Robeta Holz

Umfangreiche Investitionen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 21.08.2018 - 08:12

Robeta Holz in Milmersdorf/DE, etwa eine Autostunde nördlich von Berlin entfernt, verarbeitet Lang- und Kurzholz auf zwei Rundholzplätzen, schneidet die Stämme mit zwei Sägelinien (einer Spanerlinie sowie einer Spaner-Bandsägen-Anlage im Rundlauf) und verarbeitet rund 50 % des Einschnitts von etwa 300.000 fm/J selbst zu Hobelware und diversen Gartenholzprodukten weiter. Sägespäne verpresst man selbst zu Briketts. Rinde und Kappholz gelangen in das eigene Blockheizkraftwerk. „Flexibel, kunden- und bedarfsorientiert schneiden“, so lautet das Motto der drei Geschäftsführer Edgar Rockel, Rainer Benthin und Ingo Tabbert. Rund ein Viertel des Rundholzes bezieht man in Form von Langholz. Da der Rundholzplatz schon in die Jahre gekommen war, investierte Robeta Holz unlängst in eine neue Kapplinie. Seit der Firmengründung 1991 arbeiten die Geschäftsführer mit Stephan Lohmeyer von Scantec, Feldkirchen bei München/DE, erfolgreich zusammen. Darum zogen die Sägewerksbetreiber Scantec erneut für die Planung heran.

Neue Kapplinie für Langholz

Die Zielvorgabe von Robeta lautete: ohne Längenanschläge sowie Durchmesser bis 80 cm zentimetergenau kappen. Bereits vor drei Jahren wickelte Drevotec, Ckyne/CZ, in Milmersdorf zur vollen Zufriedenheit der Geschäftsführer ein Projekt ab (s. Beitrag „Mehr Leistung herausgekitzelt“). Darum fiel die Wahl erneut auf diesen Ausrüster, zumal auch Scantec seit einigen Jahren mit Drevotec eine enge Kooperation pflegt. Innerhalb von drei Wochen – absolut im vorgegebenen Zeitplan – demontierte Drevotec die bestehende Kappung und baute die neue inklusive Mechanisierung vor und nach der Säge ein. Im Zuge dieses Umbaus lieferte Jörg Elektronik auch eine neue Steuerung mit 3D-Vermessung.

Die neue Kapplinie schafft bis zu sieben Kappschnitte pro Minute. Die Fertiglänge variiert von 3 bis 12,5 m. Die Besonderheit: Die Anlage kommt ohne Längenanschläge aus. „Dies ist durch modernste Steuerungstechnik möglich“, erklärt Lohmeyer. An der Auslaufseite greifen Abwerfer exakt zwischen den Blockzug und stoßen die Blöcke auf den Querförderer. „Für die Menge an Langholz, die wir pro Jahr kaufen, war die Investition genau richtig. Die Anlage hat die garantierten Leistungsdaten von Anfang an erreicht“, bekräftigt Rockel im Holzkurier-Gespräch.

Imposante Trocknungsanlage

Aber nicht nur beim Rundholz sah man bei Robeta Holz Handlungsbedarf: Bei der Trocknungskapazität gab es ebenso einen Engpass. Bisher setzte man in Milmersdorf auf konventionelle Kammern. Um eine kontinuierliche Wärmeabnahme vom eigenen Blockheizkraftwerk zu gewährleisten, setzt Robeta Holz seit März auf einen OTC-Kanaltrockner von Valutec. Die gesamte Abwicklung erfolgte ebenfalls über Scantec: Das Feldkirchener Unternehmen hat den Vertrieb im deutschsprachigen Raum inne. Weitere Entscheidungsgründe für den Kanaltrockner waren Leistung und Qualität.

Valutec lieferte mit Scantec eine Turn-Key-Anlage: Robeta musste sich lediglich um das Fundament und die Zuleitung von Strom und Wärme kümmern. Die komplette Montage und Inbetriebnahme wickelte Valutec ab. Der neue OTC-Kanaltrockner ist auf eine Jahresleistung von 58.000 m³ – abhängig von der Vorlauftemperatur – ausgelegt. Lohmeyer nennt beim Holzkurier-Besuch in Milmersdorf einige wesentliche Vorteile dieser Anlage: „Der Kanaltrockner ermöglicht im Vergleich zu herkömmlichen Kammern eine Energieeinsparung um 15 %, da keine Aufheizphase wie bei konventionellen Kammern erfolgt. Zudem ist die gleichmäßige Wärmeabnahme für das Blockheizkraftwerk – speziell für die Turbinen – ein Pluspunkt.“ Valutec garantiert eine gleichmäßige Trocknungsqualität von ±2 %. „Abhängig vom Produktmix im Kanal kann die Standardabweichung sogar noch geringer sein“, meint Lohmeyer. Aufgrund der kontinuierlichen Trocknung entstehen im Holz weniger Risse, Spannungen und Verdrehungen. Dazu tragen auch die Druckbalken von oben bei. Mit ein Grund für die Entscheidung für einen Kanaltrockner war für die Robeta-Geschäftsführung ebenso der geringere Logistikaufwand mit den Staplern: „Wenn möglich, kommen die Schnittholzstapel direkt von der Paketierung zum Kanaltrockner, denn verschiedene Dimensionen gleichzeitig sind kein Problem“, wie Rockel nach mehreren Monaten des Betriebes bestätigt. Bei Robeta gelangt sowohl Seiten- als auch Hauptware gemischt in den Kanaltrockner.

Bei der Konzeptionierung achtet Valutec besonders auf die gute Zugänglichkeit: Die Steuereinheit samt Wärmerückgewinnung ist sozusagen im Dachgeschoss des Kanaltrockners untergebracht. Edelstahlleitern führen von oben bei Bedarf direkt in den Trocknungsbereich.

„Valutec hat unsere Erwartungen zu unserer vollen Zufriedenheit erfüllt. Die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt“, sagt Rockel. Lohmeyer ergänzt abschließend: „Robeta Holz ist mit seiner Betriebsgröße der Beweis, dass sich Kanaltrockner auch für mittelgroße Sägewerke mit vielfältigen Produkten hervorragend eignen.“

Robeta Holz

Gegründet: 1991
Geschäftsführer: Edgar Rockel, Rainer Benthin, Ingo Tabbert
Mitarbeiter: 160 inklusive Fuhrpark, Logistik und Weiterverarbeitung
Einschnitt: 300.000 fm/J (Plan 2018)
Produkte: Bauholz, Latten, Bohlen, Hobelware, Profile, Terrassen, Fassaden, Briketts
Kunden: Handel, Weiterverarbeitung
Export: 30 % (NL, PL, GB, ES)