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Wartungserleichterung: Jedes Modul lässt sich einzeln ausziehen. Dadurch können Wartungsarbeiten effektiver durchgeführt werden © USNR

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Kombiniertes Entrinden und mannloses Besäumen

Ein Artikel von Fabian Pöschel | 22.08.2018 - 11:02
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Entrindung und Wurzelreduzierung: Das Entrindungssystem CamShift besticht durch seinen modularen Aufbau. Die Kombination mit dem Wurzelreduzierer eröffnet neue Möglichkeiten © USNR

Mit einem Produktportfolio von über 200 Artikeln wirkt USNR wie ein großes Kaufhaus für Sägewerksausstattung. Erstaunlich ist die Bandbreite der dargebotenen Produkte. Von der Rundholzmanipulation bis zur Datenverarbeitung ist das gesamte Sägewerksfeld abgedeckt. Im Holzkurier-Gespräch erklärt USNR-Kundenberater Eckart Müller aktuelle Trends und stellt einige Produkt-Highlights vor.

Wurzelreduktion und Entrindung

Mit dem Entrindungssystem CamShift stellte USNR 2016 ein System vor, welches sowohl entrindet als auch reduziert. Mit einer Geschwindigkeit von 150 m/min ist es eine Alternative für Hochleistungssägewerke. Vorteile des Systems sind der Rundreduzierer, das Triangel-Vorschubwerk und die wartungsarme Modulbauweise.

Der Wurzelanlauf-Reduzierrotor lässt sich manuell und stufenlos für reduzierte Durchmesser bis 56 cm einstellen. Das Design der installierten Fräsmesser erlaubt dabei sehr hohe Vorschubgeschwindigkeiten.

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Triangel-Vorschubwerk: Das Vorschubwerk sorgt mit seinen drei Armen für einen ruhigeren Verlauf des Stammes in der Anlage. Um Unregelmäßigkeiten auszugleichen, besitzt jedes Vorschubwerk einen eigenen Antrieb © USNR

Mit Hochgeschwindigkeit entrinden

CamShift ist in drei Rotorgrößen lieferbar. In der Ausführung mit einem Rotor sind Geschwindigkeiten bis zu 130 m/min möglich. Wird ein zweiter Rotor verbaut, können sogar 150 m/min erreicht werden. 

Um bei diesen Geschwindigkeiten möglichst effektiv zu entrinden, besticht das System mit seinem Triangel-Vorschubwerk. Dies erlaubt ein stabiles und gleichmäßiges Durchlaufen der Stämme, selbst bei oval geformten Hölzern. Damit das Vorschubwerk gleichmäßiger arbeitet, besitzt jede Vorschubrolle einen eigenen Antrieb.

Einfach zu warten

In puncto Wartung gehen die Entwickler noch einen Schritt weiter. Das Modulsystem der Entrindungseinheit besticht mit seiner guten Zugänglichkeit. Das Herausziehen der einzelnen Elemente erspart dabei zeitaufwendiges Begehen der Maschine. Die Wartungsklappen erlauben einen schnellen Zugriff zu allen notwendigen Bestandteilen.

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Catech 4000 TS: Der optimierungsscanner mit der Hochgeschwindigkeitsbesäumung. Hier in einem schwedischen Sägewerk © Fabian Pöschel

Mannloses Besäumen

Mit dem Catech 4000 TS setzt USNR auf moderne und voll automatisierte Technologie. Mit einer Besäumleistung bis zu 70 Brettern pro Minute ist die Anlage nicht nur schnell und leistungsstark, sie lässt sich auch vollautomatisch bedienen. Der Maschinenführer steuert von einem Bedienpult aus die Anlage. Weiteres Personal ist aufgrund ausgefeilter Details nicht mehr notwendig. 

Die Handhabung wird vor allem durch die Kombination von Scanner und Mechanik ermöglicht. Ein Laserdistanzmesser ermittelt dabei den Belegungsgrad der Linie und steuert automatisiert die Bretterzufuhr, um ein Überlappen zu verhindern. 

Bei hoher Geschwindigkeit sind dazu technische Feinheiten nötig: die durchgängige Kettenförderung beispielsweise, die so konzipiert ist, dass ein Verziehen bei der Übergabe vermieden wird. Leichte Erhebungen ermöglichen ebenfalls ein störungsarmes Übergeben der unbesäumten Lamellen.

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Laserscanner: Der Bioluma 2900 Laserscanner zeichnet sich durch seine Bauweise aus. Das abgeschlossene System verhindert eine Verschmutzung
© Fabian Pöschel

Harzfreie Laserscanner

Vor dem Optimierungsscanner lässt sich im Zweifelsfall die Seitenware noch einmal zurückboxen und erneut zubringen. 

Das Herzstück der Anlage ist nicht die funktionserfüllende Kreissägeeinheit, welche die eigentliche Besäumung durchführt, sondern vielmehr der optische Laserscanner, welcher die genaue Einschnittposition ermittelt. 

Die Scaneinheit Bioluma 2900 zeichnet sich durch ein abgeschlossenes System aus und verhindert Störungen durch Verharzungen beziehungsweise Verunreinigungen. Die ermittelten Daten wertet eine unternehmenseigene Software direkt aus und überträgt sie an das Sägeaggregat. 

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Spurhalter: Dieser macht eine Durchsatzleistung von 70 Brettern pro Minute möglich
© Fabian Pöschel

Zentrierarme und Harken

Die nach dem Scannen folgende Hochgeschwindigkeits-Besäumung ist durch zwei Entwicklungen möglich: Zum einen sind dies die Zentrierarme, welche mithilfe der oberhalb befindlichen Kunststofflamellen die Bretter vertikal ausrichten und mittels der seitlich befindlichen Rollen horizontal in der Spur halten. Zum anderen besitzen die Förderketten ausgeprägte Harken, welche die Bretter beschleunigen. 

Spreißelabscheider und Trennmodule

Der Spreißelabscheider arbeitet mit einer Geschwindigkeit bis zu 460 m/min und die Besäumsäge kann Bretter bis zu einer Länge von 6 m säumen. Ist eine Auftrennung der Seitenware erwünscht, spaltet ein Trennmodul, welches hinter dem Spreißelabscheider platziert werden kann, mit bis zu vier Sägeblättern die Ware. Ein im Anschluss angeordnetes Bremsband reduziert die Geschwindigkeit der Bretter mithilfe einer pneumatischen Kunststoffklappe.

USNR in Europa

Sägewerkstechnologie von USNR ist weltweit im Einsatz. Mit der Übernahme von Söderhamn Eriksson entstand ein Fertigungsstandort in Europa. Um das breite Produktportfolio von USNR kennenzulernen, bieten sich Messen an. In Klagenfurt ist der amerikanische Sägewerksausstatter deshalb mit einem Messestand vertreten.