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Über die Mur spannt sich die 48 m lange Trogbrücke © Fürstlich Schwarzenberg'sche Familienstiftung

Rekordverdächtig

Ein Artikel von Administrator | 15.02.2001 - 00:00
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Schnitt durch die Brücke: KLH-Massivholzplatten und Brettschichtholzrippen – beides in Fichte © Fürstlich Schwarzenberg'sche Familienstiftung

Brücken-Facts
Bauherr: Fürstliche Schwarzenberg’sche Familienstiftung, Murau
Bau- und Zimmermeisterbetrieb: Adolf Zotter,Scheifling
Holzleimbau: Kulmer, Graz
Lieferant Brettsperrholzplatten: KLH, Katsch
Stahlbau: GSM-Technik, Hermagor
Holzbedarf: 90 m3 (45 t)
Gesamtgewicht: 120 t
Bauzeit: 3 Monate
Gesamtkosten: 3,5 Mio. S
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Über die Mur spannt sich die 48 m lange Trogbrücke © Fürstlich Schwarzenberg'sche Familienstiftung

Bis Mitte des vergangenen Jahres spannte sich eine alte Holzbrücke über die Mur in Gestüthof bei Murau/Stmk. Wegen ihres baufälligen Zustandes war diese Konstruktion als Zu- und Abfahrt für ein Kieswerk jedoch nicht mehr geeignet. In der Fürstlich Schwarzenberg’schen Familienstiftung entschloss man sich daher als Eigentümer zum Bau einer neuen Brücke. Private Europa-Brücke. Mit der Planung wurde der Grazer Bauingenieur Dipl.-Ing. Johann Riebenbauer beauftragt. Er konstruierte mit 48 m eine Holzbrücke mit der längsten freien Spannweite in Europa. Für die Belastung wurde vom Bauherrn die Brückenklasse I festgelegt. Die Fahrbahnbreite beträgt 4,2 m. Konstruktiver Holzschutz. Die Tragkonstruktion besteht aus zwei Längsfachwerken mit Obergurten und Diagonalen aus Lärchenbrettschichtholz. Die Vertikalen und die Zuggurte sind aus Stahl gefertigt. Alle horizontalen Holzflächen des Haupttragwerkes werden - aus Gründen des konstruktiven Holzschutzes - verblecht. Die Vertikalen sind mit dem Querträger zu einem Querrahmen verbunden, der den Obergurt aussteift. Asphaltierte Fahrbahn. Auf dem Querträger liegt die Fahrbahnplatte aus Brettsperrholz mit aufgeleimten Rippen auf. Diese wird mit 2-lagiger Feuchtigkeitsabdichtung und darauf aufgebrachtem Asphalt versehen. Die Brettsperrholzplatten (KLH-Massivholzplatten) gewährleisten durch mehrschichtigen Aufbau eine mehrachsige Lastabtragung. Gegen Überklettern gesichert. Über den Schrammborden wird zu beiden Seiten des Tragwerkes ein Geländer aus Lärche mit horizontalen Lamellen angeordnet. Der Handlauf wurde um 15 cm nach innen versetzt, um ein Überklettern des Geländers zu verhindern.