Fertighaus-Übernahme

Ein Artikel von Administrator | 22.11.2001 - 00:00
Eine enge Zusammenarbeit ihrer Fertighausfirmen gaben Vorstandsvorsitzender Mag. Dr. Michael Müller, Brauchl Engineering AG, Wien und Wr. Neustadt, sowie Geschäftsführer Ing. Josef Gruber, Variobau, Wr. Neustadt, bei einer Pressekonferenz am 22. November im Zuge der Präsentation des neuen, mit viel Innenlicht ausgestatteten Fertighauses Orion, bekannt. Variobau übernimmt 51% der Brauchl Haus Vertriebs Ges.m. b.H. (Grundkapital 1 Mio. €) und schafft damit Synergien bei der Fertigung standardisierter Systembauteile. Brauchl konzentriert sich als „Mercedes der Fertighausbranche” auf hochqualitative Nischenprodukte, so Müller. „Warum sollten wir nicht in unserer Stadt die wahrscheinlich modernste, erst vor 5 Wochen eröffnete Fertighausproduktion Mitteleuropas bei Variobau gemeinsam nutzen”, redet Müller, vom Hauptberuf Betriebsberater, der Kooperation das Wort. Variobau kann jetzt 240 Häuser pro Schicht und Jahr erzeugen. Derzeit sind 80 Mitarbeiter beschäftigt (Details sh. Holzkurier Heft 43, S. 32).
Vario-Bau-FactsGegründet: 1983Geschäftsführer: Ing. Josef Gruber Mitarbeiter: 50 Produktion, 20 Verwaltung, 11 AußendienstFirmenareal: 20.000 m?, davon 4900 m? Produktionshallen und 900 m? Büro mit BemusterungszentrumKapazität: 250 Häuser/JZertifizierung: ISO 9001 (2000)Umsatz: 160 Mio. S
Gemeinsamer Rohstoffeinkauf und Leistungszukauf. „Unser Ziel sind der gemeinsame Rohstoffeinkauf, der Zukauf von Fremdleistungen, koordinierte Organisation der Transporte und Kraneinsätze. Die Rationalisierungseffekte können sich auch im Preis niederschlagen, etwa für die Errichtung von Kindergärten, Pensionistenheimen und Schulen”, meinen die beiden Firmenchefs unisono. So konnten Variobau und Brauchlhaus schon bei mehreren gemeinsamen größeren Projekten punkten. Mit ein Grund: Die Philosophie von Brauchl-Vorstand Siegmund Kahlbacher, die bald in einem Buch zum Thema „Glaubensvorstellungen rund ums Haus”, also zum Wohlfühlen, Feng-Shui, etc. (erscheint in Englisch, Deutsch, Japanisch), nachzulesen sein wird. Kahlbacher war immer schon einer der wohlmeinenden Gurus von Peter Brauchl.
„Wir haben mit unseren neuen Anlagen noch Spielraum für Kooperationen.”Josef Gruber
Das Streben nach höchster Qualität wird von der Brauchl-Mannschaft unter dem Titel „healthy homes” und in der Steigerungsform „healthy homes professional” umgesetzt, egal, ob es sich um ein- oder mehrgeschossige Wohn- oder Bürobauten handelt. Unter der Marke Brauchlhaus wurden in den vergangenen 30 Jahren 5000 Objekte realisiert. Lizenznehmer im Ausland. Brauchl ist der Sprung ins Ausland gelungen - die künftige Hauptaufgabe der Brauchl Engineering AG. Demnächst soll in Irland eine Lizenzproduktion nach der Brauchl-Philosophie anlaufen. Mit Partnern in Florida ist man in konkreten Gesprächen.
Brauchl-FactsGegründet: als Vertriebs GmbH 1999; die Marke existiert seit 30 JahrenGeschäftsführer: Ing. Karl HeindlMitarbeiter: 30 samt AußendienstFirmenareal: 10.000 m?, davon 1800 m? Halle, 500 m² BüroKapazität: 60 Häuser pro JahrUmsatz: 90 Mio. S/J
Nun wird eine 2-Marken-Strategie gefahren: Brauchl in der hochqualitativen Nische, Variobau im Anbieten der raschen und kostengünstigen Serienfertigung. Ein Musterhaus für viele Fälle. Das neue Musterhaus Orion kann am Betriebsgelände von Brauchl in Wr. Neustadt bewundert werden. Arch. Rudolf Trebesiner gerät bei der Präsentation ins Schwärmen: Die Österreicher stehen auf Eigenheime, auch wenn sie im verdichteten Flachbau realisiert werden. Versetzt angeordnet, schafft man mit dem 2-geschossigen, 117 m² großen Orion das Einfangen der tief stehenden Wintersonne und deren Abschatten durch einen Balkon im 1. Geschoß im Sommer. Ein Grundanteil von 300 m² reicht aus, 150 m² bleiben für den Garten übrig - viel mehr wird von den meisten Österreichern auch nicht wirklich intensiv genutzt, so eine Fessel-Umfrage. Von einem 42 m2 großen Wohnraum führt eine Stiege zu den Schlafzimmern und einem mit 11 m² großzügig dimensionierten Badezimmer - ein von 31% der Österreicher immer häufiger geäußerter Anspruch. Die Kinderzimmer werden von Trebesiner großzügiger gehalten, immerhin verbringen diese oft bis zu 20 Stunden am Tag darin.Neues Fenster entwickelt. Neben den gewohnt öko-betonten Baustoffen mit viel Holz samt Naturgips und Silikatputz entwickelten die Techniker von Brauchl gemeinsam mit einem auf Fensterfertigung spezialisierten Tischler ein neues Holz-Alu-Fenster, das in die Fassade integriert wird. Damit sind die kühlen Außenzonen des Fensters passé, die Alu-Vorsatzschale schützt - und innen ist schönes, warmes Lärchenholz sichtbar. Gelüftet wird kontrolliert über 5 Einlasspunkte und die Luft wieder in den Feuchträumen (Bad, WC, Küche) abgesaugt. „Die Wärme liefert eine elektrische Wandheizung, mit der eine um 2 bis 3 Grad niedrigere Raumtemperatur gefahren werden kann”, freut sich Chef-Techniker Ing. Wolfgang Giersig. Damit ist kein Kamin nötig. Wer dennoch einen gemütlichen Holzofen haben will, kann ihn im Erdgeschoß platzieren und von dort aus das ganze Haus erwärmen.