Linck

Effizienzsteigerung, Ausbeute und Digitalisierung

Ein Artikel von Martina Nöstler | 14.05.2025 - 06:28

In jüngster Vergangenheit haben die Rundholzpreise stärker angezogen als die Schnittholzpreise. Um hier die Kunden dabei zu unterstützen, noch mehr aus ihren Sägelinien herausholen zu können, entwickelt Linck beständig neue Lösungen.

„Unsere neuen Konzepte und Maßnahmen zielen auf eine noch höhere Flexibilität und Ausbeute ab“, verdeutlicht Julian Fabarius, der sich die Linck-Geschäftsführung mit Sven Schempp teilt. „Als großen Trend erkennen wir, dass bei den Investitionen nicht mehr nur die Kapazitätssteigerung im Vordergrund steht, sondern vor allem die Wertausbeute.“

Anlagenupgrades für mehr Ausbeute

Vor allem in Europa gibt es bei Linck viele Modernisierungsprojekte. „Wir wollen für die Kunden Anlagen konzipieren, um ihre Sägelinie noch effizienter zu gestalten und damit im Wettbewerb besser bestehen zu können“, führt Fabarius aus. Als eines der gelungenen Beispiele hinsichtlich Modernisierungen nennt Linck-Vertriebsleiter Raphael Burger das Projekt bei Derome in Schweden. „Am Derome-Standort in Veddige haben wir 2024 die Vorschnittgruppe inklusive unseres neuen Horizontalspaners erneuert. Letzterer bietet vor allem bei geringen Platzverhältnissen Vorteile aufgrund seiner kurzen Bauteillänge“, erläutert Burger. Per Andersson, technischer Verantwortlicher bei Derome, sieht den Umbau als den entscheidenden Schritt, um bei verbesserter Ausbeute zusätzlich eine Steigerung der Jahreseinschnittleistung zu erreichen, wie er während der Installationsphase gegenüber dem Holzkurier mitteilte (s. Beitrag Horizontalspaner bringt viele Vorteile). Für Linck ist der Umbau bei Derome ein typisches Projekt, das genau den Zahn der Zeit trifft. „Mit solchen getroffenen Maßnahmen lässt sich die Ausbeute um bis zu 10 % nach oben schrauben“, erläutert Fabarius.

Ein weiteres Feature, welches Linck seit zwei Jahren im Portfolio führt und auch bereits bei Kunden zum Einsatz kommt, ist das Modernisierungspaket Log Motion Control (LMC). Die LMC-Software für einen optimierten Stammeinzug in Verbindung mit einer kontinuierlichen Vermessung beziehungsweise Überwachung der Stammlage während des Eindrehens sorgt für mehr Genauigkeit sowie eine höhere Ausbeute. Beim LMC-System erfasst ein Kamerasystem den Stamm sowie dessen Eindrehung in Echtzeit und meldet die Lage an die Steuerung. Diese reagiert auf Abweichungen von der idealen Position und steuert die Einzugsvorrichtung entsprechend an. „Mit LMC bieten wir für kleines Geld eine tolle Lösung, welche die Ausbeute projektabhängig um bis zu 1,5 % erhöht“, bestätigt Fabarius.

Um Effizienzsteigerungen einer Sägelinie zu erreichen, sind nicht immer große Umbaumaßnahmen notwendig. Linck bietet mit Updates bei Software und Optimierung ebenso Lösungen, welche die Ausbeute nach oben schrauben. Beispielhaft sei die Lückenoptimierung genannt. Das Operation Mode Shifting (OMS) optimiert den Rundholztransport beziehungsweise die Zuführung in die Sägelinie und reduziert die Stammlücke auf ein Minimum. Die OMS-Software priorisiert die Einwurfreihenfolge je nach Schnittbild, sodass sich die Profilier- und Sägeaggregate von Stamm zu Stamm so wenig wie möglich umstellen müssen, denn das kostet Zeit. Damit werden eine minimale Stammlücke und ein maximaler Durchsatz erreicht. Bei der Linck-Volloptimierung berechnet die Anlagensteuerung für jeden Stamm ein individuelles Schnittbild mit optimierter Haupt- und Seitenware für eine bestmögliche Verwertung. Weitere Modernisierungspakete betreffen etwa den Staubschutz und die Sicherheit.

Neue Lösung für den Schwachholzeinschnitt

Auf den Rückgang des Rundholzangebots beziehungsweise den damit einhergehenden geringeren Stammdurchmessern reagiert Linck mit einer neuen Lösung im Schwachholzeinschnitt. Mit der Pro Nano-Baureihe bringt Linck ein neues Konzept auf den Markt, welches gänzlich ohne Drehvorrichtungen und ohne Spaltkeile auskommt. Hinzu kommen eine weiter verbesserte Seitenwarenoptimierung bei gleichzeitig reduzierter Stammlücke – und das alles in gewohnt hoher Linck-Qualität und mit Vorschubgeschwindigkeiten bis 220 m/min. Durch den Wegfall der bis zu drei Drehvorrichtungen ergeben sich laut Burger mehrere Vorteile: „Die Baulänge der Schwachholzlinie wird deutlich kürzer. Da weniger Aggregate zum Einsatz kommen, reduzieren sich zudem die Investitions- und Wartungskosten. Außerdem wird aus diesem Grund die Anlage auch weniger störungsanfällig.“

Die Pro Nano-Linie ist ein marktreifes Produkt, welches aktuell in Oberkirch, wo die Linie zu Testzwecken aufgebaut wird, besichtigt werden kann. „Wir haben mit der Pro Nano den Zahn der Zeit getroffen und schon einige Anfragen aus Mitteleuropa und Skandinavien bekommen“, bestätigt Burger und freut sich über das rege Interesse, welches das Konzept hervorruft. Die Pro Nano wird in drei Baugrößen erhältlich sein.

Digitalisierung im Mittelpunkt

Auf der Ligna zeigt Linck zudem die IoT-Plattform myLinck. Das moderne Condition Monitoring, das neben weiteren 14 Apps Bestandteil von myLinck ist, ermöglicht dem Anwender, Maschinendaten in Echtzeit und mit KI-gestützter Anomalieerkennung zu überwachen. Das erlaubt eine vorausschauende und planbare Wartung und vermeidet ungeplante Stillstandszeiten. An den Maschinenwellen und Getrieben angebrachte Sensorik analysiert Schwingungen sowie Temperaturveränderungen. In myLinck sind die Messergebnisse übersichtlich visualisiert. „Wir bieten mit myLinck ein Kundenportal, welches sich für die Geschäftsführer und das Instandhaltungspersonal gleichermaßen eignet, um die Effizienz im Einschnitt zu steigern“, ist Fabarius überzeugt. Interessierte können sich einen myLinckAccount erstellen und diesen acht Wochen kostenlos testen.