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Gerald Schweighofer feierte am 16. Juni seinen 60. Geburtstag © Holzindustrie Schweighofer

Gerald Schweighofer - 60 Jahre

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 20.06.2018 - 15:56

Aufgewachsen in Brand bei Zwettl, schloss er die Berufsschule erfolgreich ab. Mit dem Eintritt in das elterliche Unternehmen startete Schweighofer seine Sägerkarriere. Gemeinsam mit seinem Vater initiierte er den Ausbau des Sägewerks in Brand. Unter anderem stellte Schweighofer die erste Spanerlinie im Stammwerk in Zwettl auf. 1984 erfolgte der Produktionsstart in einem weiteren Sägewerk in Ybbs – zur damaligen Zeit das größte Sägewerk Österreichs. Weitere Betriebsstätten folgten: Sollenau, Bad St. Leonhard und zwei Standorte in Tschechien.

Bereits in den 1970er-Jahren importierte das Familienunternehmen als eines der ersten Rundholz, Sägemehl und Hackschnitzel aus der damaligen Tschechoslowakei. Ende der 1990er-Jahre verkaufte der Jubilar seine Sägewerke an den schwedisch-finnischen Konzern Stora Enso Timber. In der Folge stieg Gerald Schweighofer in die Immobilienbranche – unter anderem in Prag, Vancouver und Wien – ein. 

2002 kehrte Schweighofer zu seinen Wurzeln zurück und baute in Sebes/RO ein Sägewerk – es folgten 2008 ein zweites Werk in Radauti/RO. Ein Jahr später übernahm Schweighofer das nahe gelegene Leimholzwerk der Swedwood-Gruppe in Siret/RO. Mit der Übernahme des Tischlerplattenwerkes in Comanesti/RO 2010 entstand das zweite weiterverarbeitende Werk in Rumänien. Erfahrungen sammelte der Jubilar im Zellstoffbereich mit der Übernahme des Zellstoffwerkes in Hallein (2011). Dieses veräußerte Schweighofer 2017. 2015 ging das dritte Sägewerk in Rumänien in Betrieb. Während der Inbetriebnahme des neu gebauten Sägewerkes in Reci/RO erfolgte eine weitere Übernahme. Diesmal war es das in Kodersdorf/DE gelegene Ex-Klausner-Werk.

2015 war kein leichtes Jahr für die Holzindustrie Schweighofer. Das Unternehmen wurde mit Anschuldigungen diverser Umwelt-NGO konfrontiert. Der Vorwurf der Unterstützung von illegalem Holzeinschlag stand im Raum. Dies führte zu massiven Änderungen, nicht nur in Schweighofers Werken, sondern auch in der Rechtsprechung in Rumänien. Zahlreiche Gesetzes- und Verordnungsnovellierungen traten in Kraft. Der Jubilar ließ daraufhin unter anderem eine Tracking-Software entwickeln, die Transparenz schaffen soll.

Schweighofer ist weiterhin äußerst aktiv in der Sägerbranche. Obwohl er erst dieses Jahr seinen 14.300 ha großen Wald in Rumänien verkaufte, kommen immer wieder Gerüchte über mögliche Neuinvestitionen ins Spiel. Tschechien, die Ukraine und Weißrussland sind dabei nur einige Möglichkeiten.

Die Familie Schweighofer vergibt alle zwei Jahre den mit 300.000 € dotierten Schweighofer Prize für Innovationen in der Forst- und Holzwirtschaft.