Leistungsfähige Sägelinie

In einem unglaublichen Tempo – vom Vertragsabschluss bis zum Sägen des ersten Baumstammes – realisierte der Anlagenbauer EWD, Altötting/DE, den Austausch der Sägelinie bei GP Wood in Enniskeane/IE. Im Juni 2016 unterzeichneten die Verantwortlichen bei GP Wood den Vertrag mit EWD. Am 2. Dezember des vergangenen Jahres starteten die Montagearbeiten und bereits am 14. Januar konnte in Enniskeane der erste Stamm durch die Linie laufen.

GP Wood gründete sich 2013 durch den Zusammenschluss der beiden Unternehmen Grainger und Palfab. Als Hauptgrund für diesen Schritt nennt Geschäftsführer Niall Granger: „Wir sahen die Rezession als Vorteil beziehungsweise Chance, um gemeinsam zu wachsen. Unsere Philosophie ist es, in unserer Größenordnung das effizienteste Unternehmen zu werden.“ Darum stellte man 2014 einen Fünf-Jahre-Plan auf, den man nun Schritt für Schritt umsetzt. Aufgrund der jüngsten Investition in Enniskeane will Grainger im nächsten Jahr an diesem Standort 200.000 fm schneiden, 2019 sollen es bereits 300.000 fm sein. Der Gesamteinschnitt von GP Wood soll also in zwei Jahren rund ein halbe Million Festmeter betragen. Das Rundholz dafür kommt derzeit zu 70 % aus dem irischen Staatswald, den Rest liefern Private. Mittelfristig möchte Grainger in der Lieferantenstruktur ein Gleichgewicht erreichen.

Die beste Lösung

Im Vorfeld der Investition hat sich Grainger gemeinsam mit GP Wood-Projektleiter Shane O‘Callaghan verschiedene Anlagen angesehen. Die Lösung von EWD hat überzeugt. Ein weiterer Hauptgrund: „Wir haben dem deutschen Ausrüster vollstes Vertrauen geschenkt, dass unser strenger Zeitplan eingehalten wird“, sagt Grainger. „Es hat alles perfekt geklappt.“ EWD konnte die veranschlagte Zeit für den Umbau sogar um eine Woche unterbieten.

Der Part der EWD-Profilierlinie startet ab der Übergabe der Holtec-Zubringung auf den Längsförderer. Eine 3D-Messung von Microtec ermittelt die Dimension des jeweiligen Stammes. Aufgrund dieser Daten errechnet die Optimierung das Schnittbild und den dafür benötigten Eindrehwinkel. Die Einzugs- und Zentriereinheit ZE2 dreht nun den Stamm entsprechend den Vorgaben und führt ihn dem ersten PF19-Spaner zu. Dieser spant links und rechts plane Flächen. So entsteht in der ersten Maschinengruppe ein Model. Der TKV-Wendering dreht das Holz um 90°. Im Anschluss geht es durch die nächste 3D-Messung. Dann folgt ein ZE2-Einzug, der das Model anhand der Messdaten optimiert ablegt und damit in den PF19-Spaner transportiert. Der nachfolgende Querabzug übergibt das vierseitig gespante Holz an den Quertransport.

Aus Platzgründen geht es parallel wieder zu den ersten Maschinengruppen retour. Das Holz durchfährt erneut eine Microtec-3D-Messung, mit der die Deckflächen für das optimierte Profilieren ermittelt werden. Dann folgt im Nachschnitt das erste Profilier- und Sägeaggregat FR16. Dieses profiliert zunächst die Ecken und trennt gleich danach die Seitenbretter (je eines pro Seite) ab. Die Seitenware gelangt direkt in das Sortierwerk. Nach einer 90°-Drehung geht es durch das zweite FR16-Aggregat, welches erneut die Ecken profiliert und die Seitenbretter abtrennt. Nun liegt ein vierseitig scharfkantiges Kantholz vor.

Für den Fertigschnitt sorgt eine bestehende Twinbandsäge, die im Rundlauf betrieben wird. „Diese Anlage ist derzeit der Flaschenhals der Produktion“, meint Grainger. Aus diesem Grund steht der nächste Schritt bereits fest: Voraussichtlich 2018 soll diese Twinbandsäge gegen eine EWD-Quadrobandsäge getauscht werden. Die EWD-Anlage ist auf Holzlängen von 2,4 bis 3,6 m Länge ausgelegt. Den maximalen Hüllkreis definierte man mit 450 mm. Je nach Holzlänge und Durchmesser sägt GP Wood etwa 7000 bis 10.000 Stämme pro Schicht mit Vorschüben von 130 m/min. Man schneidet ausschließlich Nadelholz, wobei die Hauptholzart Sitka-Fichte ist.

Grainger ist mit der Abwicklung von EWD und der Zusammenarbeit mit den Projektleitern – allen voran Thomas Lang und Rolf Rigoni – sehr zufrieden. „Wir stehen zu 100 % hinter unserer Entscheidung für EWD.“