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Baugrund am Nordhang als Herausforderung für modernen Blockbau in Tanne © Wett

Holzturm prämiert

Ein Artikel von Administrator | 20.01.2003 - 00:00
Als einzigartig und mutig in ihrer Kategorie wertete die Jury, die am 7. Oktober im großen Festsaal des Landhauses in Innsbruck mit dem Tiroler Holzbaupreis prämierten Objekte. Es wurden 3 Auszeichnungen und 4 Anerkennungen für Projekte vergeben. Die Ausgezeichneten erfüllten laut der unabhängigen Jury am Besten den 3 wesentlichen Beurteilungskriterien - Architektur, werkstoffgerechte Konstruktion und Innovation.
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Baugrund am Nordhang als Herausforderung für modernen Blockbau in Tanne © Wett

Gefälle wie bei einer Skisprung-Schanze. Das Siegerprojekt unter den Wohnbau-Einreichungen steht in Brixlegg an ei-nem 35° steilen Hang und wurde vom Architekten Antonius Lanzinger geplant. Gebaut wurde der Turm von Pfister, Neustift, in reiner Blockbauweise aus 16 cm starkem Tannenholz. Die Erfahrungen des Bauherrn und Architekten Lanzinger aus dem vergangenen Winter zeigten, dass eine zusätzliche Dämmung aus seiner Sicht nicht notwendig ist. Durch das einberechnete Schwinden hat sich das Gebäude um 15 cm gesetzt. Detaillösungen wie Überlappungen berücksichtigen die Setzungen. Die Installations-Leitungen werden alle in einem zentralen Betonkern geführt.
Ausgezeichnete Innenausstattung. Den heuer das 1. Mal ausgeschriebenen Preis für Innenraum-Gestaltung erhielt das Restaurant Solo Pasta samt Weinbar Solo Vino 1+2, Innsbruck des Bauherrn Peppino Conte. Die Architekten Thomas Giner und Erich Wucherer, Innsbruck, wählten für Boden, Tische und Tresen Weinviertler Kupfer-Eiche (Ausführung: Möbeldesign Gerhard Höckner, Innsbruck).
Eigene Kategorie für Um- und Ausbauten. Da in diese Gruppe sehr viele der Einreichungen fielen, wurden sie von der Jury getrennt bewertet.Der Umbau eines früher landwirtschaftlich genutzten Zubaus in Zirl überzeugte die Jury. In der ehemaligen Tenne planten die Architekten und gleichzeitig Bauherren Julia Fügenschuh und Christof Hrdlovics, Zirl, eine loftartige Wohnung und in den Sockelgeschossen ein Architekturbüro. Für die Konstruktion wurde hauptsächlich Kiefer aus der Umgebung von Zirl eingesetzt.
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proHolz Tirol-Verantwortlichen Lex und Fritz (ganz li.) mit denausgezeichneten Architekten, Ausführenden und Bauherren: Pfister, Herr und Frau Lanzinger, klatschend Wurm (Vorsitzender proHolz Tirol), Höckner, Wucherer, Giner, Conte, Hrdlovics und Fügenschuh (v. li.) © Die Fotografen

Zusätzlich wurde der von den Architekten Ferdinand Reiter und Christian Pichler, Innsbruck, geplante Dachgeschoss-Ausbau FF 50 mit einer Anerkennung bedacht (Bauherr: Robert Seitz, Ausführung: Rheinhaus Holzbau, Dornbirn).
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Klimmbrücke in Elmen mit 42 m Spannweite wurde als Vorbild für kommunales Bauen nominiert – ausgeführt von Holzbau Saurer © Holzbau Saurer

In der Kategorie öffentliches Bauwerk erhielt das von der Gemeinde in Auftrag gegebene Mehrzweck-Gebäude Hopfgarten in Defereggen (Architekten: Hans-Peter Machne und Marianne During, Innsbruck, Ausfüh-rung: Holzbau Lusser, Heinfels, Huter & Söhne, Innsbruck) eine Anerkennung.
2 Anerkennungen für Supermarkt-Kette. Unter den Einreichungen gewerbliche Bauwerke setzten sich der MPREIS in Kematen (Architekturbüro: Holz Box Tirol, Innsbruck, Ausführung: Schafferer Holzbau, Navis) sowie der MPREIS in Weißenbach (Architekten: Thomas Giner, Erich Wucherer, Andreas Pfeifer, Innsbruck, Ausführung: Schafferer Holzbau) durch.
Tiroler und Salzburger Holzbaupreis 2003
Organisation: proHolz Salzburg und proHolz Tirol in Zusammenarbeit mit der Initiative Architektur Salzburg und dem Architekturforum Tirol
Ausschreibung sowie Prämierung: Nach Bundesländern getrennt, Jury sowie zeitlicher Ablauf waren jedoch ident
Jury:Univ. Prof. DI Michael Flach, Stiftungslehrstuhl für Holzbau, Holzmischbau und Holzverbundstoffe, Universität InnsbruckFranziska Leeb, Architektur-Journalistin, WienDI Florian Nagler, Architekt, München/DE