Das Wirtschaftssystem gleicht momentan eine Fahrt im dichten Nebel. Generell steigt der Anteil an Holzbauten bei Ein- und Mehrfamilienhäusern, vor allem in der Sanierung, Aufstockung, und bei Zubauten. Selbst seitens der Kommunen wird mehr Interesse am Holzbau gezeigt.
Auftragslage im Burgenland
Die Auftragslage verläuft im Allgemeinen zögerlich. Nach wie vor fehlen die Ausschreibungen seitens der öffentlichen Hand und von Bauträgern. Die Witterung war bisher für die Holzschlägerungen optimal und konnte gut genutzt werden. Das bedeutet, dass die Schlägerungen abgeschlossen sind – dies gilt für den Herrschafts- und Bauernwald. Es werden nur mehr Restmengen ausgeliefert. Damit die bestehenden Preise gehalten werden können, muss für eine bessere Durchforstung gesorgt werden. Nur so kann auch zukünftig Stabilität gewährleistet werden. Es werden zudem Trockenschäden bei Fichte erwartet, vor allem in Kärnten und der Steiermark.Das Preisniveau wird von der Sägeindustrie bestimmt. Begründet wird dies im bestehenden Rundholzmangel – vor Kyrill wurden 14 bis 15 Mio. fm, seit Kyrill 20 Mio. fm eingekauft. Die Industrie hat in große Kapazitäten investiert. Daraus resultierend gibt es am Markt wenig Rundholz.
Preise
Fi/Ta, A, B, C, 1b, FMO: 70 bis 75 €/fmFi/Ta, A, B, C, 2b, FMO: 94 bis 100 €/fm
Bei Tanne wird ein Abschlag von 10 € verrechnet.
Stammholz sonstiger Hauptholzarten, frei Straße:
Lä, A, B, C, 2a+, FMO: 100 bis 110 €/fm
Lä, A, B, C, 2b+, FMO: 110 bis 120 €/fm
Kie, A, B, C, 2a+, FMO: 74 bis 78 €/fm
Ei, A, FMO: 240 €/fm
Ei, B, FMO: 130 €/fm
Bu, A, FMO: 100 €/fm
Bu, B, FMO: 74 €/fm
Industrieschwachholz, frei Straße:
Fi/Ta-Faserholz, FMO: 33 bis 35 €/fm
Kie-Faserholz, FMO: 38 bis 40 €/fm
Fi/Ta-Schleifholz, FMO: 43 bis 45 €/fm
Brutale Absatzprobleme gibt es bei Faserholz. Der Grund dafür ist, dass die Plattenproduktion um 20 bis 30 % zurückgefahren wurde.
Schere geht weiter auseinander
Die Sägeindustrie ist mit der Preissituation nicht zufrieden. Die Schere zwischen steigenden Rundholzpreisen und konstanten oder sinkenden Schnittholzpreisen geht weiter auseinander. Die Preisverhandlungen verlaufen meist sehr zäh und es ist schwierig, kostendeckende Preise zu erzielen. Mit der Qualität ist man sehr zufrieden. Ein großes Problem bilden die Sägenebenprodukte. Die Preise sind hier um 20 % gefallen. Der Grund wird im milden Winter und den vollen Lagern der Pelletserzeuger gesehen. In kleineren Betrieben mit Abnehmern in der Region ist die Lage nicht so schwierig. Sie können rascher reagieren und konnten schon im Vorjahr daraus einen Vorteil ziehen.Platten, Bretter, KVH, BSH
Im Plattenbereich ist die Situation angespannt – bedingt durch die hohen Rohstoffpreise, die im Vergleich zum Vorjahr um 22 % angestiegen sind. Konkurrent ist nach wie vor die thermische Verwertung. Man versucht, mit Altholz und Faserholz die Lage zu entspannen. Dies gelingt jedoch nur zum Teil. Im chemischen Sektor sind die Preise ebenfalls gestiegen. Die Erhöhungen weiterzugeben, schlägt sich auf die Erlöse nieder. Diese sind im Durchschnitt gegenüber dem Vorjahr gesunken. Am Markt gibt es Überkapazitäten.Die vielfältigen Initiativen der Berufsgruppe Bau zeigen Wirkung und verbessern den Einsatz von Holz- und Holzbauprodukten im Bauwesen. Holz ist in wichtigen Bereichen gleichrangig mit anderen Bau- und Werkstoffen verwendbar (Stichwort: Ökobilanz). Der Absatz ist durch den positiven Trend im Baubereich gegeben.
Trend zu Kreuzlagenholz
Positive Presseberichte über Holzbauten, wie das Familienhotel in Stegersbach, machen auch andere Bauträger auf den Baustoff Holz aufmerksam. So gewinnt Holz im Burgenland beim Hochbau immer mehr an Bedeutung. Es ist ein Trend zum Kreuzlagenholz am Bausektor zu erkennen. Gefragt sind auch innovative Produkte, wie zum Beispiel Kielsteg.Es gibt eine gute Entwicklung bei den Terrassenbelägen. Die gängigsten Hölzer im Außenbereich sind Lärche und Thermoesche. Außerdem kommt WPC zum Einsatz. In der Verarbeitung ist die geölte Oberfläche im Kommen.
Eiche ist Trendholz
Bei den Parkettböden gewinnen Landhausdielen an Bedeutung. Eiche – egal welcher Verarbeitungsart – ist im Moment das Trendholz bei Böden. Ungetrübt ist die Nachfrage nach Nussböden. Bei den Türen liegt das Marktsegment auf weißen beziehungsweise hellen Türen. Die Krise zeigt dahin gehend Auswirkungen, dass die Konsumenten mehr in das eigene Heim investieren und damit großen Wert auf Qualität legen. Die Preise gestalten sich für den Handel auf einem guten Niveau.Die burgenländische Lehrlingsinitiative soll von einer Werbekampagne begleitet werden, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
*Vortrag gehalten auf der Bundesberufsgruppen-Ausschusssitzung des Holzhandels am 20. April am Holztechnikum Kuchl