Holzköpfe Deutschlands einigt Euch!”, rief Prof. Stefan Winter, Lehrstuhl für Holz- und Stahlbau, Universität Leipzig/DE, in seiner Anmoderation dazu auf, den mehrgeschossigen Holzbau populärer zu machen. Die politischen Rahmenbedingungen für das Bauen mit Holz seien günstig - nun liegt es an der Holz-Lobby, der Stahl-/Beton-Konkurrenz, die ihrerseits offensiv mit „Nachhaltigem Bauen” wirbt, geschlossen entgegen zu treten.
Mehrgeschossiger Holzbau und 5 weitere Themenblöcke behandelte das Symposium Holz Innovativ vom 9. bis 10. April in Rosenheim/DE in Vorträgen namhafter Forscher und Unternehmer aus dem In- und Ausland. Mit je 150 bis 200 Zuhörern waren die 3 parallel belegten Säle im Kongress-Zentrum gut besucht.Hausaufgaben machen. Warten auf eine Erholung der Bau-Konjunktur? - Die Bevölkerungs-Statistik spricht laut Winter klare Worte: „In den kommenden Dekaden wird die Einwohnerzahl Deutschland weiter sinken und somit auch das Neubau- und Modernisierungs-Volumen.” Die Holzindustrie habe es zudem verpasst, „ihre Hausaufgaben auch nur im 1- und 2-geschossigen Bauen zu machen”, kritisierte Winter.
„Wer auf eine Erholung der Bau-Konjunktur spekuliert, wartet vergebens.”
Prof. Stefan Winter, Universität Leipzig/DEProblemlöser Holz. Zwischenbilanz zum Thema Mehrgeschössigkeit zog
Mehrgeschossiger Holzbau und 5 weitere Themenblöcke behandelte das Symposium Holz Innovativ vom 9. bis 10. April in Rosenheim/DE in Vorträgen namhafter Forscher und Unternehmer aus dem In- und Ausland. Mit je 150 bis 200 Zuhörern waren die 3 parallel belegten Säle im Kongress-Zentrum gut besucht.Hausaufgaben machen. Warten auf eine Erholung der Bau-Konjunktur? - Die Bevölkerungs-Statistik spricht laut Winter klare Worte: „In den kommenden Dekaden wird die Einwohnerzahl Deutschland weiter sinken und somit auch das Neubau- und Modernisierungs-Volumen.” Die Holzindustrie habe es zudem verpasst, „ihre Hausaufgaben auch nur im 1- und 2-geschossigen Bauen zu machen”, kritisierte Winter.
„Wer auf eine Erholung der Bau-Konjunktur spekuliert, wartet vergebens.”
Prof. Stefan Winter, Universität Leipzig/DEProblemlöser Holz. Zwischenbilanz zum Thema Mehrgeschössigkeit zog
Architekt Bernd Leuters, Archplan, Münster/DE, der im Bundesland Nordrhein-Westfalen den 1. Holz-Wohnbau mit 4 Stockwerken in Tafelbauweise umsetzte. Er sah die derzeitige Rolle des Holzbaus mehr als „Problemlöser” für Gebäude-Aufstockungen, Sanierungen und Ausbau, wo die Vorteile der leichten, hoch Wärme dämmenden und zur schnellen Montage geeigneten Elemente voll zum Tragen kommen.
Festzustellen bleibe, dass trotz hoher Akzeptanz des Baustoffes Holz in der Bevölkerung, das mehrgeschossige Bauen ein Sonderfall geblieben ist, so Leuters. Restriktive, veraltete Vorschriften engen die Arbeit des Architekten ein und führen zu hohem Planungs-Aufwand. Das halte preis-orientierte Investoren von Holzbau-Projekten ab. Feuer einberechnet. „Das Holz in Hochhäusern darf nicht versteckt werden, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was der Baustoff leisten kann”, wünschte sich Prof. DI Claus Scheer, Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin/DE. Mit dem dort entwickelten Programm Fire-Soft lässt sich die Tragfähigkeit von Bauteilen und Verbindungen aus Holz im Brandfall berechnen, berichtete er. Die Planung könne mit diesem Instrument erleichtert und auf eine verlässliche Daten-Basis gestellt werden.
Mit einer neuen Musterbauordnung (MBO) steht dem Holzbau eine große Chance bevor, so Scheer. Der Entwurf 11/2002 sehe bereits entscheidende Deregulierungen und verkürzte Genehmigungs-Verfahren vor. Neu ist die Gebäude-Klasse 4, in der Häuser mit einer obersten Geschossdecke in bis zu 13 m Höhe geregelt wird, was für die Praxis 5 Stockwerke bedeutet.
In der Frage des Brandschutzes fordert die MBO für alle Bauabschnitte die Klasse „hochfeuerhemmend” (F 60 B). Auch tragende Bauteile dürfen brennbar sein, müssen jedoch für den Brandschutz wirksam verkleidet werden. Tiefe Töne trennen. Dem Holzbau-Sorgenkind Schalldämmung widmete Prof. Fritz Holtz, Geschäftsführer Labor für Schall- und Wärmemess-Technik LSW, Stephanskirchen/DE, einen anschaulichen Vortrag.
Dämmungs-Defizite von Trennwänden aus Holz gegenüber massiv gebauten liegen bei tiefen Frequenzen, wo Bewertungs-Vorschriften fehlen. Im LSW orientierte man daher die Untersuchungen an Messwerten, die eine Kalksandstein-Mauer lieferte. Resultat: Das Schalldämmmaß der Holzwand wies bei Frequenzen um 60 Hz bis zu 20 dB schlechtere Werte auf, stand jedoch oberhalb von 125 Hz der Stein-Konstruktion in nichts nach.
Erkannt und gebannt. Neben Doppelwand- und Hohlraum-Schwingungen identifizierte Holtz die Plattenschwingung mit Resonanzen zwischen 50 und 150 Hz als bedeutendsten Effekt. Diesem Nachteil von Trennwänden aus Holz ist entweder mit Tilgern, also federnd gelagerten Gegen-Gewichten, oder über eine Änderung des E-Moduls beizukommen, wie sie durch enge Ständer-Abstände zu erreichen sind.
Das LSW bietet 3 ausgearbeitete Versionen zur optimierten Schalldämmung an, von denen die aufwändigste Bauweise das Dämmmaß des Steinbaus noch übertrifft. Kürzlich abgeschlossen habe man außerdem Studien zu Balkendecken und Treppen aus Holz.Maßgeschneiderte Holzwerkstoffe. Mit Wood-Plastic-Composites (WPC, 50 bis 70% Holz, Rest Polyethylen und Additive) und daraus hergestellten extrudierten Profilen steht ein neuer stabförmiger und fertig ge-formter Holzwerkstoff kurz vor dem Durchbruch am Markt, erkärte Univ.-Prof. Dr. Alfred Teischinger, Universität für Bodenkultur, Wien.
Die Herstellung von Holz-Kunstoff-Verbunden erfordert einen hohen Energie-Aufwand, den man mit anwendungs-spezifischen Material-Eigenschaften wie Festigkeit, Homogenität, Formstabilität und Bearbeitbarkeit rechtfertigt. Absatz-Märkte sah Teischinger bei Fassaden-Elementen und im Innenausbau.
Zukünftig werde dieses „Maßschneidern” von Holzwerkstoffen für spezielle Einsatzgebiete an Bedeutung gewinnen, so Teischinger. Hohe Preise, flexible Produktionsanlagen und der technologische Stand ermöglichen diese Entwicklung. In jüngster Zeit nehmen die Ansätze zur gezielten Modifikation des Span- und Fasermaterials zu.
Neuheiten wie das auf einem OSB-Wabensystem basierenden Fächenelement Celltech, das etwa Trapezbleche ersetzen kann, zeigen die zusätzlichen Potenziale bei der Weiterverarbeitung bereits bekannter Holzwerkstoffe, so Teischinger weiter.
Zukunft biologisch. Als wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums für Holzverbundstoffe und Holzchemie Wood Kplus, Linz, ist Teischinger überzeugt, dass die Prozess- und Bindemittel-Optimierung „ausgereizt” ist. Die entscheidende Her-ausforderung liegt für ihn in der enzymatischen Holzspaltung („Bio-Pulping” mit Hilfe von Pilzen). Für einen industriellen Einsatz sind nach seiner Einschätzung noch mindestens 10 Jahre Forschung nötig. Neue Wege zum Holzbau. „Noch sind deutsche Holzbau-Ingenieure weltweit führend”, gab
Festzustellen bleibe, dass trotz hoher Akzeptanz des Baustoffes Holz in der Bevölkerung, das mehrgeschossige Bauen ein Sonderfall geblieben ist, so Leuters. Restriktive, veraltete Vorschriften engen die Arbeit des Architekten ein und führen zu hohem Planungs-Aufwand. Das halte preis-orientierte Investoren von Holzbau-Projekten ab. Feuer einberechnet. „Das Holz in Hochhäusern darf nicht versteckt werden, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was der Baustoff leisten kann”, wünschte sich Prof. DI Claus Scheer, Institut für Bauingenieurwesen der TU Berlin/DE. Mit dem dort entwickelten Programm Fire-Soft lässt sich die Tragfähigkeit von Bauteilen und Verbindungen aus Holz im Brandfall berechnen, berichtete er. Die Planung könne mit diesem Instrument erleichtert und auf eine verlässliche Daten-Basis gestellt werden.
Mit einer neuen Musterbauordnung (MBO) steht dem Holzbau eine große Chance bevor, so Scheer. Der Entwurf 11/2002 sehe bereits entscheidende Deregulierungen und verkürzte Genehmigungs-Verfahren vor. Neu ist die Gebäude-Klasse 4, in der Häuser mit einer obersten Geschossdecke in bis zu 13 m Höhe geregelt wird, was für die Praxis 5 Stockwerke bedeutet.
In der Frage des Brandschutzes fordert die MBO für alle Bauabschnitte die Klasse „hochfeuerhemmend” (F 60 B). Auch tragende Bauteile dürfen brennbar sein, müssen jedoch für den Brandschutz wirksam verkleidet werden. Tiefe Töne trennen. Dem Holzbau-Sorgenkind Schalldämmung widmete Prof. Fritz Holtz, Geschäftsführer Labor für Schall- und Wärmemess-Technik LSW, Stephanskirchen/DE, einen anschaulichen Vortrag.
Dämmungs-Defizite von Trennwänden aus Holz gegenüber massiv gebauten liegen bei tiefen Frequenzen, wo Bewertungs-Vorschriften fehlen. Im LSW orientierte man daher die Untersuchungen an Messwerten, die eine Kalksandstein-Mauer lieferte. Resultat: Das Schalldämmmaß der Holzwand wies bei Frequenzen um 60 Hz bis zu 20 dB schlechtere Werte auf, stand jedoch oberhalb von 125 Hz der Stein-Konstruktion in nichts nach.
Erkannt und gebannt. Neben Doppelwand- und Hohlraum-Schwingungen identifizierte Holtz die Plattenschwingung mit Resonanzen zwischen 50 und 150 Hz als bedeutendsten Effekt. Diesem Nachteil von Trennwänden aus Holz ist entweder mit Tilgern, also federnd gelagerten Gegen-Gewichten, oder über eine Änderung des E-Moduls beizukommen, wie sie durch enge Ständer-Abstände zu erreichen sind.
Das LSW bietet 3 ausgearbeitete Versionen zur optimierten Schalldämmung an, von denen die aufwändigste Bauweise das Dämmmaß des Steinbaus noch übertrifft. Kürzlich abgeschlossen habe man außerdem Studien zu Balkendecken und Treppen aus Holz.Maßgeschneiderte Holzwerkstoffe. Mit Wood-Plastic-Composites (WPC, 50 bis 70% Holz, Rest Polyethylen und Additive) und daraus hergestellten extrudierten Profilen steht ein neuer stabförmiger und fertig ge-formter Holzwerkstoff kurz vor dem Durchbruch am Markt, erkärte Univ.-Prof. Dr. Alfred Teischinger, Universität für Bodenkultur, Wien.
Die Herstellung von Holz-Kunstoff-Verbunden erfordert einen hohen Energie-Aufwand, den man mit anwendungs-spezifischen Material-Eigenschaften wie Festigkeit, Homogenität, Formstabilität und Bearbeitbarkeit rechtfertigt. Absatz-Märkte sah Teischinger bei Fassaden-Elementen und im Innenausbau.
Zukünftig werde dieses „Maßschneidern” von Holzwerkstoffen für spezielle Einsatzgebiete an Bedeutung gewinnen, so Teischinger. Hohe Preise, flexible Produktionsanlagen und der technologische Stand ermöglichen diese Entwicklung. In jüngster Zeit nehmen die Ansätze zur gezielten Modifikation des Span- und Fasermaterials zu.
Neuheiten wie das auf einem OSB-Wabensystem basierenden Fächenelement Celltech, das etwa Trapezbleche ersetzen kann, zeigen die zusätzlichen Potenziale bei der Weiterverarbeitung bereits bekannter Holzwerkstoffe, so Teischinger weiter.
Zukunft biologisch. Als wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums für Holzverbundstoffe und Holzchemie Wood Kplus, Linz, ist Teischinger überzeugt, dass die Prozess- und Bindemittel-Optimierung „ausgereizt” ist. Die entscheidende Her-ausforderung liegt für ihn in der enzymatischen Holzspaltung („Bio-Pulping” mit Hilfe von Pilzen). Für einen industriellen Einsatz sind nach seiner Einschätzung noch mindestens 10 Jahre Forschung nötig. Neue Wege zum Holzbau. „Noch sind deutsche Holzbau-Ingenieure weltweit führend”, gab
Karl Moser, Geschäftsführer Merk-Holzbau, Aichach/DE, dem Auditorium zu bedenken - jedoch könnten die günstigen Vorraussetzungen im Land leicht verspielt werden: Rasch zunehmender Verwaltungsaufwand, unnötig komplizierte Abwicklungen und eine schlechte Zahlungs-Moral der Auftraggeber bedrohen das Vorwärtskommen der Branche. „Vor 10 Jahren umfasste ein Projekt 9 Ordner Pläne und 1 für die Verwaltung - heute ist das Verhältnis umgekehrt.”
Karl Moser, Merk-Holzbau„Bauen in Holz beginnt im Kopf, dann erst kommt die Technik”, gab sich Moser überzeugt. Möglichkeiten und Vorteile müssen so kommuniziert werden, dass bei der Frage nach dem geeigneten Baustoff Holz stets der 1. Gedanke ist. Beim gemeinsamen Marketing der Holzbranche blicke er neidvoll nach Österreich. Hierzulande sei das Holz Innovations- und Technologie AG HIT, München/DE, gutes Beispiel dafür, dass eine viel versprechender Idee nach „jahrelangem Hick-Hack” in der Umsetzung letztlich nichts tauge.
Zukunft für Holz sah Moser in den neuen, großdimensionierten Anwendungen im Ingenieurbau. In der Verbindungstechnik wird seiner Meinung nach das Kleben die führende Rolle übernehmen. Als sehr interessant wertete er den Einsatz des unmagnetischen Naturstoffes in der Messtechnik.Zwang zur Größe. Das „Bauen von morgen” bedinge durchgreifende Veränderungen in der Struktur der Holzwirtschaft, so Moser. In wenigen Jahren sieht er nur mehr wenige finanzstarke Großunternehmen (>100 Mitarbeiter) die Masse der Aufträge abwickeln. Spezialisierte Zimmereien/Tischlereien werden neben reinen Montagebetrieben bestehen. Mittlere Betriebe decken den Sektor Wohnhaus-Bau ab, vervollständigte er die Vision.
KMU kranken daran, dass sie keine Verantwortung übernehmen wollen, kritisierte der Geschäftsmann. Die „schmerzlichen Einschnitte” ihres Kompetenz-Bereichs müssten sie vorraussehen und hinnehmen. „Großprojekte”, so ergänzte man von Seiten des Plenums, „seien eben nicht in Arbeits-Gemeinschaften kleinerer Unternehmen realisierbar, da es ihnen an Kapital und klaren Ent-scheidungs-Wegen mangelt.”Sackgasse Starkholz? „Die Starkholz-Preise sind überzogen”, brachte
Karl Moser, Merk-Holzbau„Bauen in Holz beginnt im Kopf, dann erst kommt die Technik”, gab sich Moser überzeugt. Möglichkeiten und Vorteile müssen so kommuniziert werden, dass bei der Frage nach dem geeigneten Baustoff Holz stets der 1. Gedanke ist. Beim gemeinsamen Marketing der Holzbranche blicke er neidvoll nach Österreich. Hierzulande sei das Holz Innovations- und Technologie AG HIT, München/DE, gutes Beispiel dafür, dass eine viel versprechender Idee nach „jahrelangem Hick-Hack” in der Umsetzung letztlich nichts tauge.
Zukunft für Holz sah Moser in den neuen, großdimensionierten Anwendungen im Ingenieurbau. In der Verbindungstechnik wird seiner Meinung nach das Kleben die führende Rolle übernehmen. Als sehr interessant wertete er den Einsatz des unmagnetischen Naturstoffes in der Messtechnik.Zwang zur Größe. Das „Bauen von morgen” bedinge durchgreifende Veränderungen in der Struktur der Holzwirtschaft, so Moser. In wenigen Jahren sieht er nur mehr wenige finanzstarke Großunternehmen (>100 Mitarbeiter) die Masse der Aufträge abwickeln. Spezialisierte Zimmereien/Tischlereien werden neben reinen Montagebetrieben bestehen. Mittlere Betriebe decken den Sektor Wohnhaus-Bau ab, vervollständigte er die Vision.
KMU kranken daran, dass sie keine Verantwortung übernehmen wollen, kritisierte der Geschäftsmann. Die „schmerzlichen Einschnitte” ihres Kompetenz-Bereichs müssten sie vorraussehen und hinnehmen. „Großprojekte”, so ergänzte man von Seiten des Plenums, „seien eben nicht in Arbeits-Gemeinschaften kleinerer Unternehmen realisierbar, da es ihnen an Kapital und klaren Ent-scheidungs-Wegen mangelt.”Sackgasse Starkholz? „Die Starkholz-Preise sind überzogen”, brachte
Christine Gollreiter, Geschäftsführerin Holzwerk Gollreiter, Tuntenhausen/DE, ihre Haltung gegenüber der Forstwirtschaft vor. Im Unternehmen wird Nadelholz mit Gatter-Technik ab MDM 45 cm eingeschnitten. Trotz rasantem Säge-werkssterben konnte man sich bisher am Markt gut behaupten.
Seit den großen Windwürfen haben die neuen Produkte BSH, KVH, Duo-/Trio-Balken und andere mehr den Verbrauch von Voll- und Wertholz zunehmend verdrängt, ressümierte Gollreiter - und dabei sei der Preiskampf innerhalb dieser Konkurrenz-Prokukte noch nicht ein-mal ausgefochten. Der Konsument stehe massivem Bauholz sehr kritisch gegenüber und auch das Handwerk bediene sich gerne verleimter Massenware.
„Weniger gefragtes Holz hat einen geringeren Preis - das ist Gesetz des Marktes.”
Christine Gollreiter
Gollreiter führte dies darauf zurück, dass der Preis für Starkholz zu lange künstlich hoch gehalten worden sei, worunter die Absatzmärkte litten. Nun bleibt die Forstwirtschaft auf ihrem Holz sitzen und auch den Sägern fehlen Abnehmer. Da die Gatter-Technik Einschnitt-Kosten von 35 bis 40 e/fm mit sich bringt (Vergleich Spaner: 10 bis 15 e/fm), seien niedrigere Preise von der Forstseite notwendig.
Zukunft nicht scheuen. Da man den Einschlag von starkem Baumholz scheut, wird die Vermarktungsfrage umso dringlicher, so Gollreiter. Die Forstwirtschaft müsse ihre Preispolitik überdenken und gemeinsam mit der Sägeindustrie den Bedarf beim Verbraucher sichten.
Aus dem Plenum kam der Hinweis, dass seine hohe Qualität das Starkholz für manche Produkte unersetzlich mache - Bandsägen hätten daher generell Zukunft, war man sich einig.Prestige-trächtige Holz-Vorfahrt. Zu „Architektonischen Trends im Holzbau” berichtete Jürgen Friedemann, Leiter des Architekturbüros KSP Engel + Zimmermann, Braunschweig/DE, vom hölzernen, 89 m mal 118 m großen Kuppeldach der Salzburg Arena. Besondere Ingenieur-Leistungen habe die Abstimmung der parallelen Bogenbinder mit den radialen Tragachs-en der (Beton-)Unterkonstruktion erfordert - war doch der Tribünen-Sockel für ein Stahldach geplant und bereits in Bau als über das Dach entschieden wurde.
Das ausführende Unternehmen Wiehag, Altheim, hat insgesamt 850 m3 BSH verbaut. Die 2-Gelenk-Bogenbinder sind mit maximal 2,18 m Höhe und 24 cm Breite sehr schlank ausgefallen, wertete Friedemann. Obwohl geometrie-bedingt nur jeweils 2 gleiche Binder und 4 gleiche Nebenträger gefertigt werden konnten, habe sich die Holz-Variante wirtschaftlich gerechnet.
Sichtbar Spaß hatte Friedemann an der kniffligen Konstruktion und gab zu, über das Bauen mit Holz dazugelernt zu haben: „Ich war erstaunt, wie einfach und sicher die Beleuchtungsanlage zu befestigen war”, sagte er. Künftig werde er den nachwachsenden Baustoff stärker in seiner Arbeit berücksichtigen.Klebrige Angelegenheit. Einen rasanten Vortrag über die Errungenschaften der Klebstoff-Forschung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Holz-Klebern, hielt DI Boromir Radovic, Otto-Graf-Institut, Universität Stuttgart.
Neu sind 1-Komponenten Polyurethan-Klebstoffe (PUR). In langjährigen Versuchen hat das Institut die bleibende Festigkeit einer PUR-Holzverbindung nachgeweisen, veranschaulichte Radovic. Für die hohen Qualitäts-Ansprüche von KVH und I-Trägern werden zudem spezielle Klebstoffe entwickelt.
Beispiel für ein neues Auftrags-System ist die Herstellung von Keilzinken-Verbindungen mit berührungslosem, 1-seitigem Klebstoff-Auftrag in Raupenform, der grammgenau dosiert wird. Bei tragenden Bauteilen seien neben blockverklebtem BSH die Schrauben-Pressklebung und das Verkleben von Gewindestangen vielversprechende Forschungsgebiete.
Seit den großen Windwürfen haben die neuen Produkte BSH, KVH, Duo-/Trio-Balken und andere mehr den Verbrauch von Voll- und Wertholz zunehmend verdrängt, ressümierte Gollreiter - und dabei sei der Preiskampf innerhalb dieser Konkurrenz-Prokukte noch nicht ein-mal ausgefochten. Der Konsument stehe massivem Bauholz sehr kritisch gegenüber und auch das Handwerk bediene sich gerne verleimter Massenware.
„Weniger gefragtes Holz hat einen geringeren Preis - das ist Gesetz des Marktes.”
Christine Gollreiter
Gollreiter führte dies darauf zurück, dass der Preis für Starkholz zu lange künstlich hoch gehalten worden sei, worunter die Absatzmärkte litten. Nun bleibt die Forstwirtschaft auf ihrem Holz sitzen und auch den Sägern fehlen Abnehmer. Da die Gatter-Technik Einschnitt-Kosten von 35 bis 40 e/fm mit sich bringt (Vergleich Spaner: 10 bis 15 e/fm), seien niedrigere Preise von der Forstseite notwendig.
Zukunft nicht scheuen. Da man den Einschlag von starkem Baumholz scheut, wird die Vermarktungsfrage umso dringlicher, so Gollreiter. Die Forstwirtschaft müsse ihre Preispolitik überdenken und gemeinsam mit der Sägeindustrie den Bedarf beim Verbraucher sichten.
Aus dem Plenum kam der Hinweis, dass seine hohe Qualität das Starkholz für manche Produkte unersetzlich mache - Bandsägen hätten daher generell Zukunft, war man sich einig.Prestige-trächtige Holz-Vorfahrt. Zu „Architektonischen Trends im Holzbau” berichtete Jürgen Friedemann, Leiter des Architekturbüros KSP Engel + Zimmermann, Braunschweig/DE, vom hölzernen, 89 m mal 118 m großen Kuppeldach der Salzburg Arena. Besondere Ingenieur-Leistungen habe die Abstimmung der parallelen Bogenbinder mit den radialen Tragachs-en der (Beton-)Unterkonstruktion erfordert - war doch der Tribünen-Sockel für ein Stahldach geplant und bereits in Bau als über das Dach entschieden wurde.
Das ausführende Unternehmen Wiehag, Altheim, hat insgesamt 850 m3 BSH verbaut. Die 2-Gelenk-Bogenbinder sind mit maximal 2,18 m Höhe und 24 cm Breite sehr schlank ausgefallen, wertete Friedemann. Obwohl geometrie-bedingt nur jeweils 2 gleiche Binder und 4 gleiche Nebenträger gefertigt werden konnten, habe sich die Holz-Variante wirtschaftlich gerechnet.
Sichtbar Spaß hatte Friedemann an der kniffligen Konstruktion und gab zu, über das Bauen mit Holz dazugelernt zu haben: „Ich war erstaunt, wie einfach und sicher die Beleuchtungsanlage zu befestigen war”, sagte er. Künftig werde er den nachwachsenden Baustoff stärker in seiner Arbeit berücksichtigen.Klebrige Angelegenheit. Einen rasanten Vortrag über die Errungenschaften der Klebstoff-Forschung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Holz-Klebern, hielt DI Boromir Radovic, Otto-Graf-Institut, Universität Stuttgart.
Neu sind 1-Komponenten Polyurethan-Klebstoffe (PUR). In langjährigen Versuchen hat das Institut die bleibende Festigkeit einer PUR-Holzverbindung nachgeweisen, veranschaulichte Radovic. Für die hohen Qualitäts-Ansprüche von KVH und I-Trägern werden zudem spezielle Klebstoffe entwickelt.
Beispiel für ein neues Auftrags-System ist die Herstellung von Keilzinken-Verbindungen mit berührungslosem, 1-seitigem Klebstoff-Auftrag in Raupenform, der grammgenau dosiert wird. Bei tragenden Bauteilen seien neben blockverklebtem BSH die Schrauben-Pressklebung und das Verkleben von Gewindestangen vielversprechende Forschungsgebiete.
Holz Innovativ 2003-Facts
Symposium mit Fachausstellung am 9./10. April in Rosenheim/DE
Veranstalter: Bayern Innovativ
Vortragsreihen:
-Neue Ansätze im Ingenieur-Holzbau
-Technische Aspekte im mehrgeschossigen Holzbau
-Wertschöpfungskette Holz
-Architektonische Trends
-Technologien und Strategien für neue Märkte
-Innovative Holz-Materialien
Symposium mit Fachausstellung am 9./10. April in Rosenheim/DE
Veranstalter: Bayern Innovativ
Vortragsreihen:
-Neue Ansätze im Ingenieur-Holzbau
-Technische Aspekte im mehrgeschossigen Holzbau
-Wertschöpfungskette Holz
-Architektonische Trends
-Technologien und Strategien für neue Märkte
-Innovative Holz-Materialien