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Die drei Peter im Sägewerk: Peter Berger sen., Peter Spendier und Peter Berger (v. li.) © Martina Nöstler

Sägewerk Berger

Zu ebener Erd und im ersten Stock

Ein Artikel von Martina Nöstler | 23.08.2017 - 11:31

Als das Sägewerk Berger 2006 in eine Linck-Doppelwellen-Kreis-
sägenanlage investierte, stand schon fest, dass die Sortierung früher oder später folgen muss. „Wir haben immer drei bis vier Tage geschnitten und dann ein bis zwei Tage das Schnittholz sortiert“, erzählt Peter Berger sen. Er führt, unterstützt von seiner Gattin Rosmarie und seinem Sohn Peter, das Sägewerk in Steffisburg etwa 25 km südlich von Bern. Also machte sich der Säger vor zwei Jahren auf die Suche nach einer entsprechenden Sortierlösung.

Auf den richtigen Ausrüster gesetzt

Über die Firma TWA Theo Willimann Arisdorf/CH wurde der Schweizer bei TC Maschinenbau, St. Veit an der Glan, fündig. „Ich absolvierte mein Praktikum in einem großen deutschen Sägewerk, worin umfangreiche Mechanisierungen von TC Maschinenbau im Einsatz sind“, sagt Peter Berger jun. „Der Maschinenbauer ging bei der Konzeptionierung der Sortier- und Stapelanlage auf unsere Wünsche ein. Die Zusammenarbeit hat super funktioniert“, sagt Berger senior und freut sich. „Wir haben auf den richtigen Ausrüster gesetzt.“ TC Maschinenbau hat hinsichtlich der engen Platzverhältnisse das beste Konzept geliefert.

Im Oktober 2015 begann man in Steffisburg mit den Bauarbeiten. Die neue Halle, direkt an die bestehende Sägehalle angebaut, misst 35 mal 60 m. Die Anlage nahm Anfang 2016 ihren Betrieb auf. „Die Abwicklung und die Montage haben tadellos funktioniert“, erzählt der Geschäftsführer. Zu Beginn installierte TC Maschinenbau eine Vorsortierung mit sechs Boxen sowie ein Provisorium, um produzieren zu können. Dann baute man die Anlage in Etappen auf. „Es gab zu keinem Zeitpunkt einen Stillstand. Wir konnten immer produzieren – wenn auch manchmal sehr eingeschränkt.“ TC Maschinenbau errichtete die gesamt Sortier- und Stapelanlage ab dem Rollengang hinter der Linck-Linie beziehungsweise dem Besäumer neu. Steuerung und Elektrik stammen von Honauer & Icon, Ybbs und Brixen/IT, einem Partnerunternehmen von TC Maschinenbau.

Die Seitenware gelangt nach dem Besäumer zur Vorsortierung in eine von sechs Boxen und kommt – wie auch die Hauptware – zur Sortierung und anschließenden Stapelanlage, wo die Pakete gebildet werden. Die Hauptware geht von der Linck-Sägelinie entweder in einen Puffer oder direkt zur Sortierung. Dazu bringt ein Förderer die Bretter vereinzelt zur Beurteilungsstation. Der Bediener kann mittels Knöpfen die entsprechende Qualität auswählen. Die Bretter gelangen über einen Zuteiler, der die Ware eintaktet, auf einen Bogenförderer und danach – je nach Beurteilung – in eine der 30 Schrägboxen. Zusätzlich installierte TC Maschinenbau im Sägewerk Berger noch vier horizontale Etagen für die Sortierung. „Diese lassen sich in einer nächsten Ausbaustufe um sechs Stück in das Untergeschoss nach unten erweitern“, führt Peter Spendier, Seniorchef von TC Maschinenbau, aus.

Die Boxenentleerung erfolgt nach unten. Die Bretter gelangen via Stufen-, Entzerr- und Bogenförderer in Richtung Stapelanlage. Nach der Lagenbildung lassen sich die Bretter noch an beiden Stirnseiten kappen. Eine Drehkippzunge übergibt die Lagen an die Paketierung. Hier stehen fünf Lattenmagazine zur Verfügung. Diese sind mit Vorrichtungen für Stapel- und Verlustlatten ausgerüstet. Die Leistung der Stapelanlage liegt bei 14 Lagen pro Minute. Für die Nachsortierung gibt es zusätzlich eine Fremdaufgabe. Eine spezielle Vorrichtung sammelt die Stapellatten und bringt sie nach oben. Von dort lässt sich die Paketierung von einem Kran wieder mit den Latten beschicken.

In die Tiefe gebaut

Wohl einzigartig in der Sägerbranche ist das Unterschoß bei Berger. Aufgrund der Platzverhältnisse baute man in Steffisburg die Lagerhalle einfach im Keller. Diesen nutzt man gleichzeitig auch als Klimahalle. Sämtliche trockenen Pakete sowie 18 %-Ware, die noch auf 12 % getrocknet werden muss, gelangen mit einem Lift von TC Maschinenbau eine Etage tiefer. Außerdem gibt es für die Stapler eine eigene Rampe, um in das Untergeschoß zu gelangen.

Berger ist mit seiner neuen TC-Anlage sehr zufrieden. Mit der Sortier- und Stapelanlage wäre auch die mögliche Einschnittskapazität von 60.000 fm/J kein Problem mehr – solange es die Marktgegeben-
heiten erlauben. „Aus der Geschäftsbeziehung hat sich mittlerweile eine Freundschaft entwickelt“, führt Spendier aus und ist stolz auf die Zusammenarbeit mit der Familie Berger.

Sägewerk Berger

Standort: Steffisburg/CH
Gegründet: 1940
Inhaber und Geschäftsführer: Peter Berger sen.
Mitarbeiter: 8
Areal: 10.000 m2
Einschnitt: 20.000 fm/J
Produkte: Bauholz, Rohware für Leimholz, Lamellen, Schalungen, Verpackungsware
Absatz: fast ausschließlich in der Schweiz