Die Investitionsbudgets wachsen nicht mehr in den Himmel. Passende Lösungen für Ersatz- und Neuanschaffungen auf dem Rundholzplatz sowie in der Sägehalle werden heutzutage unter vielfältigeren Aspekten betrachtet und analysiert. „Auf den jeweiligen Standort bezogene, fixe Investitions- und variable Produktionskosten wandeln auf schmalem Pfad. Investitionsstrategien müssen zunehmend auf sich ständig ändernde und nicht mehr langfristig absehbare Finanz- und Marktentwicklungen ausgerichtet werden“, weiß SAB-Geschäftsführer Matthias Fischer zu berichten. „Wir sehen unseren generationenübergreifenden und teamorientierten Familienbetrieb unseren Kunden und deren Zukunft verpflichtet. Die dazu erforderliche Bestandssicherung basiert zum einen auf unseren sehr konventionellen kaufmännischen Finanzgepflogenheiten und zum anderen auf die von Anfang an konsequente Selbstbegrenzung bezüglich Technologiesparten, Wachstum und Märkte. Klein, fein, unaufdringlich – unser wirkungsvolles Konzept zum Thema ‚Krise heute und morgen‘“, meint Fischer. Nicht zuletzt reduziere diese Strategie auch erheblich die Kosten in Verwaltung, Marketing, Konstruktion und Produktion, ohne bei der Investitionssicherheit der Maschinen Abstriche zu machen.
Einschnitt optimiert
Die Einzugsvorrichtung der SAB-Linie mit zwei Dreh- und Ausrichtrollenpaaren bringt die Stämme in eine optimale Lage © SAB
Das Hagenow-Konzept kommt HMS-Holz heute immer noch zugute. „Die Entscheidung für SAB als optimale Alternative hat sich besonders in den schwierigen Zeiten bewährt“, sagt HMS-Holz-Geschäftsführer Heinrich Martin Seuffert und blickt dadurch hoffnungsvoll in die Zukunft. „Ja, wir sind auch dabei, den Generationenwechsel in unserem technischen Management durchzuführen. Mit Martin Henne als externem Zugewinn setzen wir neue Synergien frei, die uns fit für die Zukunft machen.“
Die Ausrüstung in der Sägehalle wird vorbildlich gewartet und in den derzeitigen Werksferien an die neuen Anforderungen von Markt und Management angepasst. „Nichts ist beständiger als der Wandel“, sagt Fischer. „So erleichtert der modulare Aufbau der SAB-Anlage die momentanen und auch die möglicherweise in Zukunft anstehenden Modifikationen.“
Die entrindeten und sortierten Stämme werden im Blockzug dreidimensional vermessen. Mit einer Vorschubgeschwindigkeit von bis zu 140 m/min (je nach Schnittbild) dreht die Einzugsvorrichtung mit zwei Dreh- und Ausrichtrollenpaaren die Stämme anhand der Messdaten automatisch optimal ein und führt das Holz dem ersten Spaner zu. Die nachfolgende Drehvorrichtung ermöglicht die Wendung der Model um 90° in der Längsachse. Der automatische Einzugstransporteur vor dem zweiten Spaner positioniert anhand der Messdaten die Model im Durchlauf lageoptimiert. Letztere können durch die seitlich hydraulisch verstellbaren Zentrierrollen auch diagonal oder außermittig ausgerichtet werden.
Bei HMS-Holz in Hagenow werden je zur Hälfte Langholz und Abschnitte zugekauft. Rundholz von 2,4 bis 6 m gelangt zum Einschnitt. Mit der neuen Spaner-Kreissägenlinie können Durchmesser bis zu 60 cm Zopf verarbeitet werden.
Optimierte Seitenware
Vor dem zweiten Spaner werden die Model anhand der Messdaten ebenso lageoptimiert ausgerichtet © SAB
Die SAB-Linie produziert bis zu acht Seitenbretter pro Stamm flexibel. Darüber hinaus kann die Anlage direkt am Stamm auch breite Seitenbretter auf die gewünschte Breite zweistielig auftrennen. Dies kann symmetrisch wie auch asymmetrisch und bei der neuen Generation der Aggregateausführung lageoptimiert geschehen. So lassen sich bis zu zwölf Seitenbretter pro Stamm an den Profilieraggregaten erzeugen. „Diese Fortentwicklung der flexiblen, produktiven Seitenwarenbesäum- und -trenntechnologie, basierend auf den Erfahrungen des Hagenow-Konzepts, steht den traditionellen, hoch technisierten Besäumeranwendungen kaum noch in etwas nach und gehört mittlerweile zum Standard unserer Technologiemodule“, erklärt Fischer.
Am Rundholzplatz beginnt‘s
Seitenwarenabtransport in Richtung Sortierwerk: Die SAB-Linie produziert bei HMS-Holz in Hagenow bis zu acht Seitenbretter © SAB
„Bei aller Liebe zur Technik von Sägelinien darf man nicht vergessen: In der Wertschöpfungskette vom Rundholz zum Schnittholz und weit in die nachfolgende tiefere Weiterverarbeitung hinein entstehen oft die größten Verluste unbemerkt auf dem Rundholzplatz“, führt Schöneberg aus. „Diese treten dann erst in der Sägehalle bei der Ausbeuteanalyse beziehungsweise der Gegenüberstellung der gemessenen Rundholzeingangsmengen in die Sortieranlage und der Erfassung der gescannten Schnittholzvolumina zutage. Dann ist man versucht, das Thema Ausbeute hauptverantwortlich der Sägetechnologie zuzuordnen, und sieht sich vordergründig gezwungen, in der Sägelinie enorm investitionsintensiv aufzurüsten. In erster Instanz muss aber bereits auf dem Rundholzplatz der Profit gesichert werden. Qualifizierte Rohstoffsortierung und Rohklassifizierung müssen mit der schnittbildoptimierten Einschnitttechnologie und Organisation einhergehen. Deswegen baut SAB auch selbst auf die jeweiligen Betriebsabläufe abgestimmte und optimierte Rundholzsortieranlagen.“
SAB
Gründung: 1982Geschäftsführer: Heinrich und Matthias Fischer
Standort: Bad Berleburg/DE
Produkte: Spaner-Profilieranlagen (Einzelkomponenten und auch komplette Anlagen, Mechanisierungen, Rundholz- und Sortieranlagen
HMS-Holz-Gruppe
Gründung: 1899 in Kleinwallstadt/DEGeschäftsführer: Heinrich Martin Seuffert, Jens Tschirch, Gregor Holzheimer
Standorte: Kleinwallstadt, Hagenow/DE
Mitarbeiter: etwa 100, davon rund 50 in Hagenow
Produktion: etwa 450.000 fm/J (Holzkurier-Schätzung)
Produkte: Schnittholz, Verpackungsware, Gartenholz, Hobelware
Export: 40 % weltweit