Sägewerk Heinrich Bulthaup

Hören, was die Sägen sagen

Ein Artikel von Martina Nöstler | 22.05.2025 - 11:07
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Die richtige Platzierung des Mikrofons im Aggregat ist entscheidend © Prinz

Schon beim Wiederaufbau nach dem Brand im Juni 2022 stand für Lars Bulthaup, Geschäftsführer im Sägewerk Heinrich Bulthaup in Melle/DE, fest, dass das CSM Heartbeat ein fixer Investitionsbestandteil sein wird. CSM steht für Circular Saw Monitoring – also die Überwachung der Kreissägen anhand der Akustik. „Wir waren mit Prinz schon vor einigen Jahren in Kontakt und wollten das CSM bereits in unserer alten Sägelinie einbauen, haben uns damals aber nicht getraut. Rückblickend muss ich sagen – das hätte tadellos funktioniert“, meint Bulthaup.

Rasche Installation

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Der Anlagenbediener hat bei Bulthaup am Bildschirm rechts oben das CSM stets im Blick © Prinz

Das neue Sägewerk in Melle startete im Februar 2024 (s. Beitrag Wachstum durch Veränderung). Das CSM-System folgte, wie vorgesehen, im Spätsommer 2024. Bulthaup entschied sich, das CSM Heartbeat in der DWK sowie in der nachfolgenden Kreuzschnittsäge einzubauen. „Ich war überrascht, wie schnell und problemlos der Einbau ablief“, sagt Bulthaup und Harald Voitech, bei Prinz zuständig für den Vertrieb des CSM, ergänzt: „In der Regel erfolgt die Installation an einem Tag. Die Platzierung der Mikrofone passiert innerhalb kurzer Zeit in der Mittagspause, sodass es keinen Produktionsstillstand gibt.“

Das CSM reagiert in Sekundenbruchteilen auf Veränderungen: Kommt es zu einer Überlastung, beginnt das Sägeblatt zu schwingen. CSM erkennt dies und optimiert den Vorschub. Damit lassen sich die Standzeiten der Werkzeuge verlängern und Störungen verhindern. „Früher haben wir den Vorschub nach Gefühl geregelt. Damals waren aber die Motoren der Aggregate deutlich kleiner dimensioniert. Jetzt haben wir an der DWK beispielsweise viermal 200 kW. Damit wird das Hören herausfordernder, weil die Sägen auch bei schwierigem Holz meist kein Problem haben“, erläutert Bulthaup und führt aus: „Wir wollen das Maximale aus unserer Linie herauskitzeln und mit einem möglichst hohen Vorschub fahren, ohne ständig die Werkzeuge wechseln zu müssen. Außerdem ist eine hohe Schnittholzqualität ohne Versatz gefordert. Mit CSM Heartbeat schaffen wir das.“ Dazu sendet EWD sämtliche Daten an CSM. „Zwicken die Sägeblätter, reduziert sich der Vorschub in Sekundenbruchteilen automatisch. Ist der Alarmwert unterschritten, erhöht sich die Geschwindigkeit wieder“, informiert Voitech.

Besonders zufrieden zeigt sich der Säger mit dem Wartungsvertrag mit Prinz, um die nötige Unterstützung zu erhalten. „Wir hatten unlängst eine Fehlermeldung, ich hatte aber keine Zeit, mich gleich darum zu kümmern. Eine Stunde später haben wir ein E-Mail vom Prinz-Techniker bekommen, dass alles wieder normal läuft“, erinnert sich Bulthaup.

Gibt mehr Sicherheit

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Unscheinbar, aber große Wirkung: Das CSM-System nimmt im Sicherungskasten kaum Platz weg © Prinz

Bulthaup vergleicht das CSM mit einem Abstandshalter beim Auto: „Ich kann auch ohne dem Fahren. Aber mit der Regelung hat der Bediener mehr Sicherheit und sie entlastet ihn.“ Das CSM sei das i-Tüpfelchen der Sägelinie und falle bei der Gesamtinvestition nicht ins Gewicht. „Wir machen keine halben Sachen“, schmunzelt Bulthaup.