Nach seinem Holztechnologie-Studium an der Universität für Bodenkultur Wien heuerte der 28-Jährige bei einem Betrieb in der Nähe seines Heimatorts Bad St. Leonhard an, merkte allerdings rasch, dass die Arbeit in einem Angestelltenverhältnis nicht das Passende für ihn ist. Darum pachtete er Anfang 2023 ein 25 Jahre stillgelegtes Sägewerk, welches er etwa ein Jahr später kaufte und seither unter dem Namen Holz Rabenstein betreibt. Bei der Namensfindung ließ sich Gollner vom Namen seines Hofes – Rabensteiner – inspirieren.
Die gesamte Fassade des Betriebs ist mit Lärchenschalung aus eigener Erzeugung verkleidet. Am Dach installierte Holz Rabenstein eine 30 kWp-Photovoltaikanlage © Jakob Wassermann
Seit der Übernahme tat sich viel am Unternehmensstandort. Neben einem gebrauchten Gatter investierte Gollner in eine Hobel- und eine Bürstanlage sowie einen Bagger zur Rund- und Schnittholzmanipulation. Zudem wurden einige Prozessschritte grundlegend reorganisiert. „Wir haben beispielsweise die Rundholzaufgabe verlegt und verfügen seither über einen größeren Puffer. Das erlaubt uns nun, bereits am Vorabend die gesamte Menge für den nächsten Tag herzurichten und diese dann sukzessive abzuarbeiten“, erklärt Gollner.
Darüber hinaus wurden neue Büroräumlichkeiten und Sanitäreinrichtungen gebaut sowie die komplette Gebäudefassade erneuert – alles mit Lärchenschalung aus eigener Produktion. Auch in eine 30 kWp-Photovoltaikanlage investierte der Unternehmer.
Auf Lärchenholz spezialisiert
Seit etwa zwei Jahren betreibt Fabian Gollner das davor 25 Jahre stillgestandene Sägewerk © Jakob Wassermann
Der jährliche Einschnitt des nun auf Lärchenholz spezialisierten Unternehmens liegt bei rund 3000 fm. In den kommenden Jahren soll dieser sukzessive auf 6000 bis 8000 fm/J gesteigert werden. „Neben Lärche verarbeiten wir auch noch Fichtenstarkholz und Zirbe“, erklärt Gollner. 2 bis 12 m lange Stämme kann Holz Rabenstein verarbeiten.
Produziert werden hauptsächlich 4 bis 5 m lange Schalungen, Unterzüge für Holzbrücken sowie Terrassendielen aus Lärche. Ein Fünftel der Produktionsmenge entfällt auf Fichtenbauholz, ein kleiner Teil zudem auf Saunaholz. Verkauft wird dieses im Moment überwiegend an lokale Zimmereibetriebe. Um künftig einen konstanteren Absatz zu etablieren und damit die Produktionsplanung zu vereinfachen, befindet sich Gollner in Gesprächen mit potenziellen Großabnehmern.
Weitere Investitionen geplant
Für die Weiterverarbeitung des Schnittholzes steht neben einer Hobelmaschine auch eine Bürstanlage zur Verfügung © Jakob Wassermann
Nachdem das Schwungrad des bestehenden Gatters im Vorjahr gerissen und eine Reparatur nicht mehr infrage gekommen war, wurde kurzerhand in ein neues, gebrauchtes Gatter mit hydraulischer Spannerverstellung investiert. Der Aufbau erfolgte komplett in Eigenregie. „Das hat mir viele Nerven gekostet, dafür kenne ich die Anlage jetzt in- und auswendig“, erklärt der Jungunternehmer schmunzelnd.
Langware ab 6 m wird unsortiert aus der Halle transportiert. Kurzware gelangt hingegen über einen Querförderer nach außen und wird einer der vier Sortierboxen zugeführt. Die anfallende Seitenware wird direkt zum Besäumer weitergeschleust.
Die nächsten Investitionen hat Gollner mit einer Entrindungsanlage und Trockenkammern bereits im Blick. Derzeit beschäftigt Holz Rabenstein zwei Mitarbeiter, ab Januar bekommt das Unternehmen weiteren personellen Zuwachs