usa

US ab 2027 Schnittholz-Nettoexporteur?

Ein Artikel von Raphael Kerschbaumer (für holzkurier.com bearbeitet) | 31.07.2023 - 14:10

Laut einer Analyse von Fastmarkets durch Peter Malliris sollen sich die USA innerhalb der kommenden fünf Jahre erneut zu einem Schnittholz-Nettoexporteur entwickeln. Es wird prognostiziert, dass die Mengen 2027 bereits bei rund 2,7 bbf (rund 6,37 Mio. m3 nominal size) liegen werden. Die kanadischen Ausfuhrmengen abseits der USA sollen laut Fastmarkets in den kommenden Jahren vergleichsweise stagnieren und 2027 mit 1,37 bbf (3,23 Mio. m3 nominal size) ihren Höhepunkt finden. 

Schwacher Inlandsmarkt kurbelt Export an

Fastmarkets.JPG

Die US-amerikanischen Schnittholzim- und -exporte, prognostiziert für die kommenden fünf Jahre. Spätestens 2027 soll die Trendwende erfolgen. © Fastmarkets

Die jüngste Periode, in der die USA über einen Nettoexporteurstatus verfügten, war zwischen 2009 und 2016 – einer Zeit besonders schwacher Inlandsmärkte, wie Malliris von Fastmarkets berichtet. Seither stiegen die US-amerikanischen Produktionsmengen aufgrund stark wachsender Southern Yellow Pine-Plantagen im Süden des Landes deutlich an und dürften auch in den kommenden Jahren nicht an Fahrt verlieren.

Fokus nicht auf Europa

Umgekehrt stiegen in den vergangenen Jahren die europäischen Exporte in die USA deutlich (siehe Datacube-Beitrag: Die US-amerikanischen Nadelschnittholz-Importe). Laut Fastmarkets soll dieser Trend in den kommenden Jahren jedoch abflachen – unter anderem aufgrund mittelfristig rückläufiger Käferkalamitäten und, daraus resultierend, eines sich verknappenden europäischen Angebots, heißt es.

Umgekehrt glauben die US-Exporteure jedoch weniger an Liefersteigerungen nach Europa und hoffen auf andere globale Absatzwege. Vor allem der durch die COVID19-Pandemie eingebrochene karibische Markt soll wieder an Fahrt gewinnen und auch in Nordafrika, den Mittleren Osten oder Indien setzen die amerikanischen Schnittholzproduzenten große Hoffnungen.