Augenscheinlichste Neuerung bei USNR war die Vierfachbandsäge des Typs Logmaster HPS. So, wie sie in Hannover aufgebaut wurde, repräsentiert sie die neueste Generation von Bandsägen. „Mit ihrem einzigartigen Design und dem fortschrittlichen Vorschub steht die Anlage an der Spitze der modernen Sägetechnologie“, hieß es auf der Messe.
Schnell und hohe Ausbeute
Die Anlage ist der USNR-Lösungsansatz für Hochgeschwindigkeits-Bandsägewerke. Die Messemaschine wird bei Ingarps Trävaror im südschwedischen Ingarp installiert. Eckart Müller, Verkaufsleiter für den DACH-Raum, erklärte dazu: „Die Maschine ist für das Unternehmen ideal. Ingarps Trävaror will eine Ausbeutesteigerung erzielen – und wird das schaffen. Die Logmaster HPS ist für Vorschubgeschwindigkeiten von bis zu 180 m/min und Sägegeschwindigkeiten von bis 100 m/sec ausgelegt, bei einer hervorragenden Produktgenauigkeit. Daher würde sich diese Anlage auch ideal für mitteleuropäische Kunden eignen.“
In Hannover gab es eine Besucherplattform, von wo man auf die geteilten Einzugswalzen blicken konnte. „Diese Bauart erhält Ingarps. Baugleich ist die Anlage bei Mosser in Betrieb. Wir verwenden erstmals die großen 1800er-Rollen, die hier in Mitteleuropa üblich sind.“
Die wichtigste Installation einer USNR-Bandsäge erfolgt in der Schweiz bei der Tschopp Holzindustrie, Buttisholz/CH. „Dort lieferten wir die komplette Sägelinie. Der Start dort hat sich allerdings unseretwegen noch verzögert. Sobald alles läuft, wird das eine echte Referenz für Hochleistungssägen mit Bandsägen.“
Kilo- statt Megawatt
Die Bedeutung der Ausbeute werde in den kommenden Jahren exponentiell steigen, meinte Müller. „Viele Säger werden daher Alternativen abseits der üblichen Sägetechnologien suchen“, sagte er voraus und zählte die künftigen Vorteile der Tschopp-Linie auf: „Wir haben nur 2,5 mm Schnittfuge. Die Stromabnahme wird bei unserer Anlage in Kilo- und nicht Megawatt angegeben. Jetzt müssen wir bei Tschopp endlich starten und auch die Genauigkeit der Schnittware demonstrieren – dann werden alle diese Vorteile schlagend.“
Müller weiter über die Tschopp-Linie: „Die dortige Sägelinie ist für die Produktion einer großen Anzahl dünner Bretter ausgelegt und soll jede Menge komplexe Schnittbilder ermöglichen. Die Linie wird mit USNRs eigener Steuerung versehen. Das Herzstück der Sägelinie besteht aus acht Bandsägen des Typs Logmaster HPS, angeordnet in zwei Gruppen mit je vier Sägen. Die Logmaster HPS hat eine Präzisionssägekapazität von bis zu 180 m/min. USNR liefert auch zwei Besäumautomaten des Typs Catech XT. Diese ermöglichen den höchsten Durchsatz an zu besäumender Brettware in der Branche.“ Der Auftragswert der Tschopp Holzindustrie beträgt rund 12 Mio. €.
Der Bandsägentechnologie gehört die Zukunft. Ausbeute, geringerer Strombedarf sind die Vorteile. Die Genauigkeit und Geschwindigkeit sind ebenbürtig mit anderen Technologien.
Besäumer mit passendem Scanner
Tschopp wählte auch das Besäumsystem samt BioVision-Scanning. Dieser Scanner war ebenfalls auf der Ligna zu sehen – inklusive des BioLuma 2900 LV. „In dem kurzen Abstand zwischen Scanner und Einlauftisch wird eine Entscheidung auf der Grundlage des wertvollsten Produkts getroffen. Abhängig von den Benutzerparametern kann das System entweder ein schmales, aber profitableres Brett herstellen oder ein extrabreites Brett mit mehr Waldkanten, das in einigen Märkten gefragt ist“, erklärt Eckart Müller.
Die zwei Highspeed-Besäumer des Typs Catech XT befinden sich bei Tschopp ebenso in der Inbetriebnahmephase wie bei der Holzindustrie Mosser in Zarnsdorf. Dorthin liefert USNR zwei Anlagen des Typs Catech XT 5 – der Scanner kommt von einem anderen Hersteller. Die erste Anlage wurde im Frühjahr 2023 geliefert, die zweite soll zum Jahreswechsel 2024/25 folgen. Die Holzwerke van Roje sollen im April 2024 starten.
Müller dazu: „Nach den Ligna-Gesprächen kann ich wiederholen: In Deutschland und Österreich erwarten wir weitere Aufträge. Bei einem dieser Projekte handelt es sich ebenfalls um eine Anlage mit einem zusätzlichen BioLuma 2900 LV-Scanner.“
KI optimiert
Immer häufiger kommt laut Messeinformationen das USNR-Optimierungssystem Mill-Expert zum Einsatz. Hier nutzt man die KI (künstliche Intelligenz) der Scanner. „Sie erkennen ein breites Spektrum an Holzmerkmalen und erzielen so ein schnelleres sowie genaueres Optimierergebnis“, verwies auf der Messe USNR-Marketingleiter Örjan Berglund. Ein weiteres Messehighlight war ein Scanner für Hobelwerke, der im Längstransport arbeitet. Der Scanner funktioniert bis zu 1200 m/min.
Erster Auftrag in Italien
X Timber wird am Stammsitz im Eggental ein neues Sägewerk bauen. Dort hat USNR den Auftrag zur Lieferung der kompletten Schnittholz-Sortieranlage erhalten. Zum Lieferumfang gehören der neueste USNR-Zuteiler Typ M-Tong, eine 30 Schrägboxen umfassende Sortierung sowie eine leistungsfähige Stapelanlage und eine vollautomatische Lattenzuführung.