In den vergangenen 30 Jahren ist Binder, Bärnbach, zu einem renommierten Anlagenbauer für die Verfeuerung von Biomasse herangewachsen. Nie war das Ziel kurzfristiger Erfolg, sondern eine nachhaltige Unternehmensentwicklung. Heute fertigt Binder jährlich über 200 Anlagen im Leistungsbereich 100 kW bis 10 MW. Durch die Eingliederung in die Herz-Gruppe zu Jahresbeginn kann Binder ein umfangreicheres, weltweites Vertriebsnetz nutzten. Für Herz bringt die Übernahme einen beträchtlichen Wissenszuwachs im Anlagenbau und im Bereich Sonderbrennstoffe. Binder kooperiert und forscht gemeinsam mit diversen universitären Einrichtungen und betreibt zwei Testzentren mit drei Versuchsanlagen unterschiedlicher Leistungsgrößen.
Holz und Sonderbrennstoffe
Binder bietet seinen Kunden zwar Standardprodukte, liefert jedoch den Großteil seiner Anlagen gemäß Kundenwünschen aus. „Da die gesamte Fertigung unternehmensintern in Bärnbach geschieht, können wir auf jeden unserer Kunden eingehen“, informiert Vertriebsleiter Stephan Papst. Oft ist es nur der Wärmetauscher, der standardmäßig über dem Kessel sitzt, aus Platzgründen jedoch besser seitlich oder auf der Rückseite Platz findet. „Hin und wieder sind es aber auch kompliziertere Kundenwünsche, die es umzusetzen gilt“, erzählt Papst.Neben handelsüblichen Brennstoffen, wie Sägemehl, Waldhackgut, Rinde oder Pellets, baut Binder auch Anlagen für biogene Sonderbrennstoffe. „Wir haben zum Beispiel schon Anlagen zur thermischen Verwertung von Biertrester, Hanfstroh, Hühnermist, Kaffeesud oder Kirschkernen gebaut“, informiert Papst. Der oststeirische Schokoladenhersteller Zotter verfeuert etwa Kakaobohnenschalen mit einer Binder-Anlage. Benötigen Kunden Anlagen für Sonderbrennstoffe, die bei Binder noch nicht getestet wurden, führt das Unternehmen die nötigen Versuchsreihen durch. „Nur so können wir für jeden Kunden genau die richtige Anlage bauen“, erläutert Papst. Angebotene Feuerungssysteme sind die Retorten-, die Pelletsschubrost-, die Trockenschubrost- sowie die Schubrostfeuerung. Derzeit sieht Papst einen Trend in Richtung qualitativ minderwertiger Brennstoffe und ausgefeilter Anlagentechnologie. Materialfeuchte und Asche sind in diesem Zusammenhang die Stichworte, mit denen sich die Binder-Entwicklungsabteilung gerade beschäftigt. Details möchte das Unternehmen nicht preisgeben.