Sägewerksbesitzer Christian und Alexandra Fischl mit EWD-Projektleiter Frank Rasimowitz (v. li.) © DI (FH) Martina Nöstler
Die Flammen breiteten sich trotz sofortigem Eingreifen der Mitarbeiter so rasch aus, dass ein Großteil der Sägehalle sowie ein Nachbargebäude und Teile des Wohnhauses zerstört wurden. Dass das Werk wieder aufgebaut wird, stand für Alexandra Fischl und ihren Gatten Christian aber umgehend fest. Unter großen Anstrengungen konnte das Zieldatum – der 15. Juli 2012 – für den Neustart eingehalten wird. „An diesem Tag feierte mein Vater den 70. Geburtstag und meine Tochter den dritten“, erklärt Christian Fischl den Grund, warum er an diesem Datum festhielt. Und es – trotz aller Unkenrufe – erreichte.
Richtig entschieden
Auf zwei Ebenen kann das Holz - vom Gatter kommend ? zum Combimes zugeführt werden © DI (FH) Martina Nöstler
Dass EWD die richtige Wahl war, zeigte sich spätestens in der Phase der Versicherungsabwicklung. „Frank Rasimowitz war eine große Unterstützung und ein verlässlicher Ansprechpartner in dieser Zeit“, hebt Alexandra Fischl hervor.
Dankbar sind die Fischls vor allem für die Unterstützung der Mitarbeiter und der benachbarten Unternehmen. „Sägewerke in der Region haben uns beim Einschnitt geholfen. Damit konnten wir unsere Kunden weiter beliefern und haben in dieser Zeit keinen einzigen verloren“, betont Fischl. Von Vorteil war hier bestimmt das eigene Transportunternehmen mit vier Lkw, mit denen man sämtliche Rund- und Schnittholzfuhren sehr rasch durchführen konnte.
Bauholz regional
Zwei Nullsägen stehen für Schwartenanläufe zur Verfügung, eine Schwenkvorrichtung entsorgt die Reststücke © DI (FH) Martina Nöstler
Das Gatter, welches vom Feuer verschont wurde, blieb am alten Platz stehen. Bei der Planung musste auf diesen Bestand sowie auf die geforderte Brandschutzmauer, das Naturschutzgebiet, den Bach und die Kreisstraße Rücksicht genommen werden. „Kein einfaches Unterfangen, oft ging es um Zentimeter“, erinnert sich Rasimowitz. Letztlich sei aber eine gute Lösung gelungen – zur Freude aller Beteiligten. Für die Mechanisierung empfahl EWD aufgrund der langen Zusammenarbeit den österreichischen Hersteller Mayrhofer, Wenigzell. „Bei dieser Planung achteten wir bereits auf die Anforderungen, falls zu einem späteren Zeitpunkt eine automatische Sortieranlage einbaut werden sollte“, führt Rasimowitz aus.
Getrennte Zuführung
13 Laser im 50?cm-Abstand ermitteln im Querdurchlauf die Dimension der Schnittware für die Optimierung © DI (FH) Martina Nöstler
13 Lasermessstellen erfassen die Kontur von oben. Die EWD-Optimierung errechnet anhand der Daten blitzschnell die bestmögliche Ausbeute, während das Holz schon vor dem Maul des Combimes in die optimale Position gerückt wird. Mehrere Brettausrichtungen sind möglich: einseitig asymmetrisch links oder rechts nach Waldkante, zentriert oder mittiges Ausrichten nach der idealen Brettachse.
„Installiert ist eine klassische Combimes-Anlage mit unten liegenden Sägewellen und mit zwei Trennflanschen“, berichtet Rasimowitz. Bis zu 160 m/min Vorschub wären möglich. Bei Fischl ist die Maschine aber auf 100 m/min eingestellt. Eine automatische Trennvorrichtung sorgt für die Separierung der Spreißel. Danach übernimmt die Transporteinheit von Mayrhofer das Schnittholz und bringt es zur manuellen Sortierung.
Alle Beteiligten sind zufrieden
„Wir haben den Spagat zwischen den hohen Kosten und den für uns passenden Maschinen gefunden“, bestätigen die Fischls und sind mit der wirtschaftlichen Lösung zufrieden. „Der Combimes bei Fischl ist einer von vier, welche ich im vergangenen Jahr in Bayern und Österreich verkauft habe. Die anderen drei wurden bereits ausgeliefert und sind derzeit in der Montage bei den Kunden“, führt Rasimowitz abschließend aus.Sägewerk Fischl
Gegründet: 1850, reines Sägewerk seit 1965Inhaber: Christian Fischl
Standort: Kollnburg/DE
Mitarbeiter: 13 inklusive Spedition
Einschnitt: 15.000 fm/J
Sortimente: überwiegend Bauholz, auch Verpackungsware
Absatz: bundesweit an Zimmereien und Holzbaubetriebe sowie die Verpackungsindustrie
EWD
Gegründet: 1862Stammsitz: Altötting/DE
Niederlassung: Reutlingen/DE
Geschäftsführer: Dipl.-Betriebswirt André Fey, DI Herbert Oppenborn
Produkte: Bandsägentechnologie, Besäumtechnologie, Kreissägen-, Profilier- und Spanertechnologie, Gatter, Mechanisierungen
Exportanteil: 80 % weltweit