Ein Mann kauft sich im Holzmarkt einen Eichenfußboden. Nach dem Verlegen präsentiert er seinen schönen und preiswerten Dielenboden stolz seinen Freunden. Aber als die Heizperiode beginnt, treten kleine Fugen auf. Enttäuschung, Ärger, zurück zum Holzmarkt, der Dielenboden war zu feucht verlegt worden, das Problem liegt auf der Hand: Holz muss richtig getrocknet werden.
Holz wächst am Baum, Jahr für Jahr. Die Holzzellen haben dabei mehrere Aufgaben. Sie festigen den Baum, speichern Zucker und andere energiereiche Substanzen und sie leiten Wasser. So bleiben die Zellen stets nass. Die Feuchtigkeit sinkt nur dann unter den sogenannten Fasersättigungspunkt, wenn der Baum aus irgendeinem Grund stark gestresst wird oder abstirbt. Der Fasersättigungspunkt ist jener Feuchtegehalt, bei dem alle Zellwände mit Wasser gefüllt sind, die Hohlräume aber leer bleiben. Sinkt jedoch die Feuchtigkeit unter den Fasersättigungspunkt, wird Wasser aus den Holzzellwänden entfernt. Das kostet Energie, da das Wasser in der Zellwand physikalisch und chemisch gebunden ist. Erst mit der Fällung gibt das Holz Feuchtigkeit ab, das eigentliche Trocknen beginnt. Aus den Stämmen gesägte Bretter kommen meist in geheizte Kammern, wo das verdunstende Wasser mit Ventilatoren abtransportiert wird. Der Fasersättigungspunkt liegt bei circa 30 %.
Wenn die Holzfeuchtigkeit unter diese 30 %-Marke fällt, fängt das Holz an zu Schwinden. Die Festigkeit steigt, weitere Holzeigenschaften verändern sich. Bei einer Feuchtigkeit jenseits der 30 %-Grenze bleiben hingegen die Eigenschaften mehr oder weniger unverändert. Wenn diese magischen 30 % erstmals unterschritten werden, treten Veränderungen ein, die einmalig und nicht mehr rückgängig zu machen sind. In gewisser Weise verliert Holz hier seine Unschuld! Experimentell lässt sich das so zeigen: Ein noch nie getrocknetes Fichtenholz hat eine bestimmte Festigkeit und Steifigkeit. Wir trocknen frisches Holz unter die Fasersättigungsgrenze, zum Beispiel auf 18 %, und befeuchten es danach so, dass die Ausgangsfeuchtigkeit wieder erreicht ist. Wenn wir vor der Trocknung und nach der Wiederbefeuchtung das Holz messen, ergibt sich, dass es nicht mehr so fest und steif ist. Findet diese erste Trocknung in einer Kammer bei etwa 60 bis 70° C statt, dann fallen die Verluste sogar höher aus, als bei einer länger andauernden Lufttrocknung. Das heißt: Ich erreiche nicht mehr das ursprüngliche Niveau an Festigkeit und Steifigkeit - bei gleich hoher Holzfeuchtigkeit.
Im Gegenzug habe ich aber Maßhaltigkeit gewonnen und das wiegt den Verlust auf. Im Mikroskop finden wir weitere Bestätigung für diese dauerhafte Veränderung: Bei Zellen von getrockneten und wiederbefeuchteten Holzproben treten spröde Bruchbilder zutage.
Durch die Trocknung verliert Holz also seine ursprünglichen Eigenschaften und das für immer. Zum Glück wird bei angemessener Trockenheit der Verlust der mechanischen Eigenschaften ausgeglichen. Durch die Trocknung können wir das Holz nun sogar besser einsetzen. Jetzt macht der Holzfußboden seinem Besitzer jahrelang Freude.
Holz wächst am Baum, Jahr für Jahr. Die Holzzellen haben dabei mehrere Aufgaben. Sie festigen den Baum, speichern Zucker und andere energiereiche Substanzen und sie leiten Wasser. So bleiben die Zellen stets nass. Die Feuchtigkeit sinkt nur dann unter den sogenannten Fasersättigungspunkt, wenn der Baum aus irgendeinem Grund stark gestresst wird oder abstirbt. Der Fasersättigungspunkt ist jener Feuchtegehalt, bei dem alle Zellwände mit Wasser gefüllt sind, die Hohlräume aber leer bleiben. Sinkt jedoch die Feuchtigkeit unter den Fasersättigungspunkt, wird Wasser aus den Holzzellwänden entfernt. Das kostet Energie, da das Wasser in der Zellwand physikalisch und chemisch gebunden ist. Erst mit der Fällung gibt das Holz Feuchtigkeit ab, das eigentliche Trocknen beginnt. Aus den Stämmen gesägte Bretter kommen meist in geheizte Kammern, wo das verdunstende Wasser mit Ventilatoren abtransportiert wird. Der Fasersättigungspunkt liegt bei circa 30 %.
Wenn die Holzfeuchtigkeit unter diese 30 %-Marke fällt, fängt das Holz an zu Schwinden. Die Festigkeit steigt, weitere Holzeigenschaften verändern sich. Bei einer Feuchtigkeit jenseits der 30 %-Grenze bleiben hingegen die Eigenschaften mehr oder weniger unverändert. Wenn diese magischen 30 % erstmals unterschritten werden, treten Veränderungen ein, die einmalig und nicht mehr rückgängig zu machen sind. In gewisser Weise verliert Holz hier seine Unschuld! Experimentell lässt sich das so zeigen: Ein noch nie getrocknetes Fichtenholz hat eine bestimmte Festigkeit und Steifigkeit. Wir trocknen frisches Holz unter die Fasersättigungsgrenze, zum Beispiel auf 18 %, und befeuchten es danach so, dass die Ausgangsfeuchtigkeit wieder erreicht ist. Wenn wir vor der Trocknung und nach der Wiederbefeuchtung das Holz messen, ergibt sich, dass es nicht mehr so fest und steif ist. Findet diese erste Trocknung in einer Kammer bei etwa 60 bis 70° C statt, dann fallen die Verluste sogar höher aus, als bei einer länger andauernden Lufttrocknung. Das heißt: Ich erreiche nicht mehr das ursprüngliche Niveau an Festigkeit und Steifigkeit - bei gleich hoher Holzfeuchtigkeit.
Im Gegenzug habe ich aber Maßhaltigkeit gewonnen und das wiegt den Verlust auf. Im Mikroskop finden wir weitere Bestätigung für diese dauerhafte Veränderung: Bei Zellen von getrockneten und wiederbefeuchteten Holzproben treten spröde Bruchbilder zutage.
Durch die Trocknung verliert Holz also seine ursprünglichen Eigenschaften und das für immer. Zum Glück wird bei angemessener Trockenheit der Verlust der mechanischen Eigenschaften ausgeglichen. Durch die Trocknung können wir das Holz nun sogar besser einsetzen. Jetzt macht der Holzfußboden seinem Besitzer jahrelang Freude.