Glosse 

Neues Preisniveau – aber tunlichst für alle

Ein Artikel von Gerd Ebner | 24.03.2021 - 08:10

Die Holzbranche ist es gewohnt, dass sich die Preise quartalsweise um 5 bis 10 €/m3 anpassen. Jetzt verändern sich die Preise plötzlich im Wochentakt mit Ausschlägen von bis zu +50 €/m3.

Das bringt gravierende Verlierer – etwa die Holzbauunternehmen, die sich eigentlich auf das beste Jahr überhaupt freuten, die Häuser, Hallen, Dachstühle und Carports zu Fixpreisen anboten und nun Gefahr laufen, nicht mehr kostendeckend ihre Gewerke herstellen zu können.

Selbst der, der die neuen Preise akzeptiert, kann sich nicht sicher sein, die georderten Sortimente zeitgerecht und vollständig zu erhalten.

Dass die Waldbesitzer ihr Rundholz nahe den historischen Tiefstpreisen verkaufen müssen, während ihre Abnehmer noch nie dagewesene Preise lukrieren, sorgt für zusätzliche Brisanz im viel beschworenen „Boot, in dem wir alle sitzen“.

Es bleibt zu hoffen, dass sich die Ungleichheiten möglichst bald ausgleichen und alle gleich vom Holzboom profitieren. Jetzt „an Preissteigerungen mitzunehmen, was nur irgendwie geht“, wäre fatal – so der fromme Wunsch des dritten Holzwurms in Folge zur causa prima.