Metsä Group

Modernstes Sägewerk der Welt entsteht

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 30.03.2020 - 14:16

Im vergangenen Jahr kündigte die Metsä Group den Bau eines Sägewerkes in Rauma/FI an – jetzt ist der Startschuss gefallen. Die Produktion des Sägewerks soll im 3. Quartal 2022 aufgenommen werden.

Das neue Sägewerk soll jährlich rund 750.000 m³ Kiefernschnittholz (rund 1,5 Mio. fm/J Einschnitt) produzieren und weltweit Vorreiter in Technologie und Effizienz sein, heißt es vonseiten der Metsä Group. Beispielhaft nennt man den Einsatz von Bildverarbeitung und künstlicher Intelligenz in verschiedenen Phasen des Sägeprozesses. Eine ähnliche Technologie sei in der Sägewerksindustrie noch nirgendwo im Einsatz.

„Das Sägewerk der nächsten Generation ist ein bedeutender Schritt nach vorn für die gesamte Branche. Die neue Technologie ermöglicht den Übergang von den Arbeitsstationen zur Kontrollraumüberwachung und zum kontinuierlichen Betrieb. Zu den Schlüsselelementen des Betriebsmodells gehören das fundierte Fachwissen und die vielfältigen Fähigkeiten der Mitarbeiter sowie die Wartung durch die Benutzer“, sagt Ismo Nousiainen, CEO von Metsä Fibre. „Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Schnittholz wird weltweit steigen, insbesondere in der anspruchsvollen Komponenten- und Holzverarbeitungsindustrie.“

Das neue Sägewerk wird rund 100 Mitarbeiter beschäftigen. Das Schnittholz soll hauptsächlich in Europa und Asien verkauft werden. Der Standort sei logistisch hervorragend, da er eine effiziente Integration in das Zellstoffwerk und eine reibungslose Schnittholzlogistik für die Kunden über den Hafen von Rauma ermögliche.

Veisto liefert die Sägelinie. Verhandlungen mit anderen Ausrüstungslieferanten sind im Gange. Das Unternehmen hat eine Vereinbarung mit AFRY (ein Zusammenschluss von AF und Pöyry) über die Planung der Bauphase des Sägewerks und mit A-Insinöörit über Dienstleistungen im Bereich des Baumanagements unterzeichnet.
„Die vollständige Nutzung des Holzrohstoffs ist für unser einzigartiges Bioproduktkonzept von zentraler Bedeutung. Die Rinde und das Sägemehl aus dem Sägewerk werden für Bioenergie verwendet. Die Hackschnitzel setzen wir als Rohstoff für Zellstoff ein. Die Zellstoffproduktion erzeugt Bioenergie für das Sägewerk, die restliche Energie wird außerhalb des Werks verkauft“, sagt Nousiainen.

„Die Vorplanung der Bioproduktefabrik Kemi ist gut vorangekommen. Wir erwarten, dass wir im Herbst die Entscheidungsphase erreichen werden, wenn das Umweltgenehmigungsverfahren abgeschlossen ist“, sagt Ilkka Hämälä, Präsident und CEO der Metsä Group.

Die Bioproduktfabrik in Kemi würde jährlich etwa 1,5 Mio. t Weich- und Hartholz-Zellstoff sowie zahlreiche andere Bioprodukte produzieren. Sie würde etwa 250 Personen direkt in Finnland und insgesamt etwa 2.500 Personen in der direkten Wertschöpfungskette beschäftigen. Der jährliche Verbrauch von Zellstoffholz, das hauptsächlich aus Finnland bezogen wird, würde sich auf etwa 7,6 Mio. m3 belaufen. Das Werk würde keinerlei fossile Brennstoffe verbrauchen und der Selbstversorgungsgrad mit Elektrizität würde bei 250% liegen. Dies würde die Position der Metsä Group als Stromproduzent auf der Basis finnischer erneuerbarer Brennstoffe weiter stärken.