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13 Etagen stehen nach der Sortierung zur Verfügung © Kallfass GmbH

Scierie et Caisserie de Steinbourg

Produktion verdoppelt

Ein Artikel von Ulrike Knaus | 17.03.2020 - 10:00
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Hans Haist, Claude Schnepf und Matthias Koch (EWD) vor der neuen Kallfass- Sortieranlage (v. re.) © Ulrike Knaus

Scierie et Caisserie de Steinbourg (SCS) ist eines der größten Buchenholzsägewerke in Frankreich. Die ursprüngliche Sägelinie bestand aus einer Blockbandsäge des französischen Herstellers Rennepont, einer Mechanisierung von Techman und einem Besäumer. Eine automatisierte Sortierung gab es nicht. Getrocknet und gedämpft wird das Buchenholz mit zwölf Frischluft-Abluft-Trocknern von Mühlböck, fünf weitere sind in Planung. Die ursprüngliche Linie produzierte 50.000 fm/J qualitativ hochwertiges Buchenschnittholz für die Möbelherstellung, Kantholz und Holz für die Palettenherstellung. 80% der Produkte werden nach China, Asien, in die Levante-Region, nach Spanien, Italien, Deutschland und Italien exportiert. Schnepf hat sich aus mehreren Gründen für Kallfass als Partner des Großprojektes entschieden.

Die beiden wichtigsten waren die örtliche Nähe – das Werk von Kallfass ist nur gut 100 km entfernt – und die sprachliche Verbundenheit. „Kallfass hatte eine tragende Rolle bei der Planung und der Umsetzung meiner neuen Sägelinie, die Zusammenarbeit hat perfekt funktioniert“, bekräftigt Claude Schnepf.

Das Projekt wurde sehr schnell umgesetzt. Die Planungsphase startete im Herbst 2016 und im Sommer 2018 ging die neue Linie schon in Betrieb.

Kapazitätsverdoppelung

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Die Sortierung in die dreizehn Etagen kann individuell vom Kunden bestimmt werden
© Kallfass GmbH

Die neue Linie besteht aus einer Blockbandsäge von Primultini. Die Mechanisierung und die Sortieranlage sowie die Stapelung wurden von Kallfass geliefert. Die Besäum- anlage stammt von EWD, eine Vielblattkreissäge kam von Primultini.

Der Teil der Anlage von Kallfass beginnt nach dem EWD-Besäumer. Das besäumte Schnittholz wird mittels einer Querförderanlage durch die kontaktlose Sortieranlage geführt. Die Dimensionsvermessung von Kallfass misst Dicke und Breite über einen Laser/Encoder und die Länge wird über Lichttaster ermittelt. Die Qualitätsbeurteilung erfolgt durch Kreidestriche und Lumineszenstaster. Im Anschluss daran wird das Buchenschnittholz in dreizehn Etagen eingeordnet. Die Sortierung kann der Kunde ganz individuell bestimmen.

Variieren einfach möglich

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Das Lattenmagazin verfügt über eine automatischen Leistenlegung © Ulrike Knaus

Wenn eine Box voll ist, wird diese automatisch zur Paketierung weitergeschickt, die Stapelung kann wahlweise mit Holz- oder Alulatten erfolgen. Das Lattenmagazin ist mit einer automatischen Leistenlegung ausgestattet. Die fertigen Pakete können durch eine Paketausgabe an der Außenwand vom Stapler abgeholt werden.

„Wir haben die gesamte Kallfass-Anlage sehr vorsichtig eingestellt, damit keine Beschädigungen am hochwertigen Schnittholz entstehen“, erläutert Hans Haist, Geschäftsführer Kallfass.

Alles für die Palette

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Die CNC-Crosscutting-Säge besteht aus vier Millimeter genau arbeitenden Kappsägen © Ulrike Knaus

Das Schnittholz, das den Qualitätsansprüchen für die Möbelherstellung nicht entspricht, wie Kantholz mit Rotkern, wird in einer separaten Linie von der Kallfass-CNC-Crosscuttingsäge auf die gewünschte Länge abgelängt. Die CNC-Crossscuttingsäge verfügt über vier Kappsägen. Damit ist ein millimetergenauer Zuschnitt der Kanthölzer möglich. Kapplängen von 800 bis maximal 3200 mm sind möglich. Die gekappten Kanthölzer fahren zum Auftrennen automatisch weiter zur Vielblattkreissäge.

Mitarbeiter in Schulung

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Die fertigen Stapel können von Außen abtransportiert werden © Ulrike Knaus

Durch die zweite komplette Sägelinie verdoppelt SCS seine Kapazität. Um die Maschinen voll auslasten zu können, müssen zusätzliche Mitarbeiter eingeschult werden. Für zwei Bandsägen sind derzeit vier Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb zuständig.

Es soll aber zumindest einer hinzukommen. Am Besäumer sind ebenso vier Mitarbeiter beschäftigt und einer befindet sich derzeit in Schulung. „Ohne gute Maschinenbediener hilft mir die ganze neue, mögliche Produktionskapazität wenig. Wir versuchen, unsere derzeitigen Mitarbeiter gut zu schulen und neues Personal zur Unterstützung auszubilden“, fügt Schnepf abschließend hinzu.