Vollmer-Geschäftsführer Stefan Vollmer, der im Kleinbetrieb neben dem Verkauf und der Verladung auch diverse Reparaturen selbst ausführt, entschied sich wieder für einen Spannwagen der neuesten Generation von Mayrhofer, Wenigzell.
Service und Preis-Leistung wichtig
Hierfür waren nach seinen Worten vor allem die hohe Zufriedenheit mit dem zuvor im Einsatz befindlichen Spannwagen, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die Qualität des Service ausschlaggebend. Für den Chef eines Acht-Mann-Betriebs ist der „kurze Draht“, also eine unkomplizierte Kontaktaufnahme zu den Konstrukteuren des Herstellers, wichtig. Hauptentscheidend beim Erwerb eines bewährten Produkts war für ihn jedoch ein nachvollziehbarer Preis, auch in Zeiten starker Nachfrage nach Sägewerksanlagen.
Dass die Produktionsstätte von Mayrhofer in der 700 km entfernten Steiermark liegt, vereinfacht den Service zwar nicht gerade, aber der betrifft meist nur gelegentliche Ersatzteillieferungen. In der Betriebsgröße des Herstellers mit etwa 40 Mitarbeitern fühlt er sich jedenfalls gut aufgehoben.
Ein Dreivierteljahr nach Bestellung wurde der Spannwagen in der vereinbarten Woche termingerecht geliefert und eingebaut. Die Montage und Inbetriebnahme vor Ort in Rottenburg dauerten eineinhalb Wochen. Vollmer nutzte die in der Region übliche Betriebsferienzeit im Hochsommer für den Ausbau des alten Spannwagens samt seinen Peripherieanlagen und richtete die Einbaustelle in Eigenleistung für die neue Anlage her.
Automatisches Vorpositionieren
Zum Lieferumfang von Mayrhofer gehörten der Spannwagen VHF mit dem Hilfswagen HF, die Antriebs- und Umlenkstation und die Laufgleise. Im Sägenkeller wurde ein neues Hydraulikaggregat aufgestellt und in der Kabine des Gatterführers die zur Hochleistungsausführung des VHF gehörende Automatiksteuerung installiert. Spann- und Hilfswagen haben einen elektrischen Verfahrantrieb mit Frequenzumformern, der geschützt unter dem Boden der Anlage installiert ist. Alle übrigen Funktionen erfolgen hydraulisch, versorgt von der stationären Zentralhydraulik im Keller.
Die beiden Teile des Wagens lassen sich je nach Länge der Bloche, die gerade zum Einschnitt kommen, automatisch vorpositionieren. Gleiches gilt für die Stellung der Zangen. Für den Nachschnitt von prismierter Ware können auch die Kettenbetten automatisch voreingestellt werden. Der Wagenrücklauf erfolgt im Eilgang, um Zeit zu sparen. Damit ist der Prozess der Wagenbeladung und Stammeindrehung abgeschlossen, ehe der vorangegangene Stamm aus dem Gatter heraus ist. Die Vorschubgeschwindigkeit im Gatterbetrieb ist natürlich relativ niedrig, der ferngesteuerte Spannwangen ermöglicht allerdings maximale Gattervorschübe. Alle Verarbeitungsschritte sind bei Vollmer dennoch so weit aufeinander abgestimmt, dass ein kontinuierlicher Prozess entsteht.
Vollmer versorgt sich mit Rohware in einem Radius von 50 bis 80 km um das Werk herum, wobei er überwiegend im Staatsforst einkauft und das Holz im Wald selber abnimmt. Am Gatter mit Spaltkeilen und Schwartenkappung kommen Stämme von 3 bis 13 m Länge mit Durchmessern von 15 bis 70 cm zum Einschnitt. Im hinteren Bereich des Sägewerks wird mit einer kombinierten, fünfstielig variablen Besäum- und Nachschnittkreissäge gearbeitet. Sie wird chargenweise im Wechsel von zwei Decks aus mit Modeln, Seitenware und Brettern beschickt. Der Betrieb auf einem etwa 1 ha großen Gelände im Gewerbegebiet am östlichen Rand von Rottenburg schneidet vor allem KVH-Rohware und BSH-Lamellen aus Tanne und Fichte sowie Industrie- und Verpackungsholz aus Kiefer.
Stefan Vollmer hat die Meisterausbildung vor über 20 Jahren an der Sägewerkerschule in Göppingen (BSH) absolviert. Er leitete den Familienbetrieb in dritter Generation, im Büro wird er von seiner Schwester unterstützt. Nächster Investitionsschritt ist die Installation einer dritten Trockenkammer samt neuer Heizanlage. In Planung ist ebenso eine Entrindungsanlage mit Metallsuchgerät, denn bislang schneidet Vollmer überwiegend Holz in Rinde oder waldentrindete Rohware.
Sägewerk Vollmer
Standort: Rottenburg am Neckar/DE
Geschäftsführer: Stefan Vollmer
Mitarbeiter: 7
Einschnitt: 25.000 fm/J
Holzarten: Tanne, Fichte, Kiefer und etwas Lärche
Produkte: Verpackungsware (60 %) in speziellen Längen und Breiten sowie kleinen Chargen; Industrieholz (30 %); Schnittholz für Endkunden
Einschnitttechnik: Vollgatter und kombinierte Nachschnittmaschine