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LIM Josef Daxelberger © Nöstler

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Ein Artikel von Administrator | 08.04.2002 - 00:00
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LIM Josef Daxelberger © Nöstler

Eine Bilanz der niederösterreichischen Zimmermeister-Betriebe zog LIM Josef Daxelberger, Hohenberg, am 23. März in Retz am Innungstag: Derzeit gibt es in Niederösterreich 319 angemeldete Zimmereibetrieb, davon 278 aktiv. In den Unternehmen sind 413 Lehrlinge beschäftigt (Vorjahr: 434). Schlussfolgerung: „Wir müssen unseren Lehrlingsstand erhöhen.”
Darum wurde ein Werbekonzept erarbeitet, um das Image der Zimmerer zu fördern. In Zukunft wird in den 29 Lokalzeitungen Niederösterreichs sowie in Radio Niederösterreich gezielt Werbung betrieben. Von der Landesinnung werden dafür von 2002 bis 2004 36.000 €/J zur Verfügung gestellt.
Bauordnung überarbeiten. Daxelberger fordert, dass die Bautechnikverordnung in Niederösterreich überarbeitet werden muss, sie hinke hinter den anderen Bundesländern her. In der Steiermark ist es zulässig, 3-geschossige Holzbauten zu errichten, in Wien sogar 4-Geschosser. In Niederösterreich ist es maximal möglich, 2 Stockwerke in Holz zu bauen. „Anscheinend brennt in Niederösterreich das Holz anders als in Vorarlberg oder Wien”, meint Daxelberger schmunzelnd.
Der Holzbaupreis 2002 soll Anstoß geben, die Verordnung zu überdenken. Mitte April ist der offizielle Startschuss für den „Wettbewerb”. Die Einteilung erfolgt in 2 Kategorien:
- Privatbauten
- Gewerbe, Industrie, landwirtschaftliche Bauten
Erstmals wird bei dem Holzbau-Projekt eine Siegerprämie vergeben: Der 1. Preis wird jeweils mit 10.000 & belohnt.
Die Wirtschaftskammer Niederösterreich übersiedelt 2005 nach St. Pölten. Daxelberger richtet die Bitte an die Politiker, dass das oberste Geschoss als Holzrahmenbau errichtet werden soll.
Sonnige Auftragslage? Die Zimmermeister Niederösterreichs sind mit unterschiedlichen Stimmungen in das Jahr 2002 gegangen. Hat so mancher für heuer schon Vollauslastung erzielt, arbeiten andere erst mit eine Teil der Mannschaft.
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Dr. Angelika Aubrunner © Nöstler

Frauen-Power. Ihre - vorläufig? - letzte Innungsveranstaltung mit den Zimmermeistern feierte Innungsgeschäftsführerin Mag. Ulrike Lauber. Sie wird ab 2. April in die Bundeswirtschaftskammer Österreich wechseln. Ihre Nachfolge übernimmt die derzeitige Innungsgeschäftsführerin der Tischler, Dr. Angelika Aubrunner. Bei den Tischlern wird die Innungsgeschäftsführung ein neues Gesicht in der Branche übernehmen, Mag. Sabina Biringer-Quadra, die aus dem Bankengeschäft zu den Tischlern stößt.
Kundenbindung - Kundengewinnung. „Eine Vision ohne Aktion ist ein Tagtraum, eine Aktion ohne Vision ein Albtraum”, meint Harald Wachernig von der Unternehmensberatung Top Train, Königstetten. Es gibt 6 Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Vision: Sie muss eine Richtung in die Zukunft zeigen (1) und den Nutzen für den Kunden bieten (2). Die Vision soll ehrgeizig machen (3) und motivierend (4) sowie einfach zu vermitteln sein (5). Und das Wichtigste: Man muss die Vision umsetzen (6).
Die Realität sieht bei vielen Unternehmen leider anders aus: fehlende Kundennähe, Kostenstrukturprobleme. Der Wettbewerb verdrängt, die Produkte werden vergleichbar. Die Kunden sind weniger loyal, für den Anbieter ergibt sich ein unüberschaubares Angebot und daraus resultierend eine fehlende Nutzungsargumentation.
Geheimnisse der Spitzenverkäufer. Welcher Erfolg kann mit Customer Relationship Management, kurz CRM, erreicht werden? Antwort: höhere Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit, ein Ziel, das bei jedem Unternehmen an oberster Stelle stehen sollte. Auswirkungen: 5% mehr Kundenbindung kann den Profit verdoppeln, die Mitarbeiterfluktuation verringern und der Unternehmer spart sich die Suche nach teuren Facharbeitern.
Im Verkaufsgespräch sollte man sich nach dem Kunden orientieren. Der Verbraucher will ein Zuckerl haben und nicht nur Preisnachlass. Was will ich beim Kunden erreichen? Der Verkäufer stellt sich situativ auf den Gesprächspartner ein: Welche Möglichkeiten hat der Kunde, in welcher Bauphase befindet er sich, welche Fachsprache versteht er? Hört man bei den Erklärungen richtig hin, bekommt man die Wünsche am silbernen Tablett geliefert.
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Josefifeier in Retz: Harald Wachernig, Roland Pataki und Thomas Dodner (1. Reihe v. l.) LIM Josef Daxelberger (2. Reihe re.) © Nöstler

Mindestens 2 Angebote erstellen. Ist man in der Angebotsphase, erstellt man eines wie gewünscht und ein 2., bei dem gewisse Zusatzleistungen enthalten sind. „Besser der Kunde vergleicht zwischen 2 Angeboten von mir als zwischen mir und einem Mitbewerber”, rät der Geschäftsführer von Top Train, Thomas Dodner.
Kunden müssen im Verkaufsgespräch die Möglichkeit haben, die neuen Informationen zu verarbeiten. Die Argumentation des Anbieters sollte kundenorientiert sein, dieser sollte die Wünsche noch mal expliziert zusammenfassen. So steht der Kunde hinter seinen Wünschen und akzeptiert das Angebot.
Hört der Verkäufer Einwände im Gespräch, merkt er, dass der Kunde interessiert ist. Die erste Abschlussgelegenheit sollte sofort angesprochen werden. Tipp von Dodner: „Lassen Sie sich vom Kunden weiterempfehlen.”
Erfolgreich umsetzen. Als Erfolgsfaktoren nannte Dodner, CRM als Gesamtkonzept zu sehen, Betroffene zu involvieren, „think big - start small”, Erwartungen zu analysieren. CRM ist Chefsache.
Zuerst müsse man Geschäfts- und Verkaufsprozesse sowie kritische Faktoren definieren, dort ansetzen und Schritt für Schritt optimieren. „CRM ist kein Projekt, es hört nie auf und ist ein lebenslanger Lernprozess - für Mitarbeiter und Organisation”, meint Dodner.