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Mit einer Schaufel von 5,5 m3-Fassungsvermögen übernimmt der Komatsu WA 200 PZ die Beschickung der Silos bei der Bioenergie Perg © Forstassessor Peter Liptay

Mit Schaufel, Gabel und Zange

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 27.10.2008 - 20:10
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Mit einer Schaufel von 5,5 m3-Fassungsvermögen übernimmt der Komatsu WA 200 PZ die Beschickung der Silos bei der Bioenergie Perg © Forstassessor Peter Liptay

Über ein 13 km langes Fernwärmenetz versorgt die Bioenergie Perg seit zwei Jahren 200 Abnehmer mit Wärme. Unter den Kunden befinden sich ein Seniorenheim, die Wohnbaugenossenschaften und auch die Lackfabrik von Synthesa, Perg. „7 MW/J beträgt die Leistung unseres Biomasseheizwerkes”, berichtet Geschäftsführer DI Stefan Öllinger. Dazu werden jährlich rund 30.000 srm Hackschnitzel verfeuert. Das meiste Brennmaterial wird ans Biomasseheizwerk geliefert, vor Ort wird nur wenig kleingehackt. „Der Großteil sind Industriehackgut und Sägespäne, die aus dem Umkreis von 25 km ans Werk nach Perg befördert werden”, erklärt Öllinger.

Zum Transportieren des Hackguts und zum Beschicken der Silos ist seit zwei Monaten ein mit Hochkippschaufel ausgestatteter Komatsu-Radlager WA 200 PZ-6 im Einsatz. „Vorher hatten wir die Arbeiten mit einem Teleskoplader durchgeführt. Dem gegenüber erzielen wir mit dem neuen Radlader die etwa doppelte Leistung”, ist Öllinger mit der Investition zufrieden. Die Schaufel kann 5,5 srm Hackschnitzel fassen, die Tragfähigkeit liegt bei 2,8 t.

Umkehrlüfter hält Kühler sauber

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Holzumschlag auf engem Raum: Zwischen Haus und Sägewerk nutzt Martin Schrögendorfer die Wendigkeit des Radladers voll aus © Forstassessor Peter Liptay

Als Besonderheit verfügen die Komatsu-Radlader serienmäßig über einen Umkehrlüfter. Dies ist bei den Arbeiten bei der Bioenergie Perg ein großer Vorteil. Beim Manövrieren mit Hackschnitzeln und Sägespänen fängt die Maschine sich jede Menge Staub ein. Trotzdem ist nach einer Vorführung des Radladers inmitten von Bergen aus Hackschnitzel, Staub und Spänen am Kühler kein Schmutz zu erkennen.

„Der Umkehrlüfter saugt während des Normalbetriebes Luft von außen nach innen”, erklärt Herwig Grösswang, Kuhn. „Doch alle paar Stunden bläst er die Luft von innen nach außen und hält so den Kühler sauber.” Der Lüfter wird hydraulisch betrieben und ist vom Motorraum getrennt. Die Ausschwenkbarkeit des Umkehrlüfters gewährleistet eine einfache Reinigung. „Wir bieten als einziges Unternehmen einen derartigen Lüfter an dieser Position an”, betont Grösswang.

Hydrostatischer Fahrantrieb

Zudem verfügt der WA200 PZ-6 im Gegensatz zu anderen Radladern dieser Größe über einen hydrostatischen Fahrantrieb. „Dieser ist ideal für den Einsatz mit vielen Stopps bei der V-Verladung geeignet”, erklärt Rudolf Hofstätter, Kuhn. „Die Maschine ist viel schneller als mit einem Wandler-Schaltgetriebe.” Fahrgeschwindigkeit und -richtung können direkt und ohne Schaltstöße geändert werden. Dadurch sei auch der Diesel-Verbrauch geringer, erfährt man. „Eigentlich wäre bei diesem Antrieb eine Bremse gar nicht notwendig. Sobald man vom Gaspedal runtergeht, bleibt der Radlader stehen”, sagt Hofstätter. Die Maschine lässt sich über einen Joystick steuern.

Anstatt mit der Schaufel kann der Radlader wahlweise auch mit Staplergabel oder Greifzange ausgestattet werden. „Bei Verwendung einer Gabel sorgt die PZ-Kinematik beim Radlader für den Parallelhub”, berichtet Hofstätter.

Lange Lebensdauer

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Schubgerät als Sitzbank: Walter Schrögendorfer (2. v. li.) mit Lebensgefährtin Bettina Schacherleitner, Sohn Marcel und Herwig Grösswang von Kuhn © Forstassessor Peter Liptay

Beim Sägewerk Schrögendorfer in Pinsdorf hat man sich mit dem Komatsu WA 150-5H bewusst für einen Radlader ohne Parallelhub entschieden. „Die Schräge der Gabel sorgt dafür, dass das aufgeladene Rundholz nicht hinunterrollt”, begründet Grösswang. Wie andere Sägewerke auch, bevorzugt Geschäftsführer Walter Schrögendorfer statt der klassischen Zange die Gabel für den Holzumschlag. „Genau 6536 Betriebsstunden ist der Radlader schon im Einsatz”, berichtet Schrögendorfer zufrieden darüber, dass bisher nur wenige Reparaturen nötig waren. „Im Jänner sind es vier Jahre, seitdem die Maschine bei mir läuft.”

Schrögendorfer schneidet in seinem Sägewerk mit zwei Gattern (Vor- und Rückschnitt) und einer Bandsäge 18.000 fm/J ein. Größtenteils ist es Fichte, teilweise aber auch Tanne, Kiefer, Lärche und Buche, die verarbeitet werden. Angeschlossen ist auch eine Hobelanlage. Mit dem Radlader tätigt Schrögendorfer vor allem den Transport am Rundholzplatz. Doch nicht selten bewegt er auch Schnittholz von einem Ort zum anderen. „Wenn zum Beispiel der Gabelstapler besetzt ist, lässt sich der Radlader auch bestens zum Schnittholztransport verwenden”, berichtet Schrögendorfer. Als Stärken der Maschine hebt er Schnelligkeit, Kraft und Wendigkeit hervor. „Vor allem, wenn viel Holz am Rundholzplatz liegt, oder beim Manövrieren zwischen Sägewerk und Wohngebäude sind die Platzverhältnisse begrenzt. Hier macht sich die Wendigkeit des Komatsu durch den engen Radabstand bezahlt.”

Kein Zurückschalten nötig

Auch Schrögendorfer lobt die Schnelligkeit durch den hydrostatischen Fahrantrieb. Wenn er mit der Gabel des Radladers in einen Rundholzpolter hineinstößt, kann er im zweiten Gang des Vierganggetriebes bleiben und ist nicht gezwungen, zurückzuschalten.

„Dadurch, dass die Gabel mit Kraft in den Stapel hineinfahren kann, lassen sich fünf bis sechs Stämme mehr aufnehmen”, erläutert Grösswang. Schrögendorfer denkt bereits über die Anschaffung eines zusätzlichen Radladers für das kommende Jahr nach. Vielleicht wird es dieses Mal ein WA 250.

Made in Germany

Die von Kuhn in Österreich vertriebenen Komatsu-Radlader werden im deutschen Hannover produziert. „Den Service führen wir vor Ort durch. Sollte irgendwo eine Maschine stehen, sind unsere Monteure schnell zur Stelle”, informiert Grösswang. Das Servicewerk in Vöckla­bruck ist seit 2002 die Europa-Zentrale von Kuhn Ladetechnik und Kompetenz­zentrum für Schwer­lastkrane. Kuhn besitzt seit 1994 die Generalvertretung für Komatsu-Baumaschinen und zählt damit zu einem der größten Komatsu-Händler in Europa. Unter anderem hat das Unternehmen auch die Generalvertretung für Palfinger-Krane. Auslandstöchter besitzt die Kuhn-Gruppe in Tschechien, der Slowakei, Kroatien, Bosnien, Slowenien, Polen, der Schweiz und Deutschland.