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Standort von B.D.D. in Le Cheylas/FR © Gerard Bouchereau

Bois Du DauphinÉ

Ausbau des Sortierwerks …

Ein Artikel von Gerard Bouchereau | 24.11.2022 - 09:29

Der Familienbetrieb Bois Du Dauphiné befindet sich im Alpengebiet zwischen Grenoble und Chambéry. Das 1983 gegründete Unternehmen war ursprünglich ein Forstbetrieb. Mittlerweile ist in Le Cheylas eine Holzindustrie entstanden: B.D.D. betreibt ein Sägewerk, das benachbarte Schwesterunternehmen A.E.B. erzeugt Pellets, Wärme und Strom. Gemäß dem Spruch: „Stillstand ist Rückschritt“, haben die Verantwortlichen eine sinnvolle Investitionsstrategie für den Zeitraum 2022 bis 2024 erarbeitet. Die Ziele sind klar definiert:

  • Erhöhung der Einschnittskapazität um rund 25 %
  • Verbesserung der Ausbeute um 3 % durch eine genauere Fehlererkennung, Kappung, Sortierung in mehrere Boxen mit einer Längenverteilung von 2,5 bis 6 m in 50 cm-Schritten
  • weitere Erhöhung der Ausbeute durch Verdoppelung der Seitenware
  • Steigerung der Kapazität im Pelletswerk sowie Stabilisierung der Stromerzeugung in der Wintersaison

Neues Sortierwerk in Betrieb

Im September konnte B.D.D. einen Punkt dieser Investitionsschritte abschließen: Kallfass, Baiersbronn/DE, installierte beziehungsweise erweiterte das Sortierwerk inklusive Stapel- und Umreifungsanlage.

Zunächst installierte Microtec bei B.D.D. einen Goldeneye-Scanner, der einen bestehenden Scanner ersetzte. Mit dem nachfolgenden Trimmer von Kallfass lassen sich unerwünschte Holzmerkmale treffsicher auskappen. Danach erfolgt die Sortierung: Bisher arbeitete B.D.D. mit 25 Sortierboxen für die Einteilung der gesamten Schnittware (Haupt- und Seitenware). Kallfass erweiterte die Anlage um 50 Schrägboxen. Die Leistung der Beschickung beziffert Kallfass mit bis zu 160 Stück pro Minute. Die Brettquerschnitte reichen von 12 mal 60 mm bis 100 mal 250 mm, die Längen von 2,4 bis 6 m.

Die Boxenentleerung erfolgt nach unten auf einen langen Pufferquerförderer. Nach der Vereinzelung durchlaufen die Bretter lagenweise eine Mehrfachablängsäge mit sieben Sägeaggregaten.

Flexible Stapelung

Im Anschluss erfolgt die Übergabe an die Stapelanlage mit einer Leistung von bis zu 16 Lagen pro Minute. Für die Leistenlegung von Kallfass hat sich B.D.D. für sieben verstellbare Magazine entschieden, wobei diese als Doppelmagazine ausgeführt sind. Damit lassen sich dünne Verlustleisten (14 mal 25 mm) oder stärkere Trocknungsleisten (25 mal 50 mm) verwenden. Mit dieser Anlage lassen sich unterschiedliche Pakete erzeugen. Die Paketformate reichen in Breite, Höhe und Länge von 1000 mal 450 mal 900 mm bis 1200 mal 1400 mal 6000 mm.

Die fertigen Pakete gelangen auf einen schwenkbaren Paketauslauf von Quer- in Längsrichtung. Die Umreifungsstation von Fromm ist mit Kantholzunterlegung ausgestattet. Zudem wird Kallfass eine verlängerte Auslaufrollenbahn für mehr Pufferfläche liefern.

Wenig Stillstand

Die Umbauarbeiten realisierte Kallfass im Sommer in rund dreieinhalb Monaten. „Wir hatten in dieser Zeit nur drei Wochen Stillstand in der Sägelinie, um das neue Sortierwerk an die vorhandene Anlage aus 2010 anzubinden“, führt erläutert Bertrand Jurdic, Industrieleiter bei B.D.D., aus. Für das Projekt lieferte Kallfass mit 13 Lkw Stahl und mechanische Teile. Bei der neuen Halle entschied sich B.D.D. für eine Holzbauweise.

Die gesamten Vorgespräche, die Beratung, Entwicklung und Abwicklung des Projekts wurden von Hans Haist, Geschäftsführer von Kallfass, in Zusammenarbeit mit Jonathan Bleesz von VBI (Kallfass-Vertretung in Frankreich) durchgeführt. „Mit der Erweiterung des Sortierwerks haben einen wichtigen Schritt unserer Ausbaupläne realisiert“, sagt Bertrand Jurdic abschließend.

B.D.D. (Bois Du Dauphiné)

Standort:  Le Cheylas/FR

Gründung: 1983

Geschäftsführer:  Michel Cochet (Gesellschafter in der Familiengruppe)

Mitarbeiter: 75 im Sägewerk, 17 bei A.E.B.

Einschnitt: derzeit 180.000 fm/J, nach Umbau Ziel 240.000 fm/J

Holzarten: 45 % Fichte, 30 % Tanne, 25 % Douglasie

Produkte:  Schnittware für Holzbau (rund 80 %), Verpackungsware (rund 20 %)

Pelletsproduktion: 65.000 t/J im Schwesterunternehmen Alpes Energie Bois (A.E.B.)

Absatz:  überwiegend regional und national, etwas Export (BE, NL, IT)