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Grafische Darstellung des BSH-/BSP-Werkes von der Aufgabe (re.) bis zur Presse © Grecon

Einzelbrettfräsung für BSH/BSP

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 24.04.2012 - 13:47
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Grafische Darstellung des BSH-/BSP-Werkes von der Aufgabe (re.) bis zur Presse © Grecon

Brettsperrholz ist derzeit in aller Munde. In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Werke auf der grünen Wiese gebaut. Eine komplette Fertigungslinie wurde von Grecon nach einem erfolgreichen Probelauf im Werk in Alfeld/DE an ein großes Unternehmen zur Herstellung von BSH und BSP ausgeliefert. Hier handelt es sich um eine neu entwickelte Keilzinkenanlage für Einzelbrettfräsung.

Hohe Leistung gefordert

Die Leistung beträgt im Fräsenbereich 60 Teile pro Minute und hinsichtlich des Vorschubes maximal 160 m/min. „Das bedeutet Höchstleistung für eine bessere Produktqualität“, weiß man in Alfeld. Ermöglicht wird dieses durch die neue virtuelle Mastersteuerung, die es gleichzeitig zulässt, weniger Sensoren einzusetzen. Diese können oft störanfällig sein. Diese Steuerung ist ein aufeinander abgestimmtes Ablaufsystem, das beinahe störungsfrei arbeitet.

Ausgeklügelter Transport

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Spannvorrichtung vor der ersten Fräse, im Bild noch während der Vorfertigung bei Grecon © Grecon

Die Keilzinken-Kombinationsfräsen sind gegenüberliegend angeordnet. Zwei separat stehende umlaufende Spannketten führen die Werkstücke kontinuierlich an den Bearbeitungseinheiten vorbei. Das Spannen der Werkstücke auf den umlaufenden Mitnehmerketten während der Bearbeitungsvorgänge erfolge motorisch, informiert Grecon. Die exakte Querschubbewegung zwischen den Bearbeitungseinheiten wird durch synchronisierte Transporteinheiten gewährleistet.
Mittels einer Beschickungseinrichtung werden die Einzellamellen in die Wendestation gefördert und nach einer 90°-Drehung in den Werkstücktransport gelegt.
Von den Fräsen werden die fertig gezinkten, beleimten Lamellen in den Übergabebereich transportiert. Geregelte Antriebe übernehmen die exakte Holzausrichtung und den -transport durch den Kettenquerförderer. Eine Vorschubeinheit beschleunigt die Lamelle und bringt sie weiter zur Einfädelstation.
Die Leimangabe mit Leimversorgung arbeitet einseitig und berührungslos. Der einseitige Leimauftrag erfolgt mit Klebstoffraupen quer zum Zinkenprofil. Die Einstellung der Beleimhöhe entspricht der Holzhöhe und erfolgt manuell durch Wechsel der Düsenleiste. Die zu beleimende Lamelle wird mit konstanter Geschwindigkeit am Auftragskopf vorbeigefahren.
In der Einfädelstation der automatischen Pressenbeschickung kommen die Werkstücke einzeln von der vorgeschalteten Übergabeeinheit. Sie werden von einem schnell laufenden Zuführband und zweiseitig synchron laufenden Ausrichtketten eingetaktet. Die Führungsketten sorgen im Verbund mit dem Oberdruck für ein kontinuierliches und versatzfreies Zusammenfügen der gezinkten Werkstücke zu einem endlosen Strang.

Fest im Griff

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Hält die Lamellen fest im Griff: In der Durchlaufpresse DKK 115 werden die Werkstücke allseitig geführt, um Zinkenversatz zu vermeiden © Grecon

Die Durchlaufpresse DKK 115 verpresst die keilgezinkten Hölzer zu einem endlosen Strang. Die Lamellen werden in einer Einfädelstation im Durchlauf ausgerichtet und zusammengefügt. Um Zinkenversatz zu vermeiden, werden sie allseitig geführt. Die Schubstation übernimmt den endlos eingefädelten Holzstrang und transportiert ihn über die Zwischentraverse zur Bremsstation. Die entstehende Presskraft resultiert aus den Differenzkräften zwischen Schub- und Bremsstation, wobei die pneumatisch beaufschlagten Oberketten die Kräfte durch Kraftschluss beidseitig in das Holz einleiten. Die Presskraft wird, abhängig von Holzquerschnitt, Holzart und Zinkenprofil, nach Diagramm eingestellt. Die Presszeit ist durch die Länge der Zwischentraverse vorgegeben. Eine mitlaufende Säge längt die vorgegebenen Endmaße aus einem endlosen Lamellenstrang ohne Unterbrechung der Vorschubbewegung ab.
Der eigens entwickelte Grecon-Produktionsrechner steuert die gesamten Produktionsaufträge durch die Keilzinkenanlage.

Grecon

Geschäftsführer: Uwe Schiemann
Standort: Alfeld/DE
Mitarbeiter: 120
Umsatz: 25 Mio. € (2010)
Produkte: Keilzinkentechnologie unter anderem für KVH, BSH, Fensterkanteln, Platten, Parkett
Export: 90 %