Bei Goller-Holz in Obertilliach installierte Martin Walzl eine Top Line-Trockenkammer von Incoplan, die 1300 kg/m2 Schneelast standhält © Walzl
Egal, ob Wert-, Nadel- oder Brennholz – Martin Walzl weiß, wie man dem Holz das Wasser entzieht. Das von seinem Vater, Wilhelm Walzl, gegründete Unternehmen projektiert und errichtet Holztrocknungsanlagen des italienischen Herstellers Incoplan. Darüber hinaus bietet das Kärntner Unternehmen Steuerungen, Messgeräte sowie Ersatzteile und Zubehör und zeichnet zudem für sämtliche Service- und Reparaturleistungen der verkauften Kammern verantwortlich. „Der Kunde kommt zu uns mit bestimmten Anforderungen und Rahmenbedingungen, woraufhin wir ein maßgeschneidertes Anlagenkonzept entwickeln“, erläutert Walzl. Im Anschluss erhält der Kunde eine 3D-Zeichnung sowie einen Fundamentplan.
„Sobald das Fundament inklusive Wasser-, Strom- und Wärmeanschlusses vom Auftraggeber bereitgestellt ist, starten wir mit der Montage. Der Kunde erhält eine fixfertige Anlage und muss diese dann nur noch einschalten“, umreißt Walzl das Leistungsspektrum. Aufgrund der modularen Bauweise der Incoplan-Kammern reduziert sich die Montagezeit gegenüber vergleichbaren Systemen laut Walzl dabei um 30 %. Die Garantieleistungen auf die Struktur erstrecken sich über zehn Jahre und jene für elektronische Komponenten auf zwei Jahre.
Unterschiedliche Anforderungen
Ebenso breit wie das Leistungsspektrum ist auch der Kundenstamm der Trocknungsexperten. Neben Trocknungsanlagen und Dämpfkammern für Sägewerke, Tischlereien, Holzindustrien, Zimmereien, Palettenproduzenten und Holzhändler realisiert Walzl auch immer wieder Spezialprojekte, wie beispielsweise für Spumix. Für das Wiener Unternehmen bauten die Kärntner einen Trockner für hochtemperaturbeständige keramische Schäume.
Für Holz verarbeitende Betriebe beginnt das Angebot bei kleinen, mobil vormontierten Holztrocknungsanlagen der Mobile Line. Diese können in Betriebshallen oder im Außenbereich aufgestellt werden, reichen von 3 bis 12 m3 Rauminhalt und können bereits wenige Stunden nach der Anlieferung in Betrieb genommen werden.
Für das Dämpfen von Schnittholz und Rundholz bietet Walzl 20 bis 150 m3 große Kammern der Steam Line. Diese bedampfen das Holz entweder direkt mit Edelstahlrohren oder indirekt über Edelstahlwannen und Edelstahlheizregister entsprechend eines vollautomatischen Dämpfprogramms. Als aktuelles Projekt aus diesem Bereich nennt Walzl eine 60 m3-Kammer bei Ramoser Holz. Der Südtiroler Holzhändler dämpft Nussholz in der komplett mit Edelstahl ausgekleideten Kammer am Kärntner Standort Arnoldstein.
Auf der anderen Seite des Leistungsspektrums finden sich großvolumige Incomac-Frischluft-Abluft-Kammern der Top Line mit 20 bis über 300 m3 Kammervolumen.
Extreme Schneelast
Ein besonderes Projekt realisierte Walzl bei Goller-Holz in Obertilliach. Das Sägewerk verarbeitet auf knapp 1500 m Meereshöhe 20.000 fm/J Fichte und kleinere Mengen Lärche. Auf der Suche nach einer weiteren Trockenkammer stieß Geschäftsführer Anton Goller mittels Mundpropaganda auf Walzl: „Nachdem wir uns ein paar Anlagen von ihm angesehen haben und Walzl auch unsere speziellen Anforderungen hinsichtlich Schneelast erfüllen konnten, waren wir überzeugt.“ Mithilfe einer verstärkten Konstruktion hält die Kammer bei Goller einer Schneelast von bis zu 1300 kg/m2 stand. „Das kann vor allem bei einem Stromausfall im Winter wichtig sein. Walzl hat wie versprochen geliefert, alles funktioniert – wir sind zufrieden“, berichtet Goller.