Hirschbach Holz

Langlebig und robust für den Dauerbetrieb

Ein Artikel von Martina Nöstler | 27.10.2023 - 09:34

200.000 fm gelangen jährlich bei Hirschbach Holz zum Einschnitt. Das Unternehmen aus dem baden-württembergischen Sulzbach-Laufen erzeugt Rohware für KVH und BSH, Kantholz, Latten, Rahmen und Dielen. „Etwa 90 % der Produkte setzen wir in Deutschland ab“, erläutert Geschäftsführerin Claudia Hirschbach, die das Unternehmen mit ihrem Vater, Bernd Hirschbach, in vierter Generation leitet. „Unsere Besäumanlage war schon in die Jahre gekommen, nicht mehr effizient und viel zu langsam beziehungsweise in der Handhabung zu umständlich. Außerdem wollten wir die Wertschöpfung erhöhen“, berichtet sie über den Entschluss, in eine neue Zuschnittlösung zu investieren. Da auch schon die bisherige Maschine von Weinig Raimann, Malterdingen/DE, war und Hirschbach Holz seit vielen Jahren mit der Weinig-Gruppe zusammenarbeitet, fiel die Wahl erneut auf diesen Hersteller.

Ein besonderer Vorteil der Anlage von Weinig Raimann ist die Vorschubkette mit Spikes. Damit wird auch leicht verdrehtes Holz sauber fixiert.


Hans Peter von Kolzenberg, Betriebsleiter bei Hirschbach Holz

Hohe Flexibilität

Der wohl größte Unterschied zum Bestand ist die neue Mechanisierung. „Wenn man eine kostenoptimierte Produktion haben will und wenig Fachpersonal zu finden ist, muss man in die Automatisierung investieren“, bekräftigt die Geschäftsführerin.

Aus diesem Grund lieferte Weinig Raimann auch eine Ein- und Auslaufmechanisierung. „Wir haben die Maschine leicht erhöht montiert. Somit kann bei der neuen Anlage die Zuführung der Rohware über einen Hubtisch erfolgen, wobei die Heb- und Senkbewegung mittels Fußtasters ausgelöst wird. Der Hubtisch ermöglicht es, die oberste Brettlage dabei immer auf eine ergonomische Arbeitshöhe zu bringen. Die Mitarbeiter entfernen die Stapelleisten und ziehen dann die Bretter per Hand auf den Querkettenförderer“, berichtet Josef Weinlein, der zuständige Außendienstmitarbeiter von Weinig. Ein Flachmagazin mit Beschleuniger zieht die Werkstücke dann nahezu Stoß an Stoß in die Vielblattkreissäge des Typs ProfiRip 340.

Rasche Umstellung

Die Anlage ist auf Holzeingangslängen von 2,5 bis 6,1 m ausgelegt. Die Stärken reichen in der Regel bis 100 mm. Die Leistung liegt laut Weinig Raimann bei maximal 20 Takten pro Minute, die Vorschubgeschwindigkeit bei 10 bis 50 m/min. „Die Besonderheit der Anlage ist, dass aufgrund der annähernden Stoß-an-Stoß-Beschickung ein maximaler Durchsatz erreicht wird. Aufgrund der Quickfix-Sägewelle und der motorischen Verstellung der Mechanisierung sowie der Maschinendruckelemente auf neue Werkstückdimensionen ist eine rasche Umstellung möglich“, sagt der Weinig-Außendienstmitarbeiter Weinlein. Die ProfiRip 340 bei Hirschbach wird in der Regel mit einem Fixeinhang ausgestattet. „Wir schneiden immer Standardmaße, da ist keine Verstellung der Achsen erforderlich“, berichtet Betriebsleiter Hans-Peter von Kolzenberg und führt weiter aus: „Wir haben immer einige Aufsteckbüchsen mit Sägeblättern in verschiedenen Dimensionen vorbereitet. Dank des Quickfix-Patents können wir den Einhang innerhalb weniger Minuten wechseln.“ Der Sägeneinhang wird dabei auf die Sägewelle werkzeuglos hydraulisch gespannt. „In der Regel verarbeiten wir mit der Vielblattkreissäge von Weinig Raimann Chargengrößen von 10 bis 50 m3. Damit lassen sich die Sägebüchsen gut vorbereiten und tauschen“, berichtet der Betriebsleiter.

Auch für nicht perfektes Holz geeignet

Besonders begeistert ist von Kolzenberg von der Vorschubkette mit Spikes: „Damit werden auch leicht verdrehte Hölzer sauber fixiert und aufgetrennt.“ Zudem hat Weinig Raimann die ProfiRip 340 mit dem System SpeedControl ausgestattet: „Die Vielblattkreissäge bei Hirschbach verfügt über einen 55 kW-Motor. SpeedControl überwacht die Belastung des Sägemotors und regelt bei drohender Überlast automatisch den Vorschub nach unten“, informiert Weinlein.

Nach der Vielblattkreissäge übernimmt eine Rollenbahn mit Querabschub die gesägten Teile und übergibt sie an einen Querförderer. Von hier aus sortieren die Bediener die gesägten Leisten ab. Bei Bedarf können auch Bunde gebildet werden. Dafür steht eine von Hirschbach beigestellte Umreifungsanlage zur Verfügung.

„Die Maschine ist robust und für den Ein- oder Zweischichtbetrieb ausgelegt. Wir können jetzt mehr Wertschöpfung generieren, zum Beispiel, indem wir unförmige Schnittware aufarbeiten“, meint von Kolzenberg abschließend.

Hirschbach Holz

Standort: Sulzbach-Laufen/DE

Geschäftsführer: Claudia und Bernd Hirschbach

Mitarbeiter: 75

Einschnitt: 200.000 fm/J

Produkte: Fichten/Douglasien-KVH-, BSH- und BSP-Rohware, Kantholz, Latten, Rahmen, Bretter getrocknet, gekappt und gehobelt, Sonderpaletten

Absatz: 90 % Deutschland, 10 % Export