangenen eineinhalb Jahren errichtete Labor für Sägewerkstechnik und Massivholzverarbeitung verfügt über die beste Ausstattung Europas”, lässt Univ.-Prof. Dr.-Ing. Matthias Zscheile, Leiter des Instituts für Holztechnik Rosenheim (IHR), keinen Zweifel an der Vormachtstellung seiner Wirkungsstätte.
Mit 1. Jänner 2005 realisierte Zscheile die Eingliederung des IHR in das Kompetenznetzwerk BayTech, welches unter der Schirmherrschaft des bayerischen Wirtschaftsministeriums steht. Das von Bayern Innovativ als Dachgesellschaft geführte BayTech-Netzwerk vereint Institute verschiedenster Branchen, erklärt der umtriebige Institutsleiter weiter.
Dem Handwerk verpflichtet. Zscheile bezeichnet sich selbst als gelernten Säger, entstamme er doch einer Laubholzsägefamilie aus Rottleberode/DE und sei somit in der Branche groß geworden. Nach Studium und Promotion in Dresden/DE sei er nach einer Vielzahl von Zwischenstationen 2003 nach Rosenheim berufen worden.
Hier beschäftige er sich seither verstärkt mit Fertigungs- und Sägewerkstechnik sowie Massivholzverarbeitung und der Optimierung von Fertigungsprozessen. Besonders wichtig sei ihm die wirtschaftliche Unabhängigkeit des Institutes, welche für den notwendigen Know-how-Transfer und die Sicherstellung des Praxisbezuges sorge.
Ziele, Kompetenzen und Leistungen. Das IHR sehe sich als Dienstleister und Partner für sämtliche Belange der Holz be- und verarbeitenden Industrie und dieser verbundenen Maschinen-, Anlagen- und Materiallieferanten.
In Abhängigkeit der zu realisierenden Projekte würden „Spezialistenteams” gebildet, die für eine bestmögliche Abwicklung sorgen. 30 Holztechnik-Professoren - mit einer breit gefächerten Vielfalt an Spezialisierungen - ermöglichen die Bearbeitung von Projekten entlang der gesamten Wertschöpfungskette Holz.
Neben der Bearbeitung von Aufgabenstellungen der Produkt-, Anlagen- und Fabrikplanung entwickle man mittels Prozessoptimierungs-Verfahren maschinentechnische Lösungen. Bei fachspezifischen Produktentwicklungen und bei der Umsetzung neuartiger Fertigungslösungen wirke man aktiv mit. Die Beratung und Schulung der Anwender zur Findung von Lösungsansätzen bei ingenieurtechnischen Aufgabenstellungen holzindustrieller Fertigungsprozesse seien genauso Arbeitsfeld des IHR wie die ingenieurtechnische und betriebswirtschaftliche Bewertung von Prozessen, Verfahren und Produkten, führt Zscheile weiter aus.
Dazu würden auch die Organisation und Umsetzung von Machbarkeitsstudien zählen. Weitere Kompetenzen bestünden in der Koordinierung und Einbeziehung externer Partner und Lieferanten, bei der Ausarbeitung und Entwicklung ganzheitlicher Lösungsvorschläge zur Produkt-, Anlagen- und Verfahrensoptimierung sowie in der Erarbeitung von Lasten- und Pflichtenheften und bei Empfehlungen von Handlungsrichtlinien und -alternativen.

„Die vom Institut angebotenen Leistungen reichen von Prozess-, Wertund Schwachstellen-Analysen über die Spezifikation und Definition ingenieurtechnischer Aufgabenstellungen bis zu Prozessmodellierung, -simulation und -optimierung wie auch die Begleitung von Produktentwicklungen”, erläutert der Institutsleiter.
Stichwort Rottleberode. Unter Berücksichtigung des persönlichen Hintergrundes des IHR-Chefs, erscheint auch der Sägewerks-Neubau von ante-holz, Bromskirchen/DE, in Rottleberode in einem völlig neuen Licht. Habe doch gerade Zscheile in Kooperation mit Lumplecker Holzindustrieberatung, Weyer, die Standortsentscheidung unterstützt.
Überhaupt habe man innerhalb der kommenden sechs Monate an diesem Standort Großes vor.
So werde es am Holzcluster Rottleberode in Zusammenarbeit mit ante-holz und anderen namhaften Großunternehmen eine Niederlassung in Form einer Koordinierungs- und Entwicklungsgesellschaft im Bereich Holzbe- und Weiterverarbeitung geben, erzählt Zscheile sichtlich vergnügt von seinen Spin-off-Plänen.