11054698483330.jpg

Manfred Winkler: "Die Kampagnen der Stein- und Betonindustrie, den Fertighausbau zu bremsen, verliefen im Sande." © Schneider

Ost-Erweiterung

Ein Artikel von Administrator | 24.05.2002 - 00:00
Vom derzeit kleiner werdenden Kuchen des österreichischen Hausbaus hält die Fertighausindustrie 30%, so Dipl.-Kfm. Manfred Winkler von Knauf, Wien, anlässlich des Fertighaus-Symposiums Ende April in Krems. Immerhin ein höherer Prozentanteil als in Deutschland.
11054698483330.jpg

Manfred Winkler: "Die Kampagnen der Stein- und Betonindustrie, den Fertighausbau zu bremsen, verliefen im Sande." © Schneider

Nicht außer Acht zu lassen ist die Osterweiterung: In Ungarn liegt die staatliche Wohnbauförderung bei 4%, dies bedeutet in diesem Jahr einen Zuwachs von 20% bei 1-Familien-Häusern. Winklers Empfehlung an die Fertighausindustrie: Filialien und Werke im Osten eröffnen. Das polnische Lohnniveau liege im Vergleich zu Österreich bei 50%. Gen.-Dir. Stv. Erich Weichselbaum bot Winkler nach dessen bevorstehenden Pensionierung die Ehrenmitgliedschaft im österreichischen Fertighausverband an.
11054698483329.jpg

Helmut Summer © Schneider

Rolle oder Platte? Die effektivste Methode um 20 cm Dämmung in ein vorgefertigtes Dachelement einzubringen, hat DI Zdenka Debartoli von Isover, Stockerau, vorgestellt. In einem Versuch wurde Mineralwolle in Plattenform und als Rolle verarbeitet. Eindeutig schneller war die Verlegung von Rollenware. Positiver Nebeneffekt: weniger Stoßstellen.
Seit einigen Wochen hat Isover Dämmstoffe aus Hanf im Programm, die Produktion findet in Heiligenkreuz statt. Angeboten werden leichte und formfeste Dämm-, Trittschall- sowie Fassadendämmplatten. Auf Nettobasis liegt der Preis zwischen 70 und 100% über dem von Mineralwolle.Eine saubere Sache. „Der Trend geht zu hellen Dachziegeln”, so Wofgang Leberzipf vom Dachsteinhersteller Bramac, Pöchlarn.
Mit der neuen Oberfläche Protector gewährt Bramac zwischen 7 und 10 Jahren Farbechtheit. Daneben schützt die Oberfläche gegen Vermoosung und Veralgung, Witterungs- sowie Umwelteinflüsse.
Nach dem Prinzip des Faradayschen Käfig werden die Schutzplatten LaVita von Knauf, Weißenbach, montiert. Die Gipskartonbauplatten sind auf der Rückseite mit leitfähigem Karton versehen und schützen somit gegen elektromagnetische Felder sowie die Einflüsse von Mobilfunkmasten. Die dampfdiffussionsoffenen Platten werden mit einem Ableitblech geerdet.
„Unsere Schutzplatten schirmen allerdings nicht gegen niederfrequente magnetische Wechselfelder, Wasseradern, kos-mische Strahlung oder magnetische Gleichfelder ab”, so Helmut Summer von Knauf.
11054698483328.jpg

DI Stefan Czamutzian © Schneider

Kühl- und Heizdeckensysteme. „Um bis zu 20% lässt sich die Kühl- und Heizleistung von Deckensystemen mit Thermoplatten steigern”, so Summer. Möglich sind geschlossene oder akustisch wirksam gelochte Oberflächen.
Alternativen bei der Gestaltung und Konstruktion von Gebäuden bietet die Leichtbetonplatte Perlcon-Aquapanel. Sie ist wasserbeständig, frostsicher und nicht brennbar. Die Bearbeitbarkeit durch Ritzen und Brechen verspricht eine schnelle Montage. Einsatz: außen, innen und als Untergrund für Böden.Doppelt gerechnet. Über die Fortschritte der Norm zu Wärmebrücken im Holzfertighausbau, berichtete Baumeister techn. Rat Johann Leitgeb.
Wichtige Größen bei den Berechnungen zur Vermeidung von Kondensat an der Oberfläche sind der längenbezogene Wärmebrückenkorrekturkoeffizient und die Grenzfeuchte bezüglich Kondensat und Schimmelbildung.
Einen Überblick über die betriebliche Pensionsvorsorge gab Mag. Dr. Martin Leibl von der Raiffeisen Versicherung. 4 Modelle stehen zur Verfügung:
•direkte Leistungszusage beziehungsweise Firmenpensionszusage als individuelle Vorsorge für Besserverdiener
•Direktversicherung
•Pensionskasse als Bonus-System
•Eigenvorsorge für SelbstständigeÜA-Zeichen steht kurz bevor. „Mit dem 24. Mai gibt es die Möglichkeit, eine Europäische Technische Zulassung (ETZ) für Bausätze in Holzrahmenbauweise zu erlangen”, erläuterten DI Stefan Czamutzian und Dipl.-HTL-Ing. Klaus-Peter Schober von der Holzforschung Austria, Wien. Nach einer 2-jährigen Über-gangsfrist müssen Bausätze in Holzrahmenbauweise mit dem CE-Zeichen gekennzeichnet werden. Diese Produkte sind dann zwar in Europa frei handelbar, deren Verwendbarkeit unterliegt aber weiter nationalem Recht.
Die Nachweise für die ETZ sind bereits jetzt nach den neuen zum Teil noch nicht veröffentlichten europäischen Normen zu erbringen. Da der Aufwand für diese Nachweise sehr hoch ist, empfiehlt Czamutzian ein entsprechendes ÜA-Zeichen für die Bauteile zu beantragen.
Parallel zur ETZ wird auch an einer harmonisierten europäischen Norm hEN für Holzbauteile gearbeitet. Diese liegt im Entwurf vor und könnte auch 2004 veröffentlicht werden.
Im 1. Halbjahr 2002 wird für den Holzhausbau der Übergang von der Österreichischen Technischen Zulassung (ÖTZ) zum ÜA-Zeichen erfolgen.Praktische Umsetzung. Der jeweilige Holzhausbaubetrieb hat Bauteile und die dazu verwendeten wesentlichen Baustoffe zu definieren. Es sind Nachweise für den Brand-, Wärme- und Schallschutz zu erbringen. Diese können auch von der Zulieferindus-trie, den Holzbauinitiativen, dem Fertighausverband oder den Innungen beigestellt werden. Danach kann das ÜA-Zeichen bei einer Zertifizierungsstelle oder einer dazu ermächtigten Stelle beantragt werden.
11054698483327.jpg

Univ.-Prof. Wolfgang Pappler © Schneider

Wichtig - dringend - Rundablage? „Verlorene Zeit fängt man nicht wieder ein”, mahnte Univ.-Prof. Wolfgang Pappler zum effektiven Umgang mit der Zeit.
80% der täglichen Arbeit führen zu 20% des Erfolges und umgekehrt. Die Aufgaben einer Führungsperson sollten daher ausschließlich in der Planung, Steuerung, Führung, Kontrolle und Motivation liegen. Routinearbeiten sind zu deligieren.